Revision Olma Bandsäge *MIT BILD*

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Gregi
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Revision Olma Bandsäge *MIT BILD*

Beitrag von Gregi »


Hallo zusammen

Ich eröffne für die Bandsäge ein neues Thema, da es ja nicht zum Trocknen des Holzes passt.

@ Justus und Heinz:
Die Bandsäge stammt aus einer Schreinerei. Sie hat eine Schnittgeschwindigkeit von bis 27 m/s. Es gibt nicht das geringste Zeichen von Eisenspähnen und die mitgelieferten Blätter sind für Holz.

Der Varioantrieb ist eine Verstellscheibe von Lenze. Ein Ersatz kostet 1500€ oder 2500chf. Ich habe eine nachgebaute Verstellscheibe in Indien bestellt und geliefert bekommen (250chf). Sie ist aber noch nicht eingebaut, aber es sieht aus als würde sie passen.
Umbauen auf feste Drehzahl habe ich mir auch überlegt, doch müsste ich dann den ganzen Antrieb ändern und die zwei Achsen liegen nicht auf einer Ebene in der Front.

Die Maschine steht in dieser Scheune, da sie für meine Werkstatt zu gross und zu schwer (750kg) ist:



Wie zu erkennen ist, ist die Scheune vorne offen. Von oben und von unten ist die Bamdsäge vor Nässe geschützt. Aber wenn nach kalten Temperaturen warmfeuchtes Klima herrscht, so befürchte ich, dass es durch Kondensation zu Korrosion kommen wird. Also möchte ich dem vorbeugen. Aber wie soll ich die blanken Metallteile und den Gusstisch vor Rost schützen? Mit Ballistoil?

Noch ein paar Bilder zur Maschine:







Zum Verstellgetriebe:
Mittels Kurbel wird der Motor mit der Verstellscheibe von der anderen Scheibe wegbewegt, so dass sich der Riemen in die Verstellscheibe drückt und deren zwei Hälften auseinanderdrückt.

Grüsse
Gregi

Pedder
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Re: Revision Olma Bandsäge

Beitrag von Pedder »


Hallo Gregi,

solche Bandsägen habe ich bisher nur in Bootswerften gesehen. Vielleicht muss man sich gar keine Gedanken um Rost machen? ;o)

Liebe Grüße
Pedder

Horst Entenmann
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Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Revision Olma Bandsäge

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo Gregi,

Heutzutage findet die Drehzahlverstellung meist auf elektrischem Wege statt, mit einem Frequenzumrichter.
Dies hat gegenüber früher häufig gebrauchter Methoden den Vorteil daß kein Verschleiß auftritt.
Die Leistung deiner Bandsäge sollte nicht so hoch sein, daß das nicht mit einem vergleichsweise kostengünstigen Modell möglich wäre.

Gruß Horst


Friedrich Kollenrott
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Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Revision Olma Bandsäge

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #83650]
Hallo Gregi,

eine schöne Säge. Solltest Du mit dem Antrieb Schwierigkeiten haben, könnte ich vielleicht weiterhelfen. Ich war mal als Leiter der Konstruktion bei Lenze auch für diese Scheiben zuständig.

Wenn man solche Breitkeilriemen- Verstellgetriebe mit Frequenzumrichtern vergleicht, dann haben sie (bei allen Nachteilen) den Vorteil, auch bei niedriger Drehzahl volle Leistung zu liefern, das kann ein FU nicht.

Grüße in die Schweiz

Friedrich

Klaus Kretschmar
Beiträge: 1457
Registriert: Sa 21. Nov 2020, 23:13

Re: Revision Olma Bandsäge

Beitrag von Klaus Kretschmar »

[In Antwort auf #83650]
Hallo Gregi,

sehen im Emmental alle Scheunen so aus? :-) Aus dem Gebäude könnte man mit geringem Aufwand eine weitere Top-Werkstatt machen. Aber Du hast ja schon eine :-)

Klaus

Konrad Holzkopp
Beiträge: 1721
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Re: Revision Olma Bandsäge

Beitrag von Konrad Holzkopp »


Guuden,

noch eine Möglichkeit, die Drehzahl darf bei solchen Getrieben nur
in Laufen verstellt werden, mit Glück fängt sich die Maschine wenn
man sie laufen lässt und die Verstellung einmal hoch und runter stellt.

Gut Holz! J.

Gregi
Beiträge: 60
Registriert: Sa 11. Jun 2016, 23:04

Re: Revision Olma Bandsäge *MIT BILD*

Beitrag von Gregi »

[In Antwort auf #83650]
Salü Horst
Ich brauche ja eigentlich gar keine Drehzahlverstellung. Ich montiere nur deshalb eine Verstellscheibe, weil es einfacher ist die Maschine so wieder in Betrieb zu nehmen, aber auch weil ich freude habe, wenn die Maschine wieder weitgehend original ist.
Frequenzumrichter haben Kondensatoren, welche v.a. bei tiefen Temperaturen eine begrenzte Lebensdauer haben.
Der Motor meiner Bandsäge hat 3 KW. Diese 3Phasen FU sind bei professioneller qualität auch nicht ganz günstig.

