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Feinsägen mit abgesetztem Griff

Verfasst: Mo 19. Apr 2004, 11:38
von Ulrich Bergmann

Liebe Leser des Forums! Am Wochenende hab' ich mal wieder etwas zinken wollen, doch daruber schreib ich aus traurig-eindeutigen Grunden lieber nichts. Aber das war auch eine gute Gelegenheit, meine diversen Feinsägen zu testen und zu vergleichen. Und die unangenehme Uberraschung kam, als ich die Gentleman's Feinsäge mit umlegbarem Griff von Thomas Flinn (grosse Ausfuhrung) zur Hand nahm. Bis dahin alles wunderbar - schöner Griff, geätztes Bild auf'm Blatt, solider Messingrucken, Blatt beinahe gerade, kurz, ein Werkzeug das Vertrauen schafft und mit Freude an die Arbeit gehen lässt. Aber just jene (Freude mein' ich) verschwand abrupt, weil das herrliche Werkzeug ganz von alleine um die Ecke sägt. Praktisch fur Zinken sollte man meinen, aber nur wenn's im rechten Moment erfolgt und kontrollierbar ist, aber hier ging's stetig nach rechts aussen (politisch motiviert?). Ordentlich Gegenhalten und zwangsweise auf die rechte Bahn lenken? Da holpert und klemmt das Blatt und der Schnitt wird etwas zackiger, bleibt aber schief. Nach den ublichen Beschwörungsformeln in unanständiger Sprache hab' ich die Säge genauer angeguckt und siehe da: die Schränkung ist nur auf einer Seite. Diese Stumper in Sheffiled dachte ich zunächst, und wie nutzlich doch eine richtige Schränkukng sein kann. Aber dann kam die Sinnfrage: vielleicht hat das einen guten Zweck und der eigentliche Doofmann sitzt gerade am Computer und fragt im Forum nach Euren Erfahrungen. Diese Sägen sollen schliesslich an der Wand lang schneiden; hat die deshalb dort keine Schränkung (Säge, nicht Wand)? Meine uralte Bauhaussäge gleichen Typs (mittlerweile ohne Schränkung und mit unregelmassig verteiletn Zähnen) hat zwar immer mehr schlecht als recht, aber im wesentlichen gerade gesägt.
Ich bin gespannt auf Eure Antworten.

Uli


Re: Feinsägen mit abgesetztem Griff

Verfasst: Mo 19. Apr 2004, 13:08
von j.tuschy

hallo, hab ich auch schon alles probiert. meine antwort : gestellsäge von ulmia, scharf gut eingestellt und gib ihm. gruß j.tuschy


Re: Feinsägen mit abgesetztem Griff

Verfasst: Mo 19. Apr 2004, 13:33
von Wolfgang Jordan

Hallo Uli,

meiner Meinung nach ist diese Säge nicht in Ordnung und ich würde sie umtauschen. Eine Säge muß nach beiden Seiten gleich stark geschränkt sein, sonst verläuft sie. So eine Dübelsäge, wie du sie hast, sollte möglichst gar nicht geschränkt sein.

Für das Sägen von Zinken halte ich eine gekröpfte Feinsäge für nicht geeignet. Erfahrung damit habe ich keine, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie man mit einer derart asymmetrischen Säge einen exakten Schnitt hinkriegen soll. Besorge dir lieber die ungekröpfte Version oder gleich eine vernünftige Zinkensäge. Da hat Dieter ja eine gute Auswahl. Wenn dir diese Sägen zu teuer sind, ist eine Dozuki eine gute Alternative.

Gruß, Wolfgang


Re: Feinsägen mit abgesetztem Griff

Verfasst: Mo 19. Apr 2004, 14:12
von Dieter Schmid
[In Antwort auf #100007]
Hallo Ulrich,

eine Feinsäge muß auf jeden Fall beidseitig gleichmäßig geschränkt sein. Da kam wohl einem die Frühstückspause dazwischen und hinterher hat er vergessen, daß er mit dieser Säge noch nicht fertig war. Geld zurück, am besten ohne Rückgabe (wenn Du sie bei mir gekauft hast, geht es) oder eine neue liefern lassen.

