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Holzmann Kopierdrechselbank VD1100N
Verfasst: Fr 15. Aug 2008, 22:49
von Toby250375
Hallo, ich denke mit meiner Frage könnte ich hier wohl erfolgreich sein...Ich denke über die Anschaffung mehrerer Maschinen für meine Hobbyschreinerei nach, und will mich mal schlau machen, wer mit den ins Auge gefassten Sachen evtl schon mal Erfahrung gesammelt hat.
Als erste Anschaffung wird eine Drechselbank ins Haus stