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Holzbootsbau - Klinkerbauweise - benöt. Werkzeuge? *MIT BILD*
Verfasst: Di 20. Jul 2004, 17:19
von Valentin Stock
Hallo,
derzeit plane ich den Bau eines Holzbootes in der Größenordnung von etwa 4,20m Länge und 08,0m Breite. Für die bessere Vorstellung soll es sich im ganz groben an einen Canadier anlehnen, obwohl einige Unterschiede in Form und Bauweise bestehen. Und zwar juckt es mich als eingeschworener Tolkien-Fan schon seit einigen Jahren in den Fingern ein von ihm im "Herr der Ringe" beschriebenes Elbenboot zu bauen (siehe untenstehendes Bild aus dem "Herr der Ringe"-Film).
Im Grunde handelt es sich um ein dem Canadier ähnliches Boot, bei dem die Enden auf beiden Seiten höher gezogen sind. Zudem wird die klassische Klinkerbauweise verwendet (nach dieser Methode werden auch heute oftmals noch hölzerne Dinghis gebaut).
Ich suche nun händeringend nach Informationen über die benötigten Werkzeuge für ein solches Projekt sowie die Klinkerbauweise im Bootsbau. Wer sich also mit Bootsbau oder speziell dem Verfahren des klinkerns auskennt, möge sich doch bitte melden!
Grüße, Valentin.

Re: Holzbootsbau - Klinkerbauweise - benöt. Werkze
Verfasst: Di 20. Jul 2004, 23:21
von Stefan Picker
Hallo Valentin!
Da hast du ja ein nettes Projekt vor der Brust. Ich kann dir dazu nur folgendes Buch wärmstens empfehlen: "Canoecraft, die Kunst ein Kanu zu bauen". Bekommst du z.B. bei amazon.de. Gibt es im Originalen in Englisch oder ins deutsche übersetzt. Auch wenn dieses Buch dem Kanubau (speziell dem Holzleistenkanu) gewidmet ist, findest du darin alles über Holzarten, Werkzeug, Lackierung (Glasfaser + Epoxidharz)etc. Also eigentlich das richtige Grundwissen für dein Vorhaben. Baupläne sind auch dabei.
Wenn du bei google mal unter "Kanu, Holzleistenkanu, Redbird" etc nachschaust, wirst du sicherlich einige Seiten finden, die dir weiterhelfen.
Gruss, Stefan
Re: Holzbootsbau - Klinkerbauweise - benöt. Werkze
Verfasst: Mi 21. Jul 2004, 07:34
von Carsten Rödiger
Hallo Valentin,
noch ein Bootsbauer, prima!
Zuallererst: ELBEN KENNEN KEIN EPOXY.
Wir hatten hier schon mal eine Diskussion über Holzschiffbau, schau da auch mal rein. Auch wegen Bücherempfehlungen. Du kannst Bootsbau allerdings nicht aus Büchern lernen, mit Deinem ersten Boot wirst Du wahrscheinlich nicht zufrieden sein...
Auch wenn es nicht ganz symetrisch ist, sieht mir das Elbenboot nach einem "peapod dinghy" aus. Es gibt auch ganz gute Pläne, schau mal nach bei "chasse marree" (die sind allerdings französisch), bei "wooden Boat" (USA) und bei Ian Oughtred, dessen Pläne sind ganz besonders gut (Nordschottland).
Um ein Boot zu bauen brauchst Du Platz und Zeit.
Eine gute Adresse für traditionelle Bootsbeschläge ist
www.toplicht.de . Die haben auch Bücher und Werkzeug.
Klinkern selber ist vielleicht etwas fummelig, Du mußt mit einer 4,2m langen, gekrümmten Passung leben, und nicht nur einer, sondern doppelt so vielen wie Du Plankengänge hast. Zudem ist die erste (unterste) Planke (das Gangbord) die schwierigste, und die mußt Du zuerst machen...
Lass Dich davon nicht abhalten, hunderttausende vor uns haben solche Boote gebaut. Das Elbenboot ist sehr leicht, das solltest Du beibehalten, denn das ist elegant.
