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Hallo Holzwerker,

eben passiert, eine fertige Leimholzplatte (Kirschbaum), schon als Stehpultseitenwand zugeschnitten, als ich am Runden der Kanten bin, merke ich leichte Unebenheiten, also den Putzhobel raus, und drüber, greift nicht. Also dreh ich die Stellschraube des Hobels nach unten, ganz wenig natürlich, Hobel greift nach dem 4mal tiefer stellen, endlich.
Doch dann reißt er einen Span raus, 1,5 mm, viel zu viel, geschockt!

Vorher hatte sich nichts getan, ich schwörs, und jetzt hat die Platte eine sch.... Vertiefung, totale Verzweiflung:-(

Was habe ich falsch gemacht?

Gruß Dietrich/der sich nicht mehr mit dem Handhobel traut.

Ganz ruhig Dietrich,
so Sachen sind mir auch schon passiert.

Erstens, so schwer es auch fällt: Laß es bis morgen ligen. Im erhitzten Zustand mache ich alles imer nur noch schlimmer. Morgen fällt dir vielleicht auch was kluges ein.

Zweitens Fehleranalyse Kante: Hast du wirklich mit der Faserrichtung gehobelt. Kanten können da schwer berechenbar sein. Ist die Kante vielleicht unbemerkt sehr ausgehölt. Leg doch einmal ein langes Lineal/Wasserwaage/Rauhbank darüber. Wenn die Kante sehr krumm war, hätte zuerst vorsichtig, der die Berge weggemußt.

Drittens Fehleranalyse Hobel. Hobel mal irgendeine andere Kante von irgendeinem Abfallholz mit demselben Hobel, den du nicht verstellst. Entsteht das gleiche Problem, hast du es mit einem Hobelfehler zu tun.

Mögliche Fehler: Das Eisen steht nicht horizontal zur Sohle. Im Verein mit einem ungünstigen Faserverlauf würde das deine Delle erklären. Oder: Die Hobelsohle ist nicht plan. Liegt die Hobelsohle hohl, muß man das Eisen schon weit herausdrehen, bis das Messer greift und dann wird es furchtbar. Wenn ich mir recht überlege, klingt das am plausibelsten.

Also spanne deinen Hobel mal umgekehrt in die Vorderzange stelle eine Lichtquelle dahinter und überprüfe die Planheit. Auch das Auflegen zweier Richtscheite kann nicht schaden.

Soviel fällt mir jetzt ein,
Viele Grüße, Christof.

Sitzt das

Guten Tag Dietrich,

Auch wenn's Dir jetzt, in dieser Situation, nichts hilft, ich sag's trotzdem : Respekt und Hut ab!

Auch wenn das hier Deine Kollegen sind, es braucht schon etwas, vor die Leute hin zu treten und zu sagen : "Jungs, ich hab Mist gebaut" Selbst wenn gar nicht sicher ist, ob Du wirklich Mist gebaut hast !

" Die Besten zeichnen sich dadurch aus, dass Sie Fehler zugeben können "

Ich wünsch Dir, dass Du baldmöglichst wieder auf's Pferd steigst! (im Sinn vom Wort)
Beat Hutmacher

Hallo Christof,

es ist so, wie Du es unter 3. beschrieben hast, ein Abfallstück, auch Kirsche, erst nimmt der Hobel nichts, und dann wieder dieses furchtbare Geräusch und das Teil ist im Eimer.
Den Hobel zu überprüfen, daran habe ich gar nicht gedacht, denn ich habe ihn zum 1. Mal benutzt, ein ECE Reformhobel mit Einstellschraube, habe ihn an Weihnachten von meiner Frau bekommen, übrigens stand sie daneben.
Aber da fällt mir ein, ich hatte mit diesem Hobel letzte Woche von einen Kirschbaumanleimer 2x3cm, der sich bereits an einem Stück Tischlerplatte befand, den kleinen Überstand abgenommen, mit sehr wenig Spanabnahme und entsprechend hauchdünnen Locken. seltsamerweise hat das gut funktioniert.
Morgen werde ich mal die Hobelsohle überprüfen.
Gibt es denn einen Trick, wie man die Höheneinstellung des Hobelmessers ganz besonders fein verstellen kann?

