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Längsanschlag Kreissäge *MIT BILD*

Verfasst: Mo 24. Okt 2016, 18:09
von Heinz Kremers

Hallo,

meine Bäuerle hat einen festen Längsanschlag, d.h. er ist nicht zurückziehbar. Bisher habe ich mir mit einem Brett mit Langlöchern beholfen, habe aber jetzt ein passendes Alu-Profil gefunden.

Meine Frage: muß ich bei der Montage darauf achten, daß das Profil leicht über dem Tisch gehalten wird oder darf das auch etwas "schrammen" auf dem Tisch?
Hochkant könnte man ja 1 mm über Tisch gehen, aber flach sollte es doch wohl aufliegen für dünne Werkstücke (ich säge auch Alu-Bleche).

Wäre schön, wenn die Besitzer von Profi-Maschinen mir sagen könnten, wie das dort aussieht. Danke

Hier noch ein Bild des Profils:



Gruß
Heinz


Re: Längsanschlag Kreissäge

Verfasst: Mo 24. Okt 2016, 19:31
von Konrad Holzkopp

Guuden,

Wir lassen ca. 2 mm Platz zum Tisch. So können sich
Späne unter den Anschlag schieben und gelangen nicht
zwischen Werkstück und Anschlag und man muss
sie nicht vor jedem Schnitt extra entfernen.

Beim Schneiden dünner Materialien wie Blech, Plexi und HPL
klemmen wir ein Profil unter den Längsanschlag.
Selbst bei dicht auf den Tisch aufliegendem Anschlag schaffen es
dünne Materialien sonst doch, sich zwischen Anschlag
und Tisch einzuklemmen.



Bei schmalen Schnitten und z.B. Furnierkanten legen wir ein
dünnes Material unter, je nach Bedarf wird es mitgeschnitten.



In allen diesen Sonderfällen ziehen wir den Anschlag bis kurz vor dem Eintauchen
des Sägeblatts in den Tisch zurück, damit das Werkstück möglichst schnell
frei vom Sägeblatt kommt.

Die flache Seite des Anschlags verwenden wir nur in gaaanz seltenen Fällen,
beim Schneiden von schmalen Stücken mit schräggestelltem
Sägeblatt z.B..
.
Dafür verwenden wir die Rückzugsfunze des Anschlags sehr häufig,
dann geht z.B. das Schneiden kurzer Stücke wie beim Metzger die Wurst.

Gut Holz! Justus.




Re: Längsanschlag Kreissäge

Verfasst: Mo 24. Okt 2016, 23:26
von Heinz Kremers

Hm, Justus,

bei ganz dünnen Blechen hab ich das auch ähnlich gemacht, also was Dünnes am Anschlag untergelegt. Aber jetzt weiß ich immer noch nicht, wo genau ich die Löcher bohren soll.

Entweder schlicht und einfach mittig Schlitz und dann 2 mm unterlegen beim Spannen oder genau so, daß immer 2 mm Platz unter dem Anschlag bleiben, also kein Suchen nach dem passenden Unterlegteil.

Aber erst mal ein herzliches Danke schön für Deine Erläuterung. Und die 2 mm geben wirklich Sinn. Auch beim Sägen fliegt da mal ein Körnchen hin und liegt gewaltig im Weg.

Gruß
Heinz


Re: Längsanschlag Kreissäge

Verfasst: Di 25. Okt 2016, 02:53
von MaxS
[In Antwort auf #84955]
Guten Abend Heinz,

bei meiner kleinen Maka kann das Profil direkt auf dem Tisch kratzen, was aber beim Verstellen entsetzlich quietscht und bei sehr dünnen Materialien wie bereits von Justus ausgeführt trotzdem nichts bringt. Die Kanten des Profils sind ja nicht scharf, sondern leicht gerundet. Ich halte einen kleinen Spalt von ca. 1mm für ganz sinnvoll, weil man damit noch problemlos 3er Sperrholz schneiden kann und die Verstellung nicht behindert wird. Sieht also ein bisschen Luft vor, besser ein paar Zehntel mehr, als eines zu wenig.