Viele neue Werkzeuge brauchst Du nicht; einen leichten elastischen Niethammer, ein Dutzend Plankenzwingen, einen Nietzieher/Nietformer, den Rest müsstest Du haben.
Soll das Boot immer im Wasser liegen oder slipst Du immer wieder ?
Cheerio,
Carsten
Elbenboot in Klinkerbauweise
Verfasst: Mi 21. Jul 2004, 13:45
von Valentin Stock
Hallo und schonmal VIELEN DANK für die schnellen Antworten!
Keine Angst, die Verwendung von Epoxy werde ich unterlassen. Wenn, dann soll's schon möglichst "authentisch" sein. Deshalb will ich das Boot ja auch unbedingt klinkern. Möglichst nah an dem Vorbild. ;->
Ich habe mal unter "peapod dinghy" gesucht und einige halbwegs passende Bilder gefunden. Es wäre also die klassische Peapod-Form aber mit hochgezogenen Enden und ich glaube etwas niedrigeren Seitenbordwänden. Etwas ist mir beim Studium der Bilder aus dem Film noch aufgefallen: bei Seitenansicht sieht man, daß ein Ende des Bootes höher gezogen ist als das andere. Ich meine, man sieht das auch schwach in der Oberansich, die ich ins Forum gepostet habe. Ein Ende verläuft demnach etwas Spitzer als das andere.
Zu folgendem:
"[...]Du mußt mit einer 4,2m langen, gekrümmten Passung leben, und nicht nur einer, sondern doppelt so vielen wie Du Plankengänge hast.[...]"
--> Hierbei bitte ich nochmal um eine kurze Erläuterung, ganz klar ist mir die Sache noch nicht. Klar ist, daß ich mit der untersten Planke beginne, die am nächsten am Kiel liegt. Doch wie war das mit der gekrümmten Passung gemeint?
Wie ist eigentlich der grobe Ablauf wenn man mit Klinker baut?
Zieht man die Planken, wie beim Bau von Kanus oder Canadiern, erst aus hölzerne Schablonen (natürlich sollte der Kiel zuvor in die Schablonen eingepasst werden) und konstruiert anschließend die Spanten in den fertigen Bootsrumpf.
ODER, geht man wie beim Bau von richtig großen Booten vor und legt erst den Kiel und die Spanten um danach die Planken aufzuklinkern?
Ach, und eins ich mir noch schleierhaft: Geht der Kiel denn komplett von Vorn nach Hinten durch? Meist wird dieser doch aus Eichenholz gebaut. Aufgrund der Länge (4,20m) muß man aber doch gewiss viele Stücke aneinandersetzen? Gibt es irgenwelche Hölzer, die auch für Spanten und Kiel geeignet sind, außer Eiche. Eiche ist zwar stabil und langlebig, aber auch schwer wie Sau (siehe Thema Gewicht unten).
"Das Elbenboot ist sehr leicht, das solltest Du beibehalten, denn das ist elegant."
--> Auf jeden Fall, das ist, denke ich, neben der unsymmetrischen Form auch einer der Hauptunterschiede zu diesem "Peapod Dinghi". Die Dinghis schein mir alles seetaugliche Ruderboote zu mehreren Mann besatzung zu sein. - was richtig solides! Das Elbenboot hingegen braucht weder großartig seetauglich zu sein, noch soll es mit drei, vier Mann gerudert werden. Die Bedienung ist wie bei einem Canadier vorgesehen - mit zwei Stechpaddeln.
Was ist denn da für ein Holz zu empfehlen, bzw. was sind denn die Materialstärken, mit denen ich noch sinnvoll klinkern kann aber nicht zu schwer werde?
"Soll das Boot immer im Wasser liegen oder slipst Du immer wieder ?"
