Hallo Oliver, hallo Christoph,
jetzt wo Christoph schon mal eine neue Diskussion aufgemacht hat, schreibe ich auch hier rein!
Eine Tischkreissäge sollte zu ihren Aufgaben passen und auch zu den evtl. schon vorhandenen Maschinen, ja auch zu den bereits in der Werkstatt befindlichen Stationärmaschinen. Sehr oft beginnt mit der Tischkreissäge eine Stationäreinrichtung, selten bleibt sie alleine.
Es gibt unter den angebotenen Maschinen dieses Typs, 4 Klassen, die da wären
1. Profimaschinen, die in der industriellen und handwerklichen Produktion dienen, diese Maschinen sind qualitativ und von der zu erwartenden Lebensdauer, über jeden Zweifel erhaben. Gefertigt aus solidestem Grauguss und dickwandigen Stahlblechen, ausgestattet mit gehobelten Grauguss-Maschinentischen, mit massiven Verstelleinrichtungen, teilweise hydraulisch, nicht zuletzt großformatige Handräder und Anzeigen, lassen diese Maschinen im harten Produktionsalltag, in dem der Faktor Zeit eine immer wichtigere Rolle spielt, alt werden und klaglos überstehen. Solche Maschinen die oft mehrere hundert kg wiegen sehr groß sind und ein entsprechend dimensioniertes Budget verlangen gibt es viele, ein Namen sei hier genannt, Altendorf!
2: kleinere Profimaschinen, viele der Eigenschaften der 1. Kategorie bringen auch diese Maschinen noch mit, bei vergleichsweise kleineren Abmessungen, sind auch sie für die Produktion gedacht, evtl. kleinere Schreinerein, jedoch sind sie schon um einiges preiswerter, für den Hobbyholzwerker dennoch meißt unerschwinglich. Allerdings findet man in der Klasse, die größte Spannweite, so zählte eine Ulmia KS 2 sicher dazu, wie auch noch eine größere Lurem Kombi. Die KS 2 war zwar im Vergleich sehr klein, aber mit ihren rund 270 kg und einer fantastischen Verarbeitung, einem fast nicht wahrzunehmenden Schiebetischgeräusch, war sie zweifellos ein Silberschweif unter den Maschinen, ein absoluter Traum für einen Hobbyholzwerker, zu entsprechenden Konditionen.
Ähnliche Eigenschaften, bei größeren Abmessungen, könnten die großen Kräku FKS 3000 Modelle versprechen, immerhin werden sie im ehemaligen Flott Werk für Holzbearbeitungsmaschinen gefertigt. (Falls Jemand aus dem Forum genauers zu Kräku sagen kann, bitte hier im Tread)
3. semiprofessionelle Maschinen, diese Maschinengattung ist wohl die meißt verbreiteste unter den Hobbyholzwerkern, auch hier gibt es ein breites Spektrum, an Größen und Preisen. Dort sind kleine Formatsägen, klassische Tischkreissägen mit Aufrüstmöglichkeit, aber leider auch recht unbrauchbare Maschinen vertreten. Kleinere Formatsägen wären z.B. eine Scheppach Forsato XL oder eine Metabo Magnum TK 1693, sie bewältigen recht ansehenliche Plattenformate, Sperrholztafeln vom Holzhandel stellen noch kein Problem dar, jedoch erlaubt der integrierte Besäumtisch kaum große Längen über 150cm, evtl. 180cm. Zum Möbelbau aus Leimholzplatten sind diese Maschinen sehr geeignet, eine Oberfräse sollte dennoch vorhanden sein.
Die klassischen Tischkreissägen werden und wurden vertreten z.B. durch eine Scheppach TS 2500, oder TS 4000/4010, aber auch eine TS 2000 aus dem Hause zähle ich hierzu. Nicht zu vergessen die Sägemaschinen der alten, leider nicht mehr gebauten Magnum Serie von Metabo, einer TK 1688 und der TK 1256. Sämtliche der genannten klassischen TKS in dieser Klasse, lassen sich mit Tischerweiterungen seitlich und nach hinten, seitlich z.T. auch mehrfach, mit mehr oder minder großen Schiebetischen, mit Wanknut- oder Verstellnuterblättern ausstatten.
Besonderheiten bot die 1688, eine Langlochbohrvorrichtung, eine Schleifplatte, einen Spaltkeil der auch für Verdecktschnitte geeignet ist, also ein Spaltkeil der nur seine Aufgabe hatte, und nicht noch zusätzlich eine Sägeblattabdeckung tragen mußte, zudem gab es für die Magnum Modelle ein Besäumbrett, welches als Führung die T-Nut der gegossenen Aluminiumtischlatte nutzte. Die Maschinentischplatte, wenigstens aus Guss-Alu, unterschied die Metabos auch von den Scheppachs, die verwendeten Strangpressprofil, wie auch die spätere 1693, übrigens ein Hauptkritikpunkt dieser Maschine.
Ja ich gebe es zu, ich mag die 1688, bin seit 1996 (als ich eine der letzten bekam) begeisterter Nutzer einer solchen Maschine.
Für den Möbelbau, sind auch die kleinen aus der Klasse nicht zu verachten, die TS 2000 und die TK 1256, allerdings muß man sich über zukünftige Projekte im Klaren sein, denn bei der Schnitthöhe sowie bei den auf dem Schiebetisch zu bewältigenden Formate, hat man nach oben nicht mehr viel Luft. In Präzision steht zumindest die 1256 dem großen Bruder nicht nach.
4. Montagesägen, dort gibt es 2 Namen, die viele von Euch besser kennen als ich, Festo und Mafell, dazu gehören aber auch Kapp-und Gehrungssägen. Teilweise werden die kleineren Maschinen der Klasse 3 auch mit leichtem und fahrbaren Untergestell angeboten, die so ausgestattet auch Montagedienst tun können.
Am besten man kombiniert eine TKS aus der 3. Reihe mit ein oder zwei leistungsfähigen Handkreissägen, möglichst die kleiner davon als Tauchsäge, wichtig aber auch eine HKS mit großer Schnittiefe, braucht man hauptsächlich zum Besäumen und Auftrennen von sehr großer Dielenware, bei Längen die eine TKS aus der Klasse überfordern.
Wenn man sich dazu entschließt, Möbel aus dem eingeschnittenen Rohmaterial Holz zu fertigen, sich nur unbesäumte Dielen besorgen möchte, dann findet man kein Auskommen mit nur einer TKS. Denn die in Leisten aufgeschnittene Ware, muß vor dem Verleimen 4 seitig gehobelt werden, evtl auch genutet werden, selbst das Verleimen selbst erfordert Werkzeug, Stichwort Zwingen und Leimknechte!
Es ginge eigentlich immer so weiter mit meiner Erläuterung, mir macht es eben Freude Möbel aus dem Rohmaterial herzustellen, und darüber zu berichten. Ob Ihr Euch das antun wollt, eine Zeitlang immer auf der Suche nach Werkzeug und geeigneten Maschinen zu sein, ja, auch viel Geld auszugeben, viel Zeit zu investieren, das ist Eure Sache!
Einige Informationen, habe ich auch auf meiner kleinen Webseite zusammengetragen, in Bild und Text:
http://www.holz-seite.deFalls weitere Fragen auftauchen, gerne hier.
Gruß Dietrich