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Wasserbeständige Holzart

Verfasst: Do 2. Mai 2019, 21:16
von Florian Ko.

Hallo zusammen,

ich habe vor, ein Küchenutensiel aus Holz zu fertigen. Es handelt sich dabei um eine Art Trichter aus Holz, welcher für ein Süssspeisen-Spezialität aus Estland (Pas-cha) benötigt wird. Der Trichter ist quadratisch und besteht aus 4 nach unten zu laufenden Brettchen, welche je ca. 12mm stark sind.

In diesen Trichter wird nun ein Tuch gelegt und eine besondere Quarkmischung gefüllt. Diese tropft dann ca. 10h lang ab.

Ich suche nun eine Holzart, die unbehandelt möglichst beständig und formstabil gegenüber Wassereinwirkung über 10h ist. Der bisherige Trichter meiner Frau ist aus einem einfachen, nicht bestimmbaren Holz gefertigt. Ich tippe auf Pappel oder Birke. Die Seitenbrettchen biegen sich wie Satelittenschüsseln und einige Leimfugen sind nun gebrochen.

Ich möchte die Oberfläche NICHT behandeln, um die Lebensmittel nicht mit schädlichen Stoffen der Oberflächenbehandlung zu vergiften.

Welche Holzart würde sich hier empfehlen, um möglichst Verformungen durch die Feuchtigkeit des Quarks zu vermeiden?

beste Grüße,
Florian


Re: Wasserbeständige Holzart

Verfasst: Fr 3. Mai 2019, 07:17
von HannesH

Hallo!

Die erste Idee von mir wäre Lärchenholz, das würde ich bevorzugen. Habe sämtliches Gartenzeugs daraus gemacht. Sitzbank, Hochbeete, ...

Lärche besteht am Längsten bei Tag/Nacht (Übergang Erdreich zu Luft bei Zaunpfählen und dgl, wer`s nicht weiß ;-) ) und für Piloten im Brücken/Stegbau.

SG Hannes


Re: Wasserbeständige Holzart

Verfasst: Fr 3. Mai 2019, 07:48
von Georg

Ich würde Ahorn dafür nehmen. Ahorn wird ja schon seit Jahrhunderten für Küchenutensilien verwendet, wie Kochlöffel, Schöpfkellen usw. Ich nehme ja nicht an, dass der Trichter dauerhaft feucht bleibt, sondern nach dem Abtropfen des Quarks saubergemacht und getrocknet wird. Was ich nicht nehmen würde sind harzreiche Nadelholzer wie Lärche. Da wäre mir die Gefahr zu groß, dass sich das Harz herauslöst und zu einem unangenehmen Geschmack führt.
Ist zwar etwas OT, aber das Rezept dieser Süßspeise würde mich mal interessieren.


Re: Wasserbeständige Holzart *MIT BILD*

Verfasst: Fr 3. Mai 2019, 22:43
von Florian Ko.

Hallo Georg,
besten Dank für den Tipp mit dem Ahorn. Ich habe tatsächlich noch eine Bohle in meinem Holzlager und werde es damit versuchen. Anbei noch ein Bild der Form.

beste Grüße,
Florian


Re: Wasserbeständige Holzart

Verfasst: Sa 4. Mai 2019, 08:12
von Bernd Grunwald

Hallo Florian,

die professionellen Weissküfer würden dafür auch Ahornholz verwenden. Ahorn ist einer ihrer Hauptwerkstoffe, aus dem sie alle möglichen Behälter für die Sennwirtschaft und für die Alp-Käsereien, etc. herstellen. Kommt alles mit Käse, Quark, Wasser und Milch in Kontakt.

Viel Spaß und gutes Gelingen bei der Herstellung.

Gruß
Bernd


... und die Faserrichtung?

Verfasst: Sa 4. Mai 2019, 20:42
von Andreas Ranogajec

Hallo,
eins gefällt mir nicht. Eigentlich gehört Längsholz auf Längsholz ohne Leimfugen,...aus dem vollen Brett geschnitten und am besten mit
stehenden Jahresringen. Zu Ahorn hab ich ne eigene Theorie, warum es benutzt wird. Die Dichte des Holzes ist hoch und es läßt sich gut
polieren...
Gruß Andreas



Re: ... und die Faserrichtung? PS...

Verfasst: Sa 4. Mai 2019, 20:45
von Andreas Ranogajec

...Wasserbeständigkeit heißt, dass es IM Wasser gut überdauern kann ohne zu verrotten. das gibt es einige Holzarten.
Die Eiche unter anderem, denn Venedig zum Beispiel steht auf hunderttausenden von Eichenstämmen...das meint Wasserbeständigkeit!
Gr. A.


Re: ... und die Faserrichtung? PS...

Verfasst: Sa 18. Mai 2019, 00:52
von Michl

Wenn Du ein Brett EINSEITIG naß machst, wird es sich IMMER biegen! Das könntest Du höchstens vielleicht durch Gratleisten oder ähnliche Konstruktionen verhindern. Vielleicht gibt´s eine Möglichkeit, das Brett beidseitig naß zu machen. Dann dehnt es sich zwar in seiner Breite aus, verbiegt sich aber nicht (oder kaum). Z.B. könnte ich mir vorstellen, daß man den ganzen Apparat vorher einen Tag lang in Wasser einlegt. Wenn das Holz mal naß ist, verbiegt sich´s durch die stehende, einseitige Feuchtigkeit nicht mehr (höchstens durch die Trocknung an der anderen Seite). Dann sollte der Apparat aber so konstruiert sein, daß keine Leimfugen dran sind und alles nur durch z.B. Steckverbindungen zusammenhält. Oder vielleicht kann man ein nasses Tuch drum rum legen, daß beide Seiten der Brettchen gleich naß werden.

Viel Erfolg,

Michl