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Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
MarkusB hat geschrieben: ↑Fr 5. Apr 2024, 11:01
Ich war aufrichtig erstaunt, dass du für deinen Löffel nur ein einziges Messer verwendet hast.
Hallo Markus,
das schreibt Bernd nirgendwo und das wird auch nicht so gewesen sein.
Weil es wirklich nicht geht. Man braucht wenigstens ein Eisen mit gebogener oder runder Schneide.
Pedder hat geschrieben: ↑Fr 5. Apr 2024, 13:07
das schreibt Bernd nirgendwo und das wird auch nicht so gewesen sein.
Ich befürchte, dass du Recht hast.
Ich habe wohl aus "Zum Schnitzen der Schrift benutze ich ein kleines Schnitzmesser" ein "Zum Schnitzen benutze ich ein kleines Schnitzmesser"
heraus gelesen.
Entschuldigt bitte für das Missverständnis.
Wäre auch wohl zu schön gewesen...
Vielen Dank für deine Klarstellung. Ich dachte wirklich, du hättest dir einen Scherz erlaubt, weil es doch eigentlich klar ist, dass man mit einem Messer mit gerader Klinge keine Vertiefung aushöhlen kann. Wer es versucht, wird nicht weit kommen und wird sehr schnell merken, dass das so gut wie gar nicht geht.
Es ist so, wie Pedder es bereits geschrieben hat: Zum Löffelschnitzen braucht man im Prinzip zwei Werkzeuge: ein Messer mit einer gebogenen Klinge, ein sogenanntes Hakenmesser, und ein normales Schnitzmesser (Taschenmesser geht auch) mit gerader Klinge. Mit diesen beiden Werkzeugen kann man in der Tat Löffel schnitzen. Mehr braucht es im Grunde genommen nicht.
Bildhauereisen kann man selbstverständlich auch zum Löffelschnitzen einsetzen. Mit Stich 7, Stich 8 oder 9 beispielsweise geht das Aushöhlen der Laffe deutlich schneller als mit einem Hakenmesser, vor allem dann, wenn das Werkstück eingespannt ist und man mit beiden Händen arbeiten kann. Ein Hakenmesser wird dagegen (in der Regel) mit nur einer Hand geführt, während die andere Hand das Werkstück festhält. Das ist deutlich anstrengender, aber dafür kann man mit einem Hakenmesser ohne Einspannung des Werkstücks überall schnitzen.
Die bei dem gezeigten Saunalöffel bis in den Stiel hinein auslaufende Vertiefung (siehe Fotos) kann man allerdings kaum mit einem Hakenmesser schnitzen. Dafür braucht man ein Hohleisen. Am besten geht's mit einem Hohleisen, das möglichst gut in die gewünschte Form passt.
Es freut mich, dass der Löffel in seiner Form und Ausführung ausnahmslos allen gefällt. Nur die geschnitzte Schrift hat signifikant unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen, von "sieht richtig gut aus" über "bin kein Freund von Beschriftungen" bis hin zu "wirkt eher störend". Das ist für mich eine sehr interessante Beobachtung. Ja, die persönlichen Geschmäcker sind in der Tat verschieden. Und das ist gut so.
Beschriftungen werden ja auch sonst stark unterschiedlich bewertet. Ein Beispiel: Beschriftete T-Shirts sind bei vielen Zeitgenossen beliebt - ich mag sie überhaupt nicht. Das ist aber nicht nur eine Frage des Geschmacks, sondern auch eine Frage der Botschaft, die mit jeder Beschriftung einhergeht.
So auch bei dem Saunalöffel. Er trägt ja nicht nur eine geschnitzte Schrift, die gefällt oder nicht gefällt. Er trägt darüber hinaus ja auch eine Aussage, auf die man ebenfalls mit Zustimmung oder Ablehnung reagieren kann. Die Aussage des Löffels "Nothing I can do without you" (zu Deutsch: "Ohne dich kann ich nichts tun") ist in einer ähnlichen Formulierung ja schon seit etwa 2000 Jahren bekannt. Sie lässt sich zudem nicht nur auf Löffel anwenden ...
Nun zu Uwe's Frage: ja, ich habe die Kelle zur Bearbeitung fixiert. An eine japanische Form habe ich beim Aushöhlen aber nicht gedacht. Die Form der Laffe resultiert aus der Vorgabe, ihr Füllvolumen unter den gegebenen Umständen (begrenzte Breite aufgrund des Durchmessers des Astes) so groß wie möglich zu machen.