--> Ich habe in meiner Gegend leider kein Gewässer, das ich ständig benutzen kann, geschweige denn einen Liegeplatz. Zudem soll es ja wirklich ein kleines Boot werden; eben in den Abmessungen eines Canadiers, aber in der Bauweise eines Dinghis (obwohl ich auch eine Werkstatt gesehen habe, in der Canadier geklinkert werden.). Daher wird wohl praktischerweise auf dem Trockenen gelagert und dann léger vom Autodach geslipt werden.
Eine andere Frage ist, wie und ob eine Lackierung nötig ist. Epoxy kommt nicht in Frage, und die natürliche Holzmaserung muß natürlich auch erkennbar bleiben. Nur irgendwie müsste das Boot schon versiegelt werden, oder? Eine weitere Option ist leicht graue Farbe des "Originals". Lässt sich eine graue Holzfarbe mit irgendeiner Beize oder anderen Behandlung erzeugen, so daß die Maßerung trotzdem erhalten bleibt (deshalb nicht einfach anmalen)!
Gibt es eigentlich Literatur (möglichst deutsche) speziell zum Thema Klinkerbauweise? Alle Bootsbau-Bücher, die sich mit kleinen Booten (zB. Canadier) beschäftigen benutzen ja die Leistenbausweise. Alles ander geht eigentlich nur zum Thema Jachtbau und größere Boote (schon eher Schiffe). Inwifern DAS dann auf ein 4,20 m langes Boot umzusetzen ist, ist fraglich...
Liebe Grüße vorerst, Valentin Stock.
Re: Bootsbau - und Zubehör
Verfasst: Mi 21. Jul 2004, 15:05
von Hutmacher Beat
Guten Tag Carsten und alle Andern,
So schön Boote und Schiffe sind; ich werde nie eins bauen. Ausser im Modell !
Trotzdem bin ich froh, um den von Dir gesetzten Link. Ich fertige hin und wieder eine Affenfaust, einen Türkenbund oder auch einen Rundknoten, usw. In diesem Zusammenhang bin ich schon länger auf der Suche nach kleinen Schäkeln. (in Mundart heissen die bei uns "chueschnure" = Kuhmaul) Diese hab ich jetzt bei Toplicht gesehen. Hab gleich den Katalog angefordert.
Ist doch schön, wie man sich hier ergänzen kann !
Mit Dank und besten Grüssen aus der Schweiz,
Beat
Re: Elbenboot in Klinkerbauweise
Verfasst: Mi 21. Jul 2004, 15:57
von Carsten Rödiger
Hallo Valentin,
vielleicht ist das peapod dinghy noch nicht ganz das richtige, google mal nach "faering", das sind norwegische Ruderboote, an beiden Enden spitz, der Bug etwas hochgezogen.
Der Kiel geht von vorne bis hinten durch (4,2m ist nicht sehr lang) an diesen sind der Vorder- und der Achtersteven angebracht. Für die Steven solltest Du Krummholz haben, das ist nicht so schwer. Ja, aber Eiche sollte es schon sein (wegen der Festigkeit) der Kiel hat dann Abmessungen von etwa 7cm hoch und 3cm breit, unten kannst Du ihn auf etwa 1,5cm verjüngen. Steven ähnlich, nur verjüngen die sich nach oben auf etwa 3x1,5cm.
Planken traditionell aus Lärche, aber wenn es nicht lange im Wasser liegt aund Du Dich gut drum kümmerst auch aus Tanne (keine Fichte). Plankenstärke 10-12mm, dann sollte die Plankenbreite aber 10 cm nicht überschreiten.
Als erstes legst Du den Kiel (mit Steven) auf eine Helling.
Dann ein paar Hilfsspanten (Mallen) an die richtigen Plätze stellen und ausrichten.
Dann beplanken.
Dann Mallen ausbauen.
Dann Spanten einbiegen (grüne!!! Eiche 12x18mm).
Dann ausrüsten.
Bei 4,2m Länge sollten alle Planken und der Kiel aus einem Stück sein (Sägewerk)
Mit etwa 70kg mußt Du schon rechnen.
Du kannst das Boot mit Öl behandeln (OWATROL oder BENAR), google mal danach.
