Handkreissäge Protool CSP 55-2 / Problem
Verfasst: So 17. Okt 2010, 21:22
Hallo,
ich habe mir vor einigen Tagen die besagte Handkreissäge zugelegt.
Meine Wahl fiel nach etlichen Vergleichen auf diese, weil sie z.B. einfach gut verarbeitet ist, im Gegensatz zu anderen ihrer Preisklasse kaum gestanztes Blech aufweist, sämtliche Gelenke nicht fest vernietet, sondern leicht über Sicherungsringe demontierbar sind und sie zudem noch aus europäischer Produktion stammt.
Ich hab auch lange drüber nachgedacht, ob es überhaupt Sinn macht, sich eine Säge ohne Nut für´s entsprechende Schienensystem zuzulegen.
Schienen gibt´s für dieses Modell zwar auch, funktionieren aber nur mit Adapter und der Schnitt verläuft mit relativ großem Abstand zur Schiene.
Alternativ wäre evtl. noch die GKS 55 von Bosch in Frage gekommen, die eben auch eine Führungsnut in der Fußplatte besitzt. Aber über blaue Bosch-Geräte habe ich so manche schlechte Rezension gelesen, sie ist teurer als die Protool und war zum Zeitpunkt meiner Recherche auch in keinem Laden meiner Umgebung vorzufinden.
Letztendlich hatte mein Portemonnaie auch noch was zu sagen, so dass es auf Qualität und günstigen Preis statt vielen Funktionen mit fragwürdiger Verarbeitung hinauslief.
Wie gesagt, für eine vernünftigere Säge mit entsprechender Ausstattung, bei doppeltem oder dreifachem Preis, reicht es bei mir momentan leider nicht, wie z.B. die Protool CSP 56-2, ne Mafell, oder eine der bekannten Tauchsägen. Außerdem wiegen die auch wieder mehr.
Und das Gewicht war mit ein Grund mir überhaupt eine neue zu kaufen, da sie die alte Metabo (Typ 4345 S automatic) ersetzen soll, die beinahe doppelt so schwer ist.
Wo ich gerade von dieser Säge spreche. Kann mir vielleicht jemand, dem das Modell bekannt ist, sagen weshalb an ihr eine so merkwürdige Tiefeneinstellung verbaut wurde?
Die hat nämlich keine Pendelhaube sondern eine Arte Säule, an der die Fußplatte mithilfe des vorderen Knaufs parallel zur restlichen Säge verschoben wird, um die entsprechende Schnitttiefe zu erhalten. Zudem muss man am Ende des Schlittens noch eine zusätzliche Schraube betätigen. Sehr umständlich!
Aber zurück zur eigentlichen, der neuen Säge und meinem Problem damit.
Wie bei der alten Säge gehandhabt, spanne ich mir einen Anschlag (Holzlatte, Alu-Profil, etc.) auf das zu sägende Material (Leimholzplatte, Sperrholz...). Der Abstand zum eigentlichen, vorgesehen Schnitt entspricht dabei dem Maß zwischen der Außenkante des Zahns und der der Fußplatte. Also die breitere Seite des Sägefußes/Schlittens, eben der eigentlichen Auflage. Oder in anderen Worten links vom Blatt (in Sägerichtung), also unterm Motor. (Ok, ich denk jetzt haben´s alle, falls nicht längst vergrault...)
Nach dem Sägen stelle ich fest, der Schnitt ist nicht gerade, verläuft nicht parallel zum Anschlag. Genau gesagt, auf den etwa letzten 15 cm (die Säge hat ein 160er Blatt) verläuft der Schnitt in einer Kurve, bzw. schräg nach Außen, vom Anschlag weg (um mind. einen Millimeter mehr...).
Wie zu erwarten, ist die Ursache die Fußplatte, die nicht parallel zum Sägeblatt montiert wurde.
Der Abstand der hinteren Zähne zur Kante des Fußes (die ich am Anschlag nutzte) beträgt, je nachdem wie weit das Blatt ausgefahren ist, mindestens einen Millimeter weniger, als der Abstand der vorderen Zähne zu der Kante. Zur anderen Kante, also der schmalen Seite des Fußes, verhält es sich demnach genau umgekehrt. Soll heißen, der Schlitten selbst, sowie sämtliche Teile der Säge, sind einwandfrei verarbeitet.
Obwohl die Säge als ...robuste Baustellenausführung... angepriesen wird und Holz an sich natürlich ständig in Bewegung ist, bin ich doch etwas enttäuscht.
Oder darf ich bei einem, wie oben beschriebenen, improvisierten Anschlag gar kein besseres Ergebnis erwarten? Nur dann bräuchte so eine Säge ja auch keinen präzise gearbeiteten Fuß, mit parallelen Kanten. Zum freihändigen Sägen könnte der ja schließlich ebenso rund sein...
Meine alte Säge hat dieses Problem nicht. Obwohl man beim An- und Absetzen mit der natürlich auch vorsichtig sein muss.
Es kann aber doch auch nicht sein, dass ein vollständig gerader Schnitt nur dadurch möglich wäre, dass die hinteren Zähne das abfräsen, was die vorderen nicht geschafft haben, oder? Würde man bei einer Tischkreissäge ja auch nicht hinnehmen.
Im Allgemeinen, ist der Schnitt doch auch beendet sobald die vorderen Zähne durch sind, zumal mir bei Ablängschnitten, mit besagtem Anschlag, auch einfach die Auflage fehlt, wollte ich die Säge noch präzise bis zu den letzten, hinteren Zähnen durchziehen. Da hängt sie ja schon zu mehr als drei Vierteln in der Luft.
Außerdem zieht die Säge durch die vorn weiter abstehenden Zähne auch von selbst etwas weg vom Anschlag. Sie schnurrt einfach nicht so ruhig durchs Holz, wie ich es erwartet habe.
Mit der Führungsschiene (die ich noch nicht besitze) schaut es eventuell ein wenig anders aus. Diese würde die Säge ja praktisch über das Ende des Schnittes hinweg tragen und dabei stets in der Spur bleiben. Aber somit den zuvor beschrieben Makel zu beheben, ist wohl auch nicht im Sinne der Sache.
Was also tun?
Inakzeptabel? Garantiefall? (Hab bisher noch nicht beim Service nachgefragt)
Es besteht halt auch keine Möglichkeit an irgendeiner Stelle, z.B. durch eine Scheibe, die Schiefe auszugleichen. Der Knackpunkt scheint die sog. Anschlagleitung zu sein, bzw. der Abstand zwischen Knick und angenietetem Stift dieses Teils, die Nr. 59 auf der Explosionszeichnung unter folgendem link.
Das war´s.
Gruß,
Chris.