Holzgewinde
Holzgewinde
An alle Holzwürmer.
Ich hab mir einen Holzgewindeschneider (16mm + 24mm) gekauft.
Die ersten Versuche mit Buchenholz sind kläglich gescheitert. Ich hatte das Holz in Leinöl gestellt und einen Tag einziehen lassen.
Das Leiöl hab ich im Reformhaus geholt. (kaltgepresst). Sonst war, ausser im Versand, nirgendwo etwas zu bekommen.
Wer hat Erfahrung und kann mir brauchbare Tips geben.
Als Dankeschön möchte ich euch auf folgende Seite aufmerksam machen: http://www.oldtools.com/wooden.html
Mfg Josef Hillebrand
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Re: Holzgewinde
Hallo Josef!
Ja, ich habe ein wenig Erfahrung mit Holzgewinde.
Um erste Erfahrungen zu machen, habe ich mir den preiswertesten Gewindeschneidsatz gekauft, den ich bekommen konnte. (So preiswerte gab es leider bei Dieter nicht.)
Ein Holzbhohrer für das Innengewinde zu bekommen war natürlich kein Problem. Dann war es leicht das Innengewinde zu schneiden. Dazu habe ich das Loch mit Livos Holzöl eingestrichen. Ich war ungeduldig und habe sofot mit dem Gewindescheiden begonnen. Dabei bin ich sehr gefühlvoll vorgegange und es hat gut funktioniert.
Für das Außengewinde habe ich eine Stück Buche auf passenden Durchmesser gedrechselt. Dann kurz in Livos Holzöl eingetaucht und auch hier wieder gefühlvoll arbeiten.
Habe Gewinde in Kiefer und Rotbuche geschnitten.
Bei mir hat es auf anhieb funktioniert.
Fotos kannst Du hier sehen (etwa auf der Mitte der Seite):
http://www.b-cremer.de/Holz/Schreinerarbeiten/Notenpulte/notenpulte.html
Was ist Dein Problem genau?
Gruß
Berthold
Re: Holzgewinde
Hallo Josef,
ich habe schon gelesen, das es möglichst feinjähriges Holz sein sollte.
@ Berthold,
herzliche Glückwünsche zu diesen hervorragenden Notenpulte!!!
mfg Michel
Re: Holzgewinde
Hallo Bertold!
Der Gewindeschneidsatz wird in der Tschech. Rep. hergestellt und ist auch bei Dieter zu bekommen.
Mein Problem: Wenn ich 16mm schneide bröselt alles weg und bei dem 24mm Außengewinde ist es teilweise.
Das Innengewinde war schon recht ordentlich.
Leinöl hab ich genommen weil es in allen Büchern empfohlen wird.
Livos Holzöl ist mir unbekannt, ich kenne nur Danish Oil. Ob das zum Gewindeschneiden geeignet ist hab ich noch nicht versucht.
Vielleicht muß ich noch manches Stück Holz zerbröseln bis es wie ein Gewinde aussieht.
Gruß
Josef
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Re: Holzgewinde
Hallo Josef!
Also mein Gewindeschneider 3/4´´ hat als Satz nur etwas über 50 Euro gekostet. Das ist sicher nicht die Qualität, die es bei Dieter gibt, aber man sich eben nicht immer nur das Beste kaufen.
Was für Holz hast Du denn genommen, um Gewinde zu schneiden?
Berthold
Re: Holzgewinde
Hallo Berthold!
Ich habe Buchenholz und Holz vom Apfelbaum genommen.
Der Gewindeschneidsatz hat ca 125 Euro gekostet.
Schönen Abend noch
Josef
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Re: Holzgewinde
Woran es genau gelegen haben mag, daß es mit dem Gewinde nicht klappte, kann verschiedene Ursachen haben. Da aber alles wichtige berücksichtigt wurde, sollte man mal einen Blick auf die Schneidengeometrie werfen.