Ansonsten Bootslack, so etwa 6 Schichten.
Tung-Öl ist auch gut.
Du müßtest vorher grau beizen.
Es gibt den "Brix" und den "Eichler" in deutsch, die "Lehrhefte für den Holzbootsbau", "Yachtbau" und "Konstruktion und Bau von Yachten" von Delius Klasing, Dieter hat noch eins. Es gibt "clinker boat building" von John Leather, das ist prima aber in englisch.
Such' mal nach "adirondack guide boats", vielleicht kannst Du da auch was übernehmen.
Bis zu Deinen nächsten Fragen,
Cheerio,
Carsten
Re: Elbenboot in Klinkerbauweise
Verfasst: Mi 21. Jul 2004, 18:53
von Ulrich Mark
Hallo allseits,
neulich habe ich mich ja schon als "Bootsbauer" geoutet. Dank des verregneten Sommers habe ich mittlerweile mein erstes Projekt, einen "Nutshell Pram" fertig gestelllt. Bei dem Design handelt es sich so ziemlich um das am einfachsten zu bauende Böötchen, deren Pläne bei "woodenboat" vertrieben werden. Es kommt Sperrholz und auch das hier verteufelte Epoxy zum Einsatz (aber kein stitch and glue). Dennoch hat es genug Zeit gekostet, in der ich aber auch ein Menge gelernt habe.
Ich persönlich würde daher empfehlen sich zunächst ein überschaubares Projekt mit einer guten Dokumentation auszusuchen, bevor man sich an ein traditionelles Klinkerboot in Vollholzbauweise wagt.
Warum Sperrholz/Epoxy ?
-Es ist leicht.
-Es kann beliebig oft gewassert und wieder herausgenommen werden und ist (immer und sofort) dicht.
Jedes Vollhollzboot ist nach dem Wassern erst einmal mehr oder weniger undicht. Dicht wird es durch das Aufquellen der Planken im Wasser. Das ist auch bei Klinkerkonstruktionen so. So mancher Eigner einer Vollholzyacht legt daher einige Zeit vor dem Slipptermin feuchte Feudel von innen in sein Schiff. Für den Zweck zuhause lagern und nur von Fall zu Fall wassern ist daher ein Vollholzboot alles andere als ideal.
Noch ein Wort zu den Lacken/Ölen bei Vollholz:
Trad. Bootslack (z.B. von der Fa. Waage) ist gut. Owatrol ebenfalls. Benar-Öl ist nur für tropische Harthölzer geeignet.
Viel Erfolg !
Das Elbenboot ist ein "Faering"!! ;-) *MIT BILD*
Verfasst: Mi 21. Jul 2004, 23:10
von Valentin Stock
Hallo schon wieder,
mein Wissensdurst ist ungebrochen und ich lerne mich ständig weiter in das Thema hinein! Großen Dank an all die kräftigen und hilfreichen Schreiber!!
Es ist also ein "Faering", unser Elbenboot. Ich habe mir jetzt alle Bilder von Fearings, die ich bekommen konnte, angesehen und muß sagen, die Form passt ziemlich gut. Folgende Sachen wären noch anzupassen:
1) unsymmetrische Enden
2) Klinker-Bauweise (auf allen Bildern sind die Fearings aus wenigen sehr breiten Planken zusammengesetzt, die, wie es scheint auch nicht überlappen; wir müssten also den Schnitt des Fearings auf geklinkerte Planken übernehmen; Unten zu sehen das EINZIGE Fearing MIT geklinkterten Planken - kommt schon ziemlich gut hin und ist natürlich von Ian Oughtred)
3) mehr Spanten! (die klassischen Fearings haben sehr wenige Spanten; ich vermute mal, die nahmen dann für die Planken auch entsprechend starke Hölzer)
Erste Frage:
Bei allen Klinkerbooten, die ich bisher studiert habe, wurden die Planken mit Kupfernieten zusammengehalten. Ist das bei meinen sehr dünnen Planken für das "Elben-Fearing" noch gut möglich, oder sollte ich andere Befestigungsmöglichkeiten in Betracht ziehen?