Vielen Dank auch an Beat, für die moralische Unterstützung!

Gruß Dietrich

Hallo Dietrich,
jetzt kommen wir der Sache näher.
Überprüfe die Hobelsohle, aber ehrlich gesagt kann ich nicht recht glauben, daß es daran liegt, soviel hat sich dieser kleine Hobel bei mir noch nicht bewegt.

Ich lenke meinen Verdacht jetzt auf die horizontale Einstellung des Messers.
Hobele doch mal über eine Kante die so 2-3cm breit ist. Nimm den Span mal mit der echten Messerseite, dann mit der linken. Kann es sein das rechts nichts kommt und links viel zu viel?

Beim Primus muß man am Schluß unbedingt diese horizontale Einstellung nach rechts drücken. Die Sache ist die: Primus Hobel sind so eingestellt, daß das Eisen von Natur aus nach links zieht, am Ende des Einstellvorgangs drückt man den Einsteller nach rechts und das Eisen ist horizontal verkeilt im Hobelkasten.

Viele Grüße, Christof.

[In Antwort auf #99416]
Hallo Dietrich,

ich hatte aehnliche Ausbrueche bei Kirschholz in der Naehe von Aesten. Die Kirsche scheint gerne mal die Faserrichtung zu aendern und ganz unvermittelt bricht ein groesserer Span heraus, obwohl das Eisen ganz feingestellt war. Schau doch einfach mal die Faserrichtung ganz genau an. Evtl. musst Du die kritische Stelle in der anderen Richtung hobeln.

Allerdings habe ich mit einem Putzhobel mit steilerem Eisen bessere Erfahrungen gesammelt als mit flachem Winkel.

Viel Erfolg

Juergen

Hallo Dietrich, unser aller Mitgefühl hast Du!
natürlich muss ein Hobel sehr scharf sein, damit er überhaupt bereit ist, ganz feine Späne zu nehmen. Das setze ich mal voraus, das hast Du sicher auch berücksichtigt. Deine Beschreibung hört sich aber so an, als ob nicht etwa Ausrisse auftreten sondern wirklich plötzlich ein dicker Span. Du solltest mal überprüfen, ob die Kante des Spanbrechers richtig sitzt: ungefähr einen halben Millimeter hinter der Schneide. Bei zu weit vorn sitzender Klappe hab ich auch schon erlebt, dass der Span nicht fliessen will und dann erst nach kräftigem Zustellen entsprechend dick kommt. Wenn es sich aber doch um Ausrisse (Hobeln gegen die Faser ) handelt, empfehle ich noch einmal die zweite Fase auf der Spiegelseite. Wirkt wahre Wunder, ganz bestimmt!

Friedrich

Hat das schon mal jemand probiert? Ich habe vor ein paar Tagen meinen Zahnhobel bekommen, aber noch nicht ausprobiert. Dachte mir, daß er, mit einem normalem Hobeleisen versehen, möglicherweise wie eine gröbere Ziehklinge funktioniert und sich daher für schwierige Stellen eignen könnte. Ich werde es mal ausprobieren und ggf. hier berichten.

Das mit den Ausrissen bei Kirsche kenne ich. Zum K...

Gruß, Philipp

Hallo Holzwerker,

möchte mich nochmal bedanken, kann aber alle Eure Tips erst Morgen testen.

Hatte heute noch zu tun.

Gruß Dietrich

PS: werde natürlich von den Ergebnissen berichten!

Hallo Philipp, die Idee kann so falsch nicht sein, denn fruher gab's solche Hobel fur just solche Probleme, ich glaub Harthobel oder Steilhobel werden sie genannt. Irgendwann wollt' ich das auch mal ausprobieren, aber wenn Du schon mal dabei bist und Deine Erfahrungen bekannt machst..

Gruss Uli