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Schellack und co. - Oberflächenbehandlung

Verfasst: Mi 13. Okt 2004, 08:10
von Thomas Grammer

Hi Leute,

habe gerade den Nachttisch für meinen Großen fertig - Stäbchenleimholz Birke mit Schellack (4 Lagen gerollert, jeweils mit Ziehklinge abgezogen und mit 320er Schleifpapier drüber). Dauert aber ganz schön lange. Dafür aber gutaussehende Oberfläche - Seidig-matt glänzend.
Kennt vielleicht jemand noch einen andere behandlung um einen seidig-matt glänzende Oberfläche zu erhalten. Muss nicht unbedingt ein Lack sein. Vielleicht sogar mit weniger Aufwand.

Danke im vorraus schon mal

grüße aus Obb

Thomas


Re: Schellack und co. - Oberflächenbehandlung

Verfasst: Mi 13. Okt 2004, 10:47
von Ulrich Lanz

Hallo Thomas,

ich öle eigentlich alle Oberflächen meiner Möbel. Habe früher Auro und Livos Hartöle benutzt und bin in jüngerer Zeit experimentierfreudig auf Danish Oil umgestiegen. Damit bin ich sehr zufrieden. Ich schleife die rohen Oberflächen bis 180er Körnung, dann wässere ich sie, anschließend Feinschliff bis 320er Körnung. Dann drei Schichten Danish Oil - die erste satt mit dem Pinsel aufgetragen (immer wieder in kurzen Abständen, bis das Holz schließlich kein Öl mehr aufnimmt), die beiden anderen nur noch dünn mit einem feinen Baumwolltuch (Polierschlauch). Die sauberste Oberfläche entsteht nach meiner Erfahrung, wenn vor allem beim ersten Auftrag nicht nur der Überstand nach einigen Minuten mit einem ebensolchen Baumwolltuch abgenommen, sondern die Oberfläche buchstäblich berühungstrocken poliert wird. Zwischen den Durchgängen geh ich nach jeweils mindestens einem Tag Trocknungszeit nochmal kurz mit feiner Stahlwolle (000 oder besser noch 0000) drüber. Als letzte Schicht poliere ich die Möbel dann noch einmal mit Wachs (von Auro - weil man davon wirklich nur sehr wenig braucht, hält so eine Dose ewig). Die Oberfläche erhält dann einen sehr schönen seidigen Glanz.

Gruß Uli


Oberflächenbehandlung

Verfasst: Mi 13. Okt 2004, 13:06
von MaxS

Eine äußerst schöne oberfläche ergibt die Behandlung mit gelöstem Bienenwachs (Lösungsmittel:Balsam-Terpentin). Diese Paste sollte man einfach mit einem Lappen aufreiben und mit einem weiteren Lappen polieren.
Bienenwachs bekommt man bei den meisten Imkern.

Eine andere Möglichkeit ist das Einlassen mit Halböl. Dies ist eine Mischung (1:1) von Leinöl - Firnis möglichst hoher Qualität mit Balsam-Terpentin. Beide Grundstoffe sind völlig natürlich, aber nicht ganz billig. Das Halböl kann mit Lappen oder Pinsel aufgetragen werden und nach ein paar Minuten sollte überschüssiges Öl von der Oberfläche abgewischt werden. Man kann auch einen zweiten und dritten Auftrag folgen lassen, dies ist aber eigentlich nur bei hoher Beanspruchung nötig. Nach dem letzten Auftrgan die Oberfläche mit einem Lappen polieren.

ACHTUNG: Leinölgetränkte Arbeitsgeräte können sich selbst entzünden, deswegen nach dem Arbeiten Pinsel sofort mit Terpentinersatz auswaschen. Tücher nach draußen legen.

Halböl lässt sich am besten mit Terpentinersatz auswaschen; Uni - verdünnung bringt, so weit ich weiß, nicht viel. Es ist äußerst wichtig, Pinsel sofort auszuwaschen, da sie sonst zusammenkleben und damit Müll sind.

MfG

MAximilian Schreiegg