Unfall an der Abrichte

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Michael Hild

Re: Unfall an der Abrichte

Beitrag von Michael Hild »


Naja auf den Müll gehört die HC 260 sicher nicht, die Entwicklung stammt halt aus den 80ern und sie ist halt einfach aufgebaut ohne Schnick Schnack aber stabil und genau.


Ralf
Beiträge: 302
Registriert: Sa 24. Okt 2020, 20:23

Re: Unfall an der Abrichte

Beitrag von Ralf »

[In Antwort auf #66430]
Hallo Dirk,

Das hört sich ja scheußlich an! Auch ich bin heilfroh, daß Dir nichts passiert ist. Zumal Du ja zumindest Deinen Arm in der Schußlinie hattest, als Du die Spandicke verstellt hast...
Ich wünsche Dir und Deiner Familie noch ein ruhiges schönes Weihnachtsfest.
Und in Zukunft allzeit unfallfreise schaffen!
Ich werde jetzt gleich mal an meiner Flottjet schauen, ob da auch der Tisch bis in die Messer verstellt werden kann. Die Idee von Michael, dort eine Anschlagschraube anzubringen finde ich genial.

LG, Ralf



Martin Sprandel
Beiträge: 276
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Schreck lass nach

Beitrag von Martin Sprandel »


Servus Dirk,

habe gerade Deinen Bericht gelesen und kann nur sagen, dass, sofern es wirklich so dramatisch war wie es sich liest, Du Dir überlegen solltest zweimal im Jahr Geburtstag zu feiern. Herumfliegende Messer die sich durch Gusseiserne(?) Tische bohren klingt nicht gerade nach einem Picknick.

Bin froh, dass Dir nichts passiert ist - auch wenn Maschinen sau teuer sind - das ist wirklich das kleinste Übel.

Trotzallem (oder vielleicht gerade deswegen) Frohe Weihnachten und man sieht sich in Nürnberg!

Schönen Gruß

Martin

justus

Re: Schreck lass nach

Beitrag von justus »


guude,

sollte es tatsächlich am maschinenkonstrukt gelegen haben, sollte m.e. der hersteller benachrichtigt werden, mit durchschlag an die BGs, gewerbeaufsichtsämter und verbraucherzentralen, an die einschägige holzwerkerpresse ebenfalls. das wäre ja ähnlich gefährlich wie autos mit selbszersörenden bremsen.

gut holz! justus.


Rolf Richard
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Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
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Re: Unfall an der Abrichte

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #66430]
Hallo Dirk,

schlimm sowas zu lesen und gut, dass alles noch so ohne Verletzung abgegangen ist.

Das habe ich zum Anlass genommen, mal meine HM2 anzuschauen, ob so etwas auch möglich ist? Die Maschine ist schliesslich 27 Jahre alt und man weiss nie, was damals so gebaut wurde?

Zum Glück kamm man bei der Maschine den Zuführtisch nicht so weit verschieben, dass eine Kollision möglich wäre. Da ist eine konstruktive Begrenzung vor!

Aber: Würde ich falsche Messer einbauen - es gibt Messer gleicher Länge/Dicke, aber grösserer Höhe - dann würde der konstrukiv eingebaute Sicherheitsabstand nahe Null werden oder es käme sogar zur Kollision.

Könnten falsch Messer eine Ursache sein?

Gruss

Rolf



Michael Hild

Re: Schreck lass nach

Beitrag von Michael Hild »


Hallo,

die Maschine hat schon zig Jahre auf dem Buckel. Metabo hat EB schon 1999 übernommen und die HC 260 würde schon seit den 80er gebaut. Wie alt Dirks Maschine ist, weiß nur er.
Die Grundkonstruktion wird zwar heute noch verwendet, aber trotzdem einige Male verändert. U.a. besitzen die heutigen Maschinen zwei Sicherheitsschalter, einen für den Abgabetisch und eine für die Absaugung im Abrichtbetrieb, dies schließt schon mal zwei Sicherheitslücken. Habe mir gerade noch einige Bilder und das Werbevideo angesehen und meine sogar so einen Anschlag erkennen zu können, der Dirks Maleur verhindert hätte.

Von daher macht Dein Vorschlag nicht so viel Sinn, außer ich hätte mich verguckt und das Problem ist auch bei den heutigen Maschinen nicht beseitigt. Wenn dem so wäre, ist natürlich die Frage in wie weit Metabo da noch was ändern könnte, da sie nicht mehr (ausgenommen die K Version) von Metabo gebaut werden.

