Erfahrungsbericht Kanna Teil 2

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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ronald.maly@freenet.de

Erfahrungsbericht Kanna Teil 2

Beitrag von ronald.maly@freenet.de »


Hallo zusammen,

so, die Erlebnisse konnten sich mittlerweile zwar setzen, aber ich darf sagen, ich war die ganzen vergangenen Tage kurz in der Werkstatt, und habe einfach so, ein wenig Späne zum Anfeuern meines Grills gehobelt. Einfach aus Spaß :-) Jetzt werdet Ihr sicher denken, nun dreht er ab; aber ich kann Euch beruhigen; obschon ich sagen muß, es hat trotzdem was, mit ihm zu arbeiten.
Nun, ich war beim Eisen glaub' ich stehen geblieben. Mit der Bearbeitung des Körpers ging es in den folgenden Schritten weiter. Der Körper ist nicht weniger an einem bestmöglichen Ergebnis beteiligt - neben dem Anwender, Eisen, Holz und Technik. Das ist auch nicht ganz ohne. Das harte Holz fand ich gar nicht mal so übel, ich hatte zuvor starke bedenken. Aber mit den Nomi's haut das faszinierend gut hin. Es empfand ich so, als sei die Neigung mich zu verstechen, geringer als bei unserem einheimischen Weichholz. Und die Zerspanung selbst ist bei der gleichen Schärfe wie der Hobeleisen, sagenhaft gut. Es war meine erste Begegnung und aktives Arbeiten mit einem Nomi. Die Rolltasche war mit erlesensten Stemmeisen, in der gehobeneren Ausführung mit "weißem Papierstahl", bestückt. Übrigens das Schleifen klappt genauso gut wie bei den Eisen. Was 'ne echte Herrausforderung war, fand ich 3mm Beitel zu schleifen. Wenn man sich hier verschleift und geradeschruppen muß, wird man sich über Toshi's freuen. Und bei allem hat man als Fels in der Brandung, was? richtig, den Dozenten. Das beruhigt. Denn das eigentliche einpassen war auch etwas kritisch, und das bei der vermeintlichen Einfachheit dieses Hobels. Denn, ihm fehlen Hebel zum Ein- und verstellen. Trotzdem steht er einem No.4 aber in nichts nach, angeblich; Marc schreibt, der Kanna sei indes besser.
Denn das Eisen kann auch lateral verstellt werden, weshalb er seitlich etwas Spiel haben darf. Die Bettauflage ist aber sehr wichtig, um die einmaligen Vorzüge der Laufruhe mit unterstützen zu können. Auch muß dabei der Sitz in der Nut aber passen. Mit dem 3er Beitel wird die Nut ausgearbeitet. Und immer wieder muß geprüft werden. Schließlich muß, damit das ganze nicht zu einfach wird, die Klappe auch noch so zum ganzen passen, daß es das Eisen hält, die Verstellungen möglich sind, es noch immer dicht mit der Spiegelseite schließt und sich kein Span irgendwo verklemmen kann. Ganz einfach was :-)
Wenn das geschafft ist kann es losgehen. Und dann klappt es auch, zumindestens meist. Zugeständnisse irgendwo im Vorfeld, bei irgendeinem Vorgang, zeigen sich jetzt gnadenlos, denn der Kanna ist erstaunlich sensibel. Tja, ohne ein Schicki Micki, aber ohooo. Und ich sage Euch eines, wer das hinbekommen hat dem fällt ob der ganzen Schritte ein ganzer Bergrutsch vom Herzen.
Nun, wir haben dann verschiedene Abfallbretter gehobelt und uns ausgetobt. Da kam eine ordentliche Ladung Späne zusammen.
Und mit dem Seminar war der Grundstein für ein wie ich hoffe langes Hobelleben gelegt, und ich denke ich werde noch viel Spaß mit ihm haben.

Fazit: ich kann so ein Seminar nur empfehlen, egal welche Vorbildung. Auch finde ich , ich würde es sofort wieder besuchen.

Freundliche Grüße
Ronald Maly

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