Salü Friedrich
Danke für das freundliche Angebot. Ich bin gespannt, ob die Verstellscheibe aus Indien passt..
Kannst du mir sagen, welche Art Fett man für die Verstellscheibe verwendet? Einfach ein Universalfett?

Salü Klaus
Im Emmental sehen nicht alle Scheunen so aus, aber es gibt sehr viele davon. Unsere sah auch mal so aus:



Salü Justus
Vermutlich wurde die Verstellscheibe nicht gewartet und im Stillstand verstellt, so dass ein Gussteil gebrochen ist. Dann wurde die Verstellscheibe sehr liederlich repariert was diese dann vollends zerstört hat..

Grüsse
Gregi



Horst Entenmann
Beiträge: 1157
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Re: Revision Olma Bandsäge

Beitrag von Horst Entenmann »

[In Antwort auf #83662]
Hallo Friedrich,

Verstehe ich das richtig, daß du davon ausgehst daß eine konstante Leistung gebraucht wird wenn man die Drehzahl verringert? Dann muß das Drehmoment im selben Maße ansteigen wie die Drehzahl abnimmt. Denn wie du bestimmt weißt ist Leistung das Produkt aus Drehmoment und Winkelgeschwindigkeit (da steckt die Drehzahl drin).
Ein FU kann über einen weiten Bereich (5 bis 50Hz und darüber hinaus) ein konstantes Drehmoment bereitstellen, die Leistung nimmt bei abnehmender Drehzahl im gleichen Maße ab.
Ich hatte bisher angenommen daß ein konstantes Drehmoment und damit ein konstanter Zug im Sägeblatt bei einer Bandsäge ausreichend ist und man nicht mehr Kraft braucht wenn man langsamer sägt. Dafür muß man natürlich dann den Vorschub verringern und es wird weniger Leistung benötigt. Aber praktische Erfahrung habe ich damit nicht.
Da ich auch noch eine alte Bandsäge hier stehen habe, die ich von Riemenantrieb auf Direktantrieb umbauen möchte, interessiert mich das sehr, denn ich hatte vor dabei auch die Drehzahl über FU verstellbar zu machen.

Gruß Horst

PS: Bei einer Bohrmaschine würde ich dir zustimmen da man normalerweise die Drehzahl auf den Bohrerdurchmesser abstimmt und größere Bohrer weniger Drehzahl aber dafür mehr Drehmoment benötigen während kleinere Bohrer mit weniger Drehmoment auskommen aber dafür mehr Drehzahl vertragen wäre so eine stufenlose Übersetzung in dem Fall sicher besser.


Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3188
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Re: Revision Olma Bandsäge

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Horst,

nein, da hast Du mich missverstanden. Weil doch Gregi sich dafür entschieden hat, wieder Verstellscheiben einzubauen, wolte ich auf den (einzigen) technischen Voteil dieser Scheiben hinweisen. Ob eine Bandsäge bei niedriger Geschwindigkeit tatsächlich mehr Kraft am Blatt braucht (darauf liefe es ja hinaus) weiss ich nicht; ich vermute aber wie Du, dass konstantes Drehmoment ausreicht; man kann ja den Antrieb etwas richlicher dimensionieren dann dürfte es keine Probleme geben; evtl. braucht man einen Fremdlüfter am Motor. Und Du hast schon recht, bei Bohrmaschinen ist die Drehzahl- Drehmoment- Charakteristik mechanischer Verstellgetriebe, ob stufenlos oder gestuft, genau passend.
Ich selbst würde übrigens den Einsatz stufenloser mechanischer Getriebe bei stationären Antrieben möglichst vermeiden, weil sie immer verschleissanfällig (oder extrem teuer) sind.

Grüße

Friedrich

Friedrich Kollenrott
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Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Revision Olma Bandsäge

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #83667]
Hallo Gregi,

weil du nach dem passenden Fett für die Verstellscheibe fragst, gehe ich davon aus, dass das indische Teil eine Kerbverzahnung zwischen den beiden Scheibenhälften (die sich axial gegeneinander bewegen können) hat. Da genügt übliches Schmierfett, aber sehr, sehr wenig (gut verteilt), Überschüssiges wandert irgendwann der Fliehkraft folgend zum Riemen und das ist nicht gut. Falls die Scheibe entsprechend den moderneren von Lenze ein kunststoffbeschichtetes Polygon hat und Abdichtungen: Auch normales Fett, aber wirklich nur eine Spur.

Grüße

Friedrich

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