Welchen Hobel bloß

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Fabian
Beiträge: 91
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Welchen Hobel bloß

Beitrag von Fabian »


Moin Moin,

ich bastele immer noch an meinem Küchenschrank. Nun stehe ich vor einem Problem. Bei den Schwalbenschwanzverbindungen habe ich, wie es sich ja auch gehört die Zinken etwas über stehen lassen. Allerdings, habe ich es hierbei wohl etwas übertrieben. Bis zu 1,9mm stehen diese über. Nun stehe ich vor der Frage, wie ich diesen Überstand abnehmen soll. Ich glaube dies ist nun der unweigerliche Moment für die Anschaffung meines ersten Hobels. Hab mich bislang immer mit dem Stechbeitel beholfen wenn es darum ging irgenwo etwas Material abzunehme.

Nun also die Frage: welcher Hobel sollte es sein? Hab schon mal auf Dieters Homepage geschaut. Dabei hab ich mir überlegt, daß es vielleicht der Doppelhobel von ECE sein sollte, da dieser ja wohl der universellste Hobel ist und schon die Anschaffung eines Hobels mit meinem momentanen Budget schwerlich übereinzubringen ist.

Ist dies der geeigente Hobel oder muß es eine Putzhobel oder noch ein anderer sein?

Wäre Klasse, wenn ihr mir hierzu etwas erzählen könntet.
Fabian



Fabian
Beiträge: 91
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Welchen Hobel bloß

Beitrag von Fabian »


Habe mir gerade auf Bertholds Hinweis Eckhardts Dokumentation über den Bau seines superstarken Hockers angesehen. Dort berichtet Eckhardt über die Verwendung eines Hirnholzhobels. Daraufhin hab ich mir Dieters Homepage nocheinmal genauer angesehen und bin über den Bestoßhobel gestolpert.
Ist es das was ich brauche? (190,- € "Räusper"). Oder kann man Hirnholz auch mit dem Doppelhobel oder einem anderen Hobel bearbeiten, ohne daß gleich alles ausbricht?

Vielen Dank für Euren Rat im Voraus.
Fabian

Christoph Roßdeutscher
Beiträge: 136
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Welchen Hobel bloß

Beitrag von Christoph Roßdeutscher »


Tja Fabian,
da gibt´s wohl ein kleines Problem; denn der aus meiner Erfahrung (die nur einen Zeitraum von 1,5 Jahren umfaßt) ist der beste Hobel für die beschriebene Aufgabe ein kleiner Flachwinkeleinhandhobel. Mit diesen Dingern bearbeitet man wirklich hervorragend Stirnseiten von Brettern. Ein Doppelhobel ist eigentlich für feinere Arbeiten in der Fläche gedacht, deshalb habe ich ihn bisher nur dort verwendet. Der Nachteil wäre bei der Verwendung als "Schwalbenschwanzhobel" warscheinlich aber nur der, dass
a)Du nicht so eine gute Kontrolle wie mit einem Einhandhobel hinbekommst,
b)der Winkel im Doppelhobel nicht ideal für Hirnholz ist
und c) das Hobeleisen sich nur an relativ wenig Stellen abnutzt (breites Eisen, schmaler Scvhwalbenschwanz).
Da Du aber sagst, dass Du Dir Deinen ersten Hobel anschaffen müßtest, würde ich Dir, wenn Du noch einiges Hobeln willst, erst einmal zu einem Doppelhobel raten. Der ist universeller einsetzbar und man muß sich nicht für jeden Handgriff den richtigen Spezialhobel zulegen. Oft reicht wirklich der Doppelhobel, nur entweder dauert es halt länger oder man muß sorgfältiger zu Werke gehen.Tu Dir aber einen Gefallen und schaff Dir lieber gleich etwas Vernünftiges an (also bei Holzhobeln: ECE oder Ulmia). Bei Ebay werden öfter gebrauchte Hobel angeboten. Hoffe Dir damit geholfen zu haben.
Gruß Christoph

Berthold Cremer
Beiträge: 726
Registriert: Mo 28. Mär 2016, 13:19
Kontaktdaten:

Re: Welchen Hobel bloß

Beitrag von Berthold Cremer »

[In Antwort auf #98506]
Wenn das Eisen wirklich scharf ist und du eine kleine Spanabnahmen einstellst, dann geht es auch mit einem Doppelhobel, wenn man vorsichtig ist.

Gruß
Berthold

Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Stimme zu

Beitrag von Christof Hartge »


Hirnholzhobeln geht mit so ziemlich jedem scharfen Hobel der eine gerade Schneide hat.

Allerding sind Zinken sehr problematisch wegen der vielen freistehenden Kanten. Wenn da mal nicht der Ausbruch größer wird als man wollte.
Alternative: Warum nicht die Hauptsache mit einem wirklich scharfen breiten Stemmeisen wegnehmen und dann noch allerfeinst nachputzen?.

Viele Grüße, Christof.

Dirk
Beiträge: 42
Registriert: Mi 15. Apr 2020, 18:06

Re: Welchen Hobel bloß

Beitrag von Dirk »

[In Antwort auf #98505]
Hallo Fabian,

für den Anfang und auch zum Verputzen von Verbindungen tut es auf jeden Fall ein Doppelhobel. Der ist auch später noch gut zu gebrauchen. Wenn man dann in die Tiefen des Handhobelns geht , kommt der eine oder andere Hobel "von selbst"
dazu. Es fällt dann aber viel leichter, genau zu definieren, was einem fehlt.

Viele Grüsse,
Dirk

Johannes Tuschy

Re: Welchen Hobel bloß

Beitrag von Johannes Tuschy »

[In Antwort auf #98505]
Hallo ! Wieso direkt zum bestoßen von hirnholz einen hobel. Wenn man noch keine erfahrung mit hobeln hat nimm lieber einen bandschleifer und schleif es vorsichtig weg.bitte nicht an einer sichtseite unerfahren mit hobel hantieren. das führt unweigerlich zu frust.Viele grüße j.tuschy

Stefan Picker
Beiträge: 394
Registriert: Di 13. Sep 2016, 09:54

Re: Welchen Hobel bloß

Beitrag von Stefan Picker »


Hallo!
Oder wie wäre es mit einer Feile? Ich würde es damit versuchen, bevor ich zu einem elektrischen Schleifer versuche. Die Feinheit kann man ja dann mit Schmiergelpapier und Schleifklotz machen.

Gruß, Stefan

Philipp
Beiträge: 891
Registriert: Mi 21. Nov 2012, 14:14

Überstehende Zinken

Beitrag von Philipp »


Hallo Zinker!

Kann man sich in einem solchen Fall auch einer Dübelsäge bedienen (vorausgsetzt der Zinken steht auch weit genug hervor)?.

Aber wieso nicht andersherum probieren (in Anlehnug an einen Artikel im Sammelheft von FindeWoodworking on Boxes, Carcases and Drawers: Nicht die Zinken, sondern die Seitenwände eine Idee überstehen lassen (der Zinken reicht also nicht bis in die Ebene der gezinkten Fläche). Jetzt mit einem Putzhobel die Fläche abnehmen und einebnen, bis sie die Zinkenhöhe erreicht hat. Kein Ausbruch, schöner Abschluß. Ich hab's noch nicht selber gemacht, finde aber, daß es einleuchtend klingt, oder?

Gruß, Philipp

Antworten