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In Antwort auf #53511]
Hallo Leute,
ein kurzer Theorieexkurs in Sachen Tonnezusammenziehen.
Übliche Werkstattsauger schaffen ein Vakuum von 200-250mbar, also 20000-25000 Pa = N/m².
Da ziehen also 20000N = ca. 2000kg an einer 1qm grossen Fläche. Das klingt komisch, lässt aber vielleicht vermuten, was mit der armen, blauen Tonne los ist, wenn der Sauger anfängt.
Wie haben mal vor Jahren versucht, Altöl aus einer Metallbearbeitungsmaschine auszupumpen, indem wir was ähnliches gemacht haben, wie die hier gezeigte Lösung, aber mit einem Metallfass und einer Hochvakuumpumpe (bei denen gehts nicht ums Volumen, sondern um der Unterdruck - die schaffte sowas um die 900mbar :-)) - das Fass war nicht wirklich von schlechten Eltern, aber ein Stück Papier angesaugt, Schlauch verstopft, Notausschalter gedrückt, und in den 10s die da vergingen ist die Tonne zu Altmetall geworden .- schön Platzsparend zusammengelegt :-)
Wäre die Tonne ideal Rund, dann würd sie den genannten Unterdruck (200-250mbar) eigentlich leicht aushalten - vgl. Unterseebot, die haben mit (ich nenns mal so) Differenzdrücken von 100mbar je m Tauchtiefe zu kämpfen und bestehen auch nur aus Blech.
Ich kann mir durchaus vorstellen, daß eine kollabierende blaue Platiktonne ein innenliegendes Aluband einfach mitreisst (das beult dann halt ein und knickt nach innen weg). Aussen liegend und mit genügend Schrauben ist besser, innen und genügend Schrauben scheint statisch ideal, jedoch der Luft im Weg.
Ich würd - auch weil ich vorhin mal irgendwo zitiert wurde bzgl. der Vorgänge in einem Zyklon - eine quasi Druckentlastungsklappe im Schlauch von Tonne zu Maschine empfehlen. Dadurch wäre gewährleistet, dass
1.) die Tonne keinesfalls kollabieren kann
2.) permanent ein Luftstrom durch die Tonne herrscht und daher
3.) der Zyklon ideal arbeiten kann.
Vielleicht kann ja mal einer versuchen, die Maschinen über einen sogenannten Ejektor anzuschliessen? Für Leute die ungern googlen: das kennt man eventuell aus dem Physikunterricht ( oder Chemie) wenn es um Unterdruck ging, das sind so lustige Teile, die man am Wasserhahn montiert, und solang das Wasser läuft wird Unterdruck erzeugt.
Funktioniert genauso, allerdings mit schlechterem Wirkungsgrad, auch mit Luft.
Aufbau z.B. so:
+----+
| |
| ===========+
| | |
| | +-----+ Abzweig
+----+ | o==========#===== Freies Ende
Sauger | | \
| | \_______ Sauganschluss
| |
+-----+
Tonne
Hoffe, die Skizze ist lesbar, wenns komisch ausschaut, dann bitte COurier verwenden :-)
Der Abzweig ist einfach ein HT-Abzweig, z.B. DN50 auf DN50 mit 45°. Der gerade Weg geht ins Freie und dient dazu, daß der Sauger über die Tonne immer frei atmen kann = maximales Fördervolumen erreicht.
Am Abzweig kann man schon einen Unterdruck spüren, mangels Versuchsmöglichkeit trau ich mich nicht vorraussagen, wie hoch der sein wird.
Wenn der zum Absaugen reicht, ists ideal: Verstopft der Saugschlauch, ist immer noch Luftweg genug da, um den Sauger "atmen" zu lassen --> Tonne bleibt Tonne und Zyklon dreht sich fröhlich im Kreis...
Wenns wer versucht, bitte mich wissen lassen was rauskommt :-) vielleicht hab ich in ein paar WOchen selber dazu Zeit...
Theoretische Grüße
Hans
der vor ein paar Tagen mit einer Flex mit 230 Diamantblatt in einem 1,5x3m Badezimmer und einem kleinen Fenster die Bodenplatte aufgetrennt hat und sich einen guten Staubsauger sehnlichst gewünscht hat :-)