Hier der Innengewindeschneider des deutschen Produkts:

Hier der Innengewindeschneider des tschechischen Produkts:

Auf das Außengewinde wird dies auch zutreffen, es läßt sich nur nicht so einfach im Bild darstellen. Mein Eindruck ist, daß in Bild 1 die Späne gut weggeschnitten werden, weil die Schneide einen kleinen Fasenwinkel hat. Hinter der Schneidenspitze ist ein Loch, worin die Späne verschwinden, damit ist eine eine gute Spanabführung gegeben. Bei Bild 2 fehlt die Spanabführung und stopfende Späne können das Holz zusammendrücken und damit die Holzstruktur zerstören, was dazu führt, das die erhabenen Stellen des Gewindes zerbröseln. Dies ist nur eine Vermutung. Versuche einfach mal, nach jeder oder auch nur jeder halben Umdrehung die Späne freizuräumen. Der relaiv breite Fasenwinkel läßt sich allerdings nicht ändern.
Viele Grüße
Dieter
Re: Holzgewinde
Hallo Dieter,
ich habe zwar noch nie Gewinde in Holz geschnitten, aber für mich sieht das "tschechische" Produkt eher wie ein Modell für das Schneiden von Gewinde in Metall aus. Zwar kann man den Schneidenwinkel auf dem Foto ja nicht erkennen, aber alle meine Metallgewindeschneider sehen sehr ähnlich aus. Nun sind heute inch Gewinde zum Glück eine aussterbende Art, denoch haben wir uns in der Ausbildung mit ihnen rumärgern müssen. Gerade dem "stumpfen" Spitzen der Schneide läst doch eigentlich gar kein saubere Bearbeitung zu. Typischerweise haben gerade inch Gewinde allerdings diese "stumpfen" Spitzen. Leider finde ich meine Ausbildungsunterlagen nicht mehr. Da hatten wir sehr anschauliche Zeichnungen und Tabellen.
Aber vielleicht irre ich mich ja auch, denn die schöne Zeit der Ausbildung ( wenig tun, viel Geld verdienen und keine Verantwortung tragen ;-) ) ist schon eine Weile her.
Gruss
Thomas Dörr
Re: Holzgewinde
Hallo,
eure Ausführungen hören sich sehr lehrreich an, aber hat schon jemand daran gedacht, daß beim Gewindeschneiden in Metall nach jeder 1/2 Umdrehung auch eine Rückwärtsdrehung gemacht werden soll, um die Späne zu brechen und ein Ausreißen der Gewindegänge zu verhindern.
Als gelernter Metaller und passionierter Hobbyholzer hatte ich noch keine Probleme beim Gewindeschneiden.
mfg Fred
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Rückwärtsgang nicht vergessen
Nun möchte ich mich doch noch einmal zum Thema Holzgewindebohrer äußern.
Vielleicht habe ich etwas vergessen, was Fred nun ergänzt hat. Natürlich habe ich nach jeder halben Umdrehung eine viertel Umdrehung zurück gedreht. Das war für mich einfach so selbstverständlich, daß ich es nicht erwähnt habe. Mein Vater, gelernter Werkzeugmacher, hatte mir als Kind schon das Gewindeschneiden in Metall beigebracht. Und da gehört es einfach dazu, daß man immer wieder den Rückwärtsgang einlegt. Also habe ich es bei Holz auch gemacht, ohne darüber nachzudenken. Und es hat funktioniert.
Übrigens, Dieter, deine Gewindeschneider sehen ganz toll aus. Viel besser als meiner. Ich glaube, daß dies nicht einmal tschechische Qualität ist. Jedenfalls hat der Hersteller sich nicht getraut seinen Namen oder das Herkunftsland darauf zu schreiben. Diesen Satz habe ich von Deiner "Dicken" Konkurenz. Ich habe damals den billigsten Satz gesucht, den ich bekommen konnte.
Gruß
Berthold