Bei mir wird das Profil mit einer federnden (leicht gebogenen) Schiene geklemmt, quasi ein 20cm langer Nutenstein, der mit zwei Stiften in seiner Lage gehalten und mit einer Schraube gespannt wird.

Viele Grüße
Max


Re: Längsanschlag Kreissäge

Verfasst: Di 25. Okt 2016, 03:13
von Konrad Holzkopp

Guuden,

bei meiner Martin hat das Lineal das Gewinde und der Grundanschlag ein Langloch.
Das Langloch hat soviel Spiel, dass das Lineal zwischen null und ca. 3 mm Luft zum
Tisch an dem Grundanschlag fixiert werden kann.

Gut Holz! J.


Re: Längsanschlag Kreissäge

Verfasst: Di 25. Okt 2016, 09:02
von Heinz Kremers

Danke Euch beiden,

dann hab ich ja jetzt zu tun, vor allem genau zu messen und zu bohren, damit eben nichts auf dem Tisch kratzt und schrammt.

Gruß
Heinz


Re: Längsanschlag Kreissäge

Verfasst: Di 25. Okt 2016, 10:07
von joerg

Guten Morgen,

wenn ich das richtig sehe, ist das ein Altendorf-Anschlag. Bei uns greift ein Flacheisen in die T-Nut und zieht das Linal an den Anschlagkörper.

Da ist viel Spiel drin.

Das Lineal selber läuft zur Führung auf zwei runden Stücken Messing, die exzentrisch gebohrt sind, so dass man das Spiel zwischen Anschlaglineal und Tischfläche einstellen kann.

Ich mach nachher mal Bilder.

Gruß, Jörg


Re: Längsanschlag Kreissäge *MIT BILD*

Verfasst: Di 25. Okt 2016, 14:02
von joerg

Tag auch,

hier die Bilder:



Gruß, jörg


Re: Längsanschlag Kreissäge

Verfasst: Di 25. Okt 2016, 14:46
von Heinz Kremers

Hallo Jörg,

danke für die Bilder.
So hatte ich mir das nach Deiner Beschreibung schon gedacht und war schon wegen Messing unterwegs, aber der Schrotthändler hat's da, verkauft aber nix mehr (laufen zu viele Leute auf dem Hof rum, Unfallgefahr) und so hab ich noch nichts gefunden.

Hatte mir heut morgen schon eine Plastikleiste fertig gemacht. Die werd ich jetzt mal montieren und sehen wie's geht. Zum Spannen muß ich leider zwei Sterngriffe drehen. Ist halt ne Maschine, die darauf noch nicht eingerichtet war. Und als Nutenstein dienen zwei 10 cm lange Flacheisen.

Gruß
Heinz


Re: Längsanschlag Kreissäge *MIT BILD*

Verfasst: Di 25. Okt 2016, 16:37
von Heinz Kremers

Hallo,

manchmal hilft dann doch einfach probieren :-))

Der Anschlag ist montiert und zwar so, daß er auf dem Tisch aufliegen kann bzw. ca. 2 mm Luft darunter sind. So viel Spiel haben die Nutsteine. Dann mal provisorisch festgeschraubt und siehe da, es ist kein Hexenwerk, den Anschlag von Hand 1 - 2 mm über dem Tisch zu befestigen. Geht ja nach Augenmaß. Und so oft verstell ich den ja nicht am Tag. Nachrüsten kann ich ja immer noch wenn doch Bedarf besteht. Die Plastikschiene kommt erst mal zu den Kreissägeteilen und nach Messing werd ich weiter Ausschau halten.

Hier noch ein Bild mit flach liegendem Anschlag und dem selbst gefertigten Nutstein:



Danke noch mal für Eure Hilfe.

Gruß
Heinz