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In Antwort auf #100790]
hallo Klausbärbel,
auch ich bin Knochenleimfan, Natürlich nicht immer und überall. Aber überall da, wo es auf gute, solide Verbindungen ankommt. Probiere es einfach aus.
Nimm ein kleines Glasgefäss (oder makelloses Emailgefäss), denn bei Kontakt mit Eisen verändert sich der Leim. Gut geeignet sind die leeren Gläser von Baby-Nahrung oder Email-Kaffetassen. Gib so ca 3 gehäufte Esslöffel Granulat hinein, füge soviel Wasser hinzu, dass die Körner gut überdeckt sind und lass das ganze über Nacht stehen.
Dann im Wasserbad erhitzen auf ca 60 Grad. Denn über 80 Grad lässt die Klebkraft nach. Die Temperatur muss nicht gemessen werden , auf 5 Grad kommt es nicht drauf an. Gefühl reicht.
Den Leim öfters umrühren und durch Zugabe von etwas warmem Wasser auf die richtige Konsistenz einstellen. Das ist jetzt Erfahrungssache, aber man lernt es schnell, zumal auch zu dünner Leim noch ganz gut klebt. Der Leim sollte etwa so eingestellt sein, dass er vom Umrührstecken glatt abfliesst. Wenn er schnell und wässrig abfliesst, ist er zu dünn, wenn er klumpt, sollte noch etwas Wasser zugegeben werden.
Übrig gebliebenen Leim lässt man im Gläschen hart werden und etwas antrocknen. Ich empfehle nicht, das Gläschen zu verschliessen, denn dann kann sich Schimmel bilden. Der Leim kann jederzeit durch Erwärmen reaktiviert werden, eventuell muss noch Wasser zugegeben werden.
Ich habe einen recht hohen Verbrauch an Knochenleim, weil ich damit die Hirnholzenden von feuchten Stammabschnitten einstreiche (Packpapier drauf kleben), sie trocknen so besser und gleichmässiger als beim Versiegeln mit Wachs. Ausserdem nehme ich den Leim zum Aufspannen mit Packpapierzwischenlage und zum lösbaren Verkleben von geteilten Schmucksäulen, Halbschalen etc, beim Drechseln.
gruss
reinhold