Andreas Meisels Rauhbank
Verfasst: Do 30. Sep 2004, 21:32
Folgenden beitrag poste ich im Auftrag von Andreas Meisel:
Bau einer Rauhbank:
Bei einem etwas längerem Plausch mit einem gut befreundeten, schon etwas
älteren Hobby- Holzwerker sind wir zufällig auf das Thema hölzerne Hobel
gekommen. Ich habe ihm erzählt, dass ich bisher nur einen sehr guten
Doppelhobel besitze (geschenkt bekommen!), und das Hobeln mit einer Rauhbank
noch nie probiert habe, und hauptsächlich aus Kostengründen davor
zurückschrecke mir eine zu kaufen. Außerdem befürchtete ich, ein
Prestige-Objekt zu erwerben, das ich möglicherweise nie verwenden würde.
So hat mir mein Spezl vorgeschlagen, doch selbst eine solche Rauhbank zu
bauen, und quasi als Sicherstellung, dass ich das auch wirklich mache, hat
er mir das Holz auch gleich mitgegeben und seine eigene alte Rauhbank zur
Ansicht. Soweit so gut, ich habs dann einfach mal versucht . . .

Den Hobelkörper habe ich aus den geschenkten Stück Kirsch und Birn verleimt.

Der rohe Hobelkörper samt historischem Vorbild.

Den Griff habe ich aus Ahorn hergestellt, hier noch roh herausgeschnitten
und ....

. . . und dann mit Schleifdorn (Tischfräse) und Oberfräse weiterbearbeitet.

Beim Spanloch wurde es schließlich spannend. Ein paar Führungs- Bohrungen
habe ich zuvor mit der Tischbohrmaschine hergestellt. Dann zuerst mal grob
ausstemmen.

Nachdem ich dieses ordentlich geputzt habe, wurde das Hobeleisen (aus
einem alten, bei ebay ersteigerten Hobel) eingepasst.

Und so sieht das Ganze dann fertig ausgestemmt aus.

Der fertige Hobel beim ersten Hobelversuch an einem Lärchen- Brett. Sehr
schön Oberfläche, leider noch nicht wirklich eben . . . (aber das liegt
leider nicht am Hobel)

Der Keil besteht aus sibirischer Lärche, sprich zäh und elastisch. Ich habe
ihn nach den gemessenen Naturmaßen auf der Bandsäge geschnitten und dann
zurechtgeschliffen, bis er auf ganzer Länge am Wangenwiderlager auflag und
das Hobeleisen tüchtig niederhielt!

Das Hobelmaul. Wählt man das Hobeleisenbett etwas breiter als das Eisen
selbst, lassen sich Ungenauigkeiten des Schliffes bzw. des Eisenbettes
leicht ausgleichen.
Resümee: Mit durchschnittlichem Geschick und etwas Zeit und
Fingerspitzengefühl ohne weiteres schaffbar !
Allerdings: Es besteht akute Wiederholungstätergefahr;-))
Schöne Grüße
ANDI
PS.: Großen Dank schuld ich Christof H., da er mir diese Veröffentlichung
erst möglich gemacht hat!