Zum Thema Kupfernieten; was ist denn mehr zu empfehlen? Diese richtigen Nieten, bei denen man außen (oder innen) noch ein Scheiblein dagegenlegt, ODER die Methode mit einem Kupfernagel, der nach innen (oder außen) übersteht und den man dann mit einem speziellen gerundeten Stahlblock bogenförmig ins Holz zurückdrückt?
Zweite Frage:
Die Spanten werden also aus grünem Eichenholz gemacht: Grün meint, sie kommen mehr oder minder direkt vom "Baum ins Boot". Somit nehme ich an, daß sie nicht in die halbrunde Form geschnitten werden, sondern gebogen. Dann ist das frische Holz natürlich weit besser geeignet. Gibt es irgendwo eine Quelle für "frisches" Eichenholz? Oder muß ich tatsächlich in den Wald gehen und mir die geeigneten Stücke von Baum schneiden? (natürlich in fachkundiger Begleitung des Revierförsters ;-)
Und wie werden die Spanten mit den Planken verbunden? Wird hier auch genietet?
Dein beschriebenes Maß 12cm x 18cm ist schön dünn, was einerseits ein Biegen für mich realistisch erscheinen lässt und andererseits zu Elbenboot passt. Die Spantenzahl will ich ja sowiso erhöhen (im Vergl. zum trad. Fearing) und es macht das ganze Erscheinungsbild wniger wuchtig = elegant! ;-)
Dritte Frage:
Deine Beschreibung über Kiel und Steven habe ich verstanden. Der knapp 4m lange Eichenvierkant wird zwar entsprechend schwer zu besorgen sein, aber ich sehe ein, Eiche muß schon sein (immerhin will das Boot ja auch mal an Land geschoben werden). Schwieriger wird es wahrsheinlich noch mit den gebogenen Eichenstücken für die Steven, es sei denn ich suche sie mir im Wald selbst aus. Dann müsste ich allerdings ein paar Jahre warten, bis ich die Hölzer verbauen kann. Oder ist das im Bootsbau anders? [Ich komme bisher aus dem Musikinstrumenten-, Langbogen-, und Modellbau - da muß das Holz teilweise über Jahre trocken]
DIE Frage ist für mich momentan aber, wie die Verbindung zwischen Kiel und den ersten Beiden Planken hergestellt wird und wie der Überang von Kil zu Steven stattfindet?
Vierte Frage:
Wenn ich die Planken beim Bootsbau-Material-Handel meines Vertrauens kaufe, dann sind diese (Schätzwert) im Maß 120 X 10 X 5000 mm ; und zwar gerade verlaufend. Kann ich denn mit gerade Latten meinen gewünschten Bootskörper beschreiben. Müsste ich denn nicht Planken zurechtschneiden, die eine leichte Biegung beschreiben? Wenn dem so ist, dann wird die Holzbeschaffung wahrscheinlich eine sehr individuelle und langwierige Sachen, oder? Gibt es zu empfehlende Adressen, die Holz für den Bootsbau, insbesondere für Planken bei Klinkerbauweise (!!) liefern können?
So, jetzt reicht's für heute Abend auch mal wieder.
Liebe Grüße, Valentin Stock.
PS: Einen herzlichen Dank, an alle, die mir mit gutem Rat zur Seite stehen!

Re: Das Elbenboot ist ein "Faering"!! ;-)
Verfasst: Do 22. Jul 2004, 09:28
von Carsten Rödiger
Hallo Valentin,
Die Nägel werden immer von außen eingeschlagen und innen vernietet (oder umgebogen). Vielleicht ist das umbiegen bei so einem leichten Boot besser, alle Walboote wurden so gebaut. Vorher üben !!! Du könntest bei Deinen Planken auf 8mm Stärke runtergehen, wenn Du astreine Tannenbretter kriegen kannst. Die Landung ist dann 15mm breit, dann müßtest Du mit 2,5mm Nieten arbeiten, Abstand 5cm. Die eingebogenen Spanten sind 12x18mm nicht cm ! Wenn Du mit offenen Augen durch den Wald gehst, siehst Du genügend gefällte Bäume, auch Eichen. Du brauchst nur kleine Abmessungen, nimm Dir ein bißchen "Feuerholz" mit, auch Krummholz für die Steven und die Knie in Bug und Heck. Während "Formel 1" ist der Wald schön leer, auch bei großen Fussballspielen...
