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Wanknuten mit Hartmetallsägeblättern

Verfasst: Mo 26. Jul 2004, 21:25
von martin eichler

Hallo Forum,
meine Tischkreissäge (emco) bietet die Möglichkeit, durch beilegen zweier exzentrischer U-Scheiben sogenannte Wanknutschnitte auszuführen. Diese Einrichtung benutze ich nur gelegentlich für einfache Zinkenarbeiten. Ich stelle mir jedoch die Frage, ob nicht die ständigen seitlichen Schläge, die das Sägeblatt dabei erhält, zum Ablösen der Zähne führen kann. (Kreissägenparodontose ;-)).
Oder sollte ich lieber ein unbestücktes Blatt verwenden?
Übrigens, kennt jemand die Firma emco und weiß, wo man noch Ersatz-oder Zubehörteile bekommt?
Danke
Martin


Re: Wanknuten mit Hartmetallsägeblättern

Verfasst: Mo 26. Jul 2004, 21:40
von Christian Aufreiter

Hallo, Martin,

zu Angelegenheit mit der Wanknuteinrichtung kann ich nichts sagen. So etwas habe ich ein- oder zweimal verwendet; eine Vorsatzkreissäge für eine alte AEG Bohrmaschine bietet diese Möglichkeit.
Hast du genauere Angaben (Typenbezeichnung) zur Kreissäge? Einige Emco Holzbearbeitungsmaschinen dürfte mit Metabo nah verwandt sein; z. B. Kreissäge Moritz oder Bandsäge Emco Swing. Vielleicht kann man dir bei Metabo weiterhelfen.

Mit freundlichen Grüßen

Christian


Re: Wanknuten mit Hartmetallsägeblättern

Verfasst: Mo 26. Jul 2004, 21:40
von Dietrich

Hallo Martin,

Wanknutblätter sind heute nicht mehr oft anzutreffen, für viele neue Maschinen nicht mehr zugelassen, dennoch haben Generationen damit gearbeitet.

Ob die seitwärts Bewegung auf Dauer schadet, weiß ich nicht, habe noch nie damit gearbeitet.

Handelt es sich bei der Emco Maschine um das Modell "Moritz"?

Gruß Dietrich



Gleichzeitig Moritz:-) *NM - Ohne Text*

Verfasst: Mo 26. Jul 2004, 21:42
von Dietrich




Re: Wanknuten mit Hartmetallsägeblättern

Verfasst: Di 27. Jul 2004, 07:51
von Wolfgang Jordan
[In Antwort auf #4735]
Hallo Martin,

das schadet der Säge bestimmt nicht, denn es gibt keine seitlichen Schläge. Das, was beim Sägen von rechts nach links und wieder zurück wandert, ist der Punkt, wo die Säge ins Holz eintaucht. Der einzelne Zahn dreht sich um die Welle auf einer Kreisbahn, deren Mittelpunkt (für die meisten Zähne) außerhalb des Sägeblattzentrums liegt. Schwer vorzustellen? Mal einfach einen Zahn farbig an und dreh die Welle von Hand (Stecker raus!).

Gruß, Wolfgang


emco superstar

Verfasst: Di 27. Jul 2004, 14:56
von martin eichler
[In Antwort auf #4735]
für Leser, die vielleicht später über eine Suchmaschine nach Informationen zu emco Maschinen suchen, schreibe ich diesmal meine Antwort selbst.
Emco ist Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen in Östereich und hat etwa 1980 über die Firma Lux u.a. Maschinen vertrieben, z.B emco superstar: Kreis-Bandsäge,Tellerschleifer, Drechselbank, Abrichte in einer Maschine; emco rex 2000: Abricht-und Dicktenhobel erweiterbar zur Kreissäge, Langlochbohrvorrichtung und Profilfräse.
Im späteren hat es wohl auch eine kurze Zusammenarbeit mit Metabo gegeben, also liegt Christian wohl nicht so falsch.
Ersatzteile sind über
Emco Holz und Hobby
Brown Bovery Strasse 8
A-2351 Wr.Neudorf
++43-2236-25223-0
zu beziehen.Danke für Eure Antworten
Gruss
Martin


Re: Wanknuten mit Hartmetallsägeblättern

Verfasst: Mi 17. Apr 2024, 18:59
von Jörg Ed. Hartge
Wolfgang hat zwar soweit Recht, dass die einzelnen Zähne des wankenden Sägeblattes keine "seitlichen Schläge" ausführen, sondern jeder auf einer Kreisbahn koaxial um die Maschinenachse kreist. Aber dennoch gibt es beim wankenden Blatt andere Kräfte und Belastungen als bei einem normalen Sägeblatt. Ich versuche es anschaulich zu erklären: Normalerweise hat jeder Zahn genau gegenüber einen Partner. Die Fliehkräfte dieser zwei Zähne greifen an genau derselben Stelle der Maschinenwelle (Blattmitte) in entgegensetzter Richtung an und heben sich deshalb auf. Das Ergebnis ist ein ruhiger Lauf und praktisch keine Krafteinwirkung auf Lager und Welle.

Beim Wanknut-Blatt liegen aber fast alle Zähne axial zuanander versetzt. Die Fliekkräfte zweier gegenüberliegender Zähne greifen also axial versetzt an der Welle an und erzeugen deshalb ein rotierendes Biegemoment in der Achse, die in den Lagern als Vibrationskräfte aufgenommen werden müssen. Oder um es physikalischer auszudrücken: Damit eine massebehaftete Scheibe (Sägeblatt) ruhig und nach außen kräftefrei rotiert, müssen ihre Trägheitsachse und ihre Rotationsachse identisch sein. Beim normalen Kreissägeblatt ist das der Fall, beim Wanknutblatt durch dessen Schrägstellung auf der Maschienenwelle aber nicht. Bei der Rotation einer Scheibe um einen andere als die Trägheitsachse erzeugt dies Rückstellkräfte, die versuchen, die Scheibe so zu kippen, dass die Trägheitsachse wieder mit der Roatationsachse zusammenfällt. Man nennt das auch Kreiselwirkung. Da das Wanknutblatt aber durch Maschinenwelle und -lager weder seine Rotationsachse nicht ändern kann, sind die erwähnten Vibrationen in den Lagern und Biegekräfte im Blatt die Folge. Für diese besonderen Kräfte müssten Maschine und Blatt ausgelegt sein.

Re: Wanknuten mit Hartmetallsägeblättern

Verfasst: Mi 24. Apr 2024, 17:31
von Martin
Hallo Jörg,

wie schön, nach 10 Jahren doch noch mal eine Antwort zu finden ;)

Gruß
martin

habe die Säge mittlerweile gegen eine Ulmia getauscht

Re: Wanknuten mit Hartmetallsägeblättern

Verfasst: Mi 24. Apr 2024, 19:18
von Mario Zimmermann
es waren 20 Jahre... ;)

Viele Grüße
Mario

Re: Wanknuten mit Hartmetallsägeblättern

Verfasst: Di 30. Apr 2024, 08:10
von tabletop
Ich fragte mich, ob Martin nach zwanzig Jahren noch einen Rat braucht? :D