Hallo
Ich bin den Teilen für ein kleines Kästchen mit dem Zinken fertig, diese Arbeit hätte im Normalfalle einen sehr großen Spaßfaktor, aber mit den Wabeco-Teilen ist dieser Faktor getrübt, wobei es nicht nur die schon genannten Fehler sind, auch das ich zum ersten Male solche Arbeiten mache verzögert doch oft, da fehlt eine Spannmöglichkeit mal hier, mal da, ich brauche eine Halterung für die Messuhr usw., in solchen Momenten hab dann immer das Problem etwas zu machen, das Bestand hat, oder auf die schnelle, ich möchte ja schnell voran kommen.
Zur Vorbereitung ist es mir sehr wichtig, das alle Teile exakt die Maße haben, noch wichtiger wie Maße ist die Gleichheit der Teile, gehobelt, je nach Art zusammen geleimt, dann die eine Seite über die Abrichte, die zweite Seite führe ich über die Tischfräse, solch schmale Teile sind auf der Dickte schlecht zu richten, sie kippen wegen der geringe Breite.
Bild 1 028
Dann sollen die Teile im exakten Winkel auf gleich Länge abgelängt werden, das mache ich auch auf dem Oberfrästisch, auf meinem Schiebeschlitten, wenn ich mich die letzten Tage mit den Unzulänglichkeiten der Wabeco-Teile herum schlug, macht es richtig Spaß meinen Tisch zu benutzen, da stimmen die 90°, der Schiebeschlitten lässt sich gefahrlos handhaben, ich bereue es schon mir nicht meine Einrichtung nicht genehmigt zu haben.

Bild 2
Nun geht es ans Zinken fräsen, ich fange mit den langen Teilen an, mir fällt im Moment nichts besseres ein, als sie stehend zu fräsen, ein Reststück vom Balkenbett, (einige werden sich noch daran erinnern) dient mir als Spannunterlage, den Boden stelle ich auf den Tisch, pratze ihn zwischen zwei Brettstücke als Opferholz an die Spannunterlage

.
Bild 3
Die schmalen seitlichen Teile spanne ich auch auf die Unterlage, hier hab ich an die Spannunterlage eine Falz gefräst, die ich als seitlichen Anschlag benutze, um auch Opferholz zu haben spanne ich im oberen Bereich zwei Holzstücke noch dazu.

Bild 4
Bei diesen Arbeiten fiel mir auf, dass die Schrägstellung des Tisches sich wesentlich verstärkt hat, offensichtlich kippt der Tisch noch dazu.
Das Bild zeigt die Situation oben, ich hab die Teile so ausgerichtet, dass sie Parallel laufen,

Bild 5
Hier sieht man die Schrägstellung unten am Tisch, es ist schon allerhand wie schief dass das läuft.

Bild 6
Beim Fräsen der Grundplatte erlebte ich ein Fiasko, ich hatte wie immer mir mit dem Bleistift Zeichen gesetzt, hab die Länge vermittelt, in dem ich den Abstand links und rechts mit der Schieblehre gemessen hab, das oft mehre Male, bis es endlich stimmte, dann fing ich an zu fräsen.
Hatte ich bisher immer von links gefräst, fing ich dieses Mal von rechts an, als ich zum Ende kam, merkte ich, das ich um mehrere Millimeter daneben lag.
Einen Grund konnte ich nicht finden, ich hielt mich nicht allzu lange damit auf, schnitt die falschen Zinken ab und reparierte das Teil, in dem ich ein neuer Streifen anleimte.
Ich fräste dann wieder von links und es stimmte wieder, verrückt aber so war es.
Wenn hier auch die Messuhr sieht, sie war mir sehr wichtig, die Tiefe stellte ich immer mit ihr ein, sie hat einen Messweg von 30mm, mit dem Magneten ist sie schnell in Stellung gebracht, eine gute Sache.

Bild 7
Das gleiche mit den schmalen Teilen, wie bei der Grundplatte, der Unterschied, dass ich ein Kantholz auf den Tisch spannte und das Teil mit einem zweiten Holz dagegen spannte.
Nun kam so langsam Routine auf, ich wusste, ich muss immer von links fräsen.

Bild 8
Hier fräste ich die zwei Öffnungen für das mittlere Griffstück, dabei musste ich mich sowohl in Längs- als auch in Querrichtung im Zehntelbereich genau orientieren, damit es auch passt.
Früher im Werkzeugbau war man gewohnt ein Teil auszurichten, dann in den zwei Achsen Maß zu nehmen um dann alle Arbeiten mit den entsprechenden Koordinaten fertig zu stellen, mit den Mängel des Tisches ist das nur bedingt zu machen.

Bild 9
Hier werden die beiden Öffnungen der seitlichen Längsteile gefräst, gilt das Gleiche wie beim letzte Foto.

Bild 10
So nun ging es dem Ende zu, die Teile waren fertig gefräst, sie lassen sich ohne Probleme zusammenstecken, es war ein schönes Gefühl, dass sie alle passten und das auch in jeder Reihenfolge, es kommt ja oft vor, dass wegen kleiner Ungenauigkeiten die Teile durch Nacharbeit nur in einer bestimmten Folge passen.
Einen Fehler gibt es, an einem der seitlichen Teil fing ich an der verkehrten Stelle an, dadurch entsteht nun eine Lücke, ich war zu erst betroffen, wollte schon den Ersatz anfangen zu fertigen, dann dachte ich, die Lücke kann man gut schließen, ein Füllstück hab ich schon gefräst, beim Zusammenleimen wird es eingebracht.

Bild 11
Das fertige Teil, die Lücke sieht man hinten links unten, die Zinken hab ich bewusst etwas länger gelassen, nach dem Leimen werden die Überstände plan geschliffen.
Das mittlere Griffstück ist noch nicht ganz fertig, man kann die ersten Kurven erkennen, bin mir noch nicht ganz sicher wie es machen soll.
Noch mal eine schöne Arbeit, die mir auch wieder neue Möglichkeiten erschließt, ich glaube ich könnte 100 Jahre alt werden, wenn ich all meine Ideen noch
umsetzen will.

Bild 12

Gruß Franz