Besorg Dir mehr Spantenholz als Du brauchst, es werden genügend brechen.
Trotzdem mußt Du die Spanten noch dämpfen, vielleicht 20min, und dann schnell einbauen. Die Spanten werden genietet und damit es gut aussieht, sollten sie in dem 5cm Niet-raster stehen. Eingebogene Spanten alle 20cm.
Es geht auch mit trockenem Holz, das solltest Du vorher ein paar Tage einweichen, (kein Eisen!!) wenn geht, kein ofengetrocknetes Holz verwenden, das bricht nach bem dämpfen leichter. Ein Stück Holz höchstens 2x dämpfen, sonst wird es brüchig.
Als ich noch bei Koblenz wohnte, fuhren wir in die Eifel bei Mendig zu einem ganz kleinen Sägewerk, wo ich noch die Holzstapel nach einem Brett durchsuchen durfte, welches ich gerade brauchte, aber das ist sehr lange her...
Holz ist heutzutage für einen Bootsbauer ein großes Problem, denn alles Holz was man heute bekommt ist entweder gerade oder windschief, aber Krummholz ist kaum zu bekommen. Deswegen ist die Leistenbauweise so beliebt...
Wenn Du Dein Krummholz auf 4cm sägst trocknet das in der Werkstatt rasch, auf die Werte wie bei Modell- oder gar Instumentenbau brauchst Du nicht zu kommen.
Such auch mal in den hinteren Ecken von alten Sägewerken, da liegt meißt eine Menge interessantes Holz. Wenn Du nur gerade Bretter bekommst, ist traditioneller Bootsbau sehr verschnittintensiv; Du bekommst u.U. aus einem 40cm breiten Brett nur eine einzige 10cm Planke.
In den Kiel und die Steven schneidest Du eine Sponung in die das Gangbord eingepasst und angenagelt wird. Für Kupfernägel immer vorbohren.
Natürlich muß die Sponung und die Mallen den gleichen Strak haben, auch die Landungen müßen auf beiden Seiten gleich sein, damit das gut aussieht.
Was bei einem Boot wichtig ist, ist die Form.
Cheerio,
Carsten
Re: Das Elbenboot ist ein "Faering"!! ;-)
Verfasst: Do 22. Jul 2004, 14:40
von Andreas N.
Hallo.
Ich hab keine erfahrung im Botsbau -will aber doch meinen Senf dazu geben.
Wieso keine Eisen Nägel/Niete, dass das Schwarze Flecken (vor allem bei Eiche) gibt ist klar, nur alle Wikinger Schiffe und Bote die ich sah waren so verbunden?
Zum zweifachen umbiegen von Nägeln nimmt man doch eine (etwas stumpfe) Kneifzange mit glatt geschniffenen Schenkeln !?
Der Kiel wurde bei den "Wikingern" heufig mit Stahl oder Bronze beschlagen um beschädigungen beim Landen zu minimieren ?.
Und von som Fernsehbeitrag von expiremental-Archäologie habe ich mal gesehen, das die zum ziehen (an Land) in Bugrichtung, die Seile ums Heck gelegt haben da eine Befestigung am Bugsteven ausriss (nur ein einfaches Loch wie im Orginal von dem man sich keine andere Verwendung vorstellen konnte).Die Fischer die das sahen sagten sowas wie :"Hättet ihr uns mal vorher gefragt".
Hat den hier einer ne Ahnung was das für nen Loch sein könnte?
Schiff so irgendwas um die 18m, Loch erwas über Wasswerlinie und Daumendick.