Grüße

Micha



Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
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Re: Unfall an der Abrichte

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo,

die Maschine ist von 1986. Die HSS Messer sind die Originalen von
Metabo, ich habe sie schon oft nachschleifen lassen. Ich denke, sie
hätten beim nächsten Mal ersetzt werden müssen, die Stellschrauben
waren schon ziemlich in "Endstellung". Da ich die Messereeinstellung wirklich
mehrfach kontrolliert habe, kann meiner Meinung nach der Tisch der einzige
Grund für den Vorfall sein.

Ich habe die Machine nochmals gecheckt. Eine Strebe habe ich bereits
gerichtet. Den Messerwellenblock muss ich noch neu einstellen. Die Messer
müssten natürlich ersetzt werden. Bleibt nur noch der Tisch, der gleich mal
180,-€ kostet. Der Tisch für die HC260C kostet dagegen nur 99,-€, da gibt es
wohl doch einen Unterschied zum alten Gerät.

Ich weiß allerdings nicht, was ich am besten machen soll. Lohnt sich ein neuer
Tisch noch? Eine neue Maschine wäre natürlich was.

--
Dirk



Michael Hild

Re: Unfall an der Abrichte

Beitrag von Michael Hild »


Sind Deine Tische eher schwarz oder hell? Wenn dunkel, dann sind es die gehärteten Tische der K Ausführung, deswegen auch teurer. Die HC 260 M und C haben nur Tische aus normalem Aluguß.
Hier siehst Du die K Tische:
http://michael-hild.blogspot.com/2011/11/neuzugang-in-der-werkstatt-elektra.html

Wenn nur noch der Tisch defekt ist und der Rest wieder i.O. würde ich sie reparieren. Die alten HC 260 haben einen sehr guten Ruf.

Ne gebrauchte K liegt so zwischen 400-500€, eine C etwas trunter. Ich würde aber keine aktuelle Metabo nehmen, die werden nicht mehr in Deutschland, sonder in China gefertigt und haben nicht mehr so einen guten Ruf.

Grüße

Micha


Ulrich Voß

Re: Unfall an der Abrichte

Beitrag von Ulrich Voß »

[In Antwort auf #66475]
Hallo an alle Hobbytischler und Schreiner,

auch ich als ausgebildeter Tischler habe mir vor ca. 3 Monaten die Fingerkuppe am Daumen der rechten Hand beim abrichten," abgehobelt". Habe aber noch Glück gehabt,
dass nur "leicht" die Kuppe fehlte! Zum Glück war das Nagelbett und der Knochen noch "Vorhanden".Auch nach 25- jähriger Tätigkeit in der Holzbearbeitung!!.Wie schon gesagt wurde ein Restrisiko besteht immer, auch wenn alle Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden.Ich möchte allen Anwendern von Holzbearbeitungsmaschinen und besonders den "Einsteigern" den Tipp geben, sich
gründlich mit dem Thema "Sicherheit an Holzbearbeitungsmaschinen" zubefassen.
"Hände sind keine nachwachsenden Rohstoffe".

Tipp : Auch wenn der Unfall nur materieller Art ist, so würde ich die Maschine nicht weiter betreiben wollen. Mir wäre die Gesundheit wichtiger! Da die Maschine leichterer Bauart ist und von der Preisklasse bezahlbar würde ich mir
eine neue zulegen,weil unter Umständen das Material,Konstruktion Schaden genommen haben.Die "Kräfte" die bei so einem Unfall entstehen sind nicht ohne.
Auch wenn vielleicht nicht "sichtbar" kann nach instandsetzen der Maschine eine
Materialveränderung (Riss ,Kerbe etc. ) stattgefunden haben.

Nochmals alles Gute und Gesundheit,und es "nur" beim Materialschaden geblieben ist.

Viele Grüße

Ulrich



Rolf Richard
Beiträge: 3390
Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
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Re: Unfall an der Abrichte

Beitrag von Rolf Richard »


Hallo Dirk,

ist es möglich, dass die Messer durch das häufige Schleifen die geforderte Mindesthöhe unterschritten hatten? Das könnte dazu führen, dass die notwendigen Kräfte durch die Klemmung nicht mehr aufgebraucht werden können und sich ein messer löst.

Bei meiner Scheppach sist eine maximale Höhenreduzierung von 3 mm durch Nachschleifen zulässig. Durch die Stellschrauben wäre aber deutlich mehr kompensierbar.

Gruss

Rolf


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