preiswerte Feilkluppen

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Antworten
Berthold Cremer
Beiträge: 726
Registriert: Mo 28. Mär 2016, 13:19
Kontaktdaten:

preiswerte Feilkluppen

Beitrag von Berthold Cremer »


Hallo liebe Freizeittischler!

Wer ein Sägeblatt nachschärfen möchte, muß es sicher einspannen. Dazu gibt es Sägeblattfeilkluppen. Solche Feilkluppe sind normalerweise aus Metall-Guß und dementsprechend teuer und schwer.

Aus einem Buch von Tage Frid habe ich die Idee übernommen, eine Feilkluppe aus Holz zu bauen. Die Feilkluppe kann dann bequem in der Vorderzange der Hobelbank eingespannt werden.





Die beiden Seitenteile sind mit einen Stangenscharnier (Klavierband) verbunden.





Diese Feilkluppe habe ich lange Zeit zum Einspannen von Ziehklingen benutzt. Das hatte aber den Nachteil, daß man die Vorderzange sehr fest anziehen muß, damit die Ziehklinge nicht nach unten weg rutscht.
Eine Leiste kann das sicher verhindern.

So habe ich das Prinzip minnimal erweitert, und dann kann man damit auch Ziehklingen gut einspannen, um sie zu schärfen oder den Grat anzuziehen.







Die Halteleiste ist absichtlich so hoch angesetzt. So kann man die Ziehklinge auch gut einspannen, um mit dem Ulmia-Ziehklingengratzieher einen Grat anzuziehen. Natürlich kann ich einen Grat auch mit einem Ziehklingenstahl anziehen, aber Raphael fühlt sich mit dem Ulmia-Ziehklingengratzieher sicherer.




Wenn man den Grat mit einen Ziehklingenstahl anziehen möchte, sollte man die Halteleiste sicher tiefer setzen.




Entschuldige, Dieter, meinen geschäftsschädigenden Tipp. Aber vielleicht hält so Dein Vorrat an Ulmia-Sägefeilkluppen länger. ;-)

Gruß aus meiner Holzwerkstatt

Berthold


Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3188
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: preiswerte Feilkluppen

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Schön, Berthold! Was wären wir ohne selbstgefertigte kleine Hilfsmittel? Ein Einspannmöglichkeit für Sägeblätter habe ich zwar nicht (ich will nicht auch noch Sägen schärfen, ich will nicht auch noch Sägen schärfen, ich will nicht...)aber beispielsweise eine ordentliche Stoßlade, die wie Deine Vorrichtung auch immer weiter verbessert und an die Bedürfnisse angepasst wird. Meine Frau hat sich immerhin schon daran gewöhnt, dass die meisten Projekte auch den Bau von Vorrichtungen umfassen, oft auch damit beginnen.

Ich wünsche weiter viel Spass

Friedrich

Wolfgang Jordan
Beiträge: 1348
Registriert: So 5. Jan 2014, 20:47
Kontaktdaten:

Re: preiswerte Feilkluppen

Beitrag von Wolfgang Jordan »


Hallo Berthold,

so ein Teil spukt schon lange in meinem Kopf herum. Vielleicht ermutigt mich dein Artikel dazu, endlich mal eines zu bauen.

Hast du die Klemmbacken mit irgendwas (Leder, Bleistreifen o. ä.) beklebt, um die Schwingungen zu dämpfen oder reicht das Holz alleine aus? Die Idee mit der Stützleiste für Ziehklingen ist toll.

Gruß, Wolfgang

Dieter Schmid
Beiträge: 668
Registriert: Di 25. Sep 2018, 21:10
Kontaktdaten:

Re: preiswerte Feilkluppen

Beitrag von Dieter Schmid »


Eine weiche Unterstützung würde ich weglassen, da dann die Sägezähne erst recht schwingen. Was mich an Feilkluppen immer gestört hat, ist ihre Kürze, d. h. man muß mehrmals neu einspannen, bis man ein ganzes Blatt durch hat.Wenn schon selber bauen, dann würde ich es so lang machen wie das Sägeblatt.

Grüße
Dieter

Berthold Cremer
Beiträge: 726
Registriert: Mo 28. Mär 2016, 13:19
Kontaktdaten:

Re: preiswerte Feilkluppen

Beitrag von Berthold Cremer »


Die Holzleisten reichen aus, um das Sägeblatt sicher zu spannen.

Ein längeres Modell ist sicher besser. Doch: Damit das Holz nicht bricht oder nachgibt, sollte man es längs verwenden. Wenn die Kluppe so lang werden soll wie das Sägeblatt, dann baucht man ein Stück 150 x 600 - 800 Quer verlaufend!! Ob man das dann in der Vorderzange sicher spannen kann, so daß das Blatt an keiner Stelle vibriert?

Gruß
Berthold

Antworten