Viele Grüße
Dieter


Re: Feinsägen mit abgesetztem Griff

Verfasst: Mo 19. Apr 2004, 14:38
von Christof Hartge
[In Antwort auf #100012]
Halo Johannes,
Jawohl Gestellsägen, selbst geschärft und geschränkt sind ein tolles Universalwerkzeug. Ich hab selber eine Ulmia. Schnell präzise und genau. Dagegen sehen meine Japaner alt aus.

Zwei Nachteile möchte ich allerdings anfügen, weswegen ich für manche Anwendungen auf die alten englischen bzw. amerikanischen Feinsägen und Fuchsschwänze umsteige.

a)Der Stahl der heutigen Gestellsägeblätter ist nicht so gut wie er sein könnte/sollte. Die Dinger müssen einfach öfter nachgeschärft werden als alte Sägen. Nach Auskunft von Herrn Pohlhaus sind seine Sägeblätter von 42-44 HRC gehärtet. Alte Sägen erreichen dagegen 52 HRC, das macht schon einen Unterschied.

b)Gestellsägeblätter gibt es nur in gröberen Zahnungen. 5 mm Zahnweite und 3 mm Zahnweite sind für viele Anwedungen in Ordnung, besser wäre, es gäbe auch 2 und 1,5 mm.

Viele Grüße, Christof.


Zinken mit der Gestellsäge

Verfasst: Mo 19. Apr 2004, 14:42
von Wolfgang Jordan
[In Antwort auf #100012]
Hallo,

das interessiert mich, weil es die traditionelle Methode ist. Mit welchem Schnittwinkel ist deine Säge geschärft und wie geschränkt? Hast du das selbst gemacht? Wie sauber wird der Schnitt, muß man nacharbeiten?

Gruß, WOlfgang


Re: Feinsägen mit abgesetztem Griff

Verfasst: Mo 19. Apr 2004, 14:56
von Ulrich Bergmann
[In Antwort auf #100014]
Hallo Dieter, sie ist von Dir, ich weiss allerdings nicht mehr von wann, auf jeden Fall bis dato wenig benutzt alldieweil Sägen mit gekröpftem Griff naturlich nur in Ausnhamefällen benötigt werden.
Ich werd' sie mal zur Begutachtung zuruckschicken.
Vielen Dank
Uli


Re: Feinsägen mit abgesetztem Griff

Verfasst: Mo 19. Apr 2004, 14:57
von Ulrich Bergmann
[In Antwort auf #100012]
Gestellsäge war mir in diesem Fall zu sperrig, ansonsten stimme ich Dir voll zu.


Re: Feinsägen mit abgesetztem Griff

Verfasst: Mo 19. Apr 2004, 15:01
von Ulrich Bergmann
[In Antwort auf #100015]
Hallo Christoff, bei Gestellsägeblättern hab ich fogenden Erfahrung gemacht: eine von den späten Ulmia Blättern (Schlitz 60cm) sägt und bleibt scharf. Ein etwa gleich altes von ECE (70cm) hat schon nach 2-3 m 5 cm Eiche-Besäumen die Grätsche gemacht. Kann naturlich auch ein subjektiv verzerrter Falscheindruck sein.

Gruss Uli


Re: Feinsägen mit abgesetztem Griff

Verfasst: Mo 19. Apr 2004, 15:11
von Ulrich Bergmann
[In Antwort auf #100013]
Hallo Wofgang, na klar ist die gekröpfte Säge völlig unmöglich, aber ich wollte spasseshalber mal alles vergleichen, was so in der Vitrine rumfliegt. Dozuki z.B. mag ich nicht so gern, der Schnitt ist fast schon zu fein und die Säge klebt etwas in der Kiefer. Die ungekröpfte Feinsäge von Flinns ist ausgezeichnet, sägt fein, genau und uberraschend schnell. Flinn's Zinkensäge ist traumhaft, eigentlich zu schade zum abnutzen. Genauso die kleine Adria fur Längsschnitt. Noch etwas besser in der Verarbeitung, gleiche Schnittqualität, aber bei gröberer Verzahnung, d.h. schneller als mit der feineren Zinkensäge.
Routinemässig werd' ich naturlich die Bauhaussägen mit gehärteten Wegschmeissblättern benutzen, bin doch nicht doof, sonst hab ichja gar keine Ausrede mehr warum die Zinken klappern und ich wieder so viele kleine Keilchen reinhauen muss.

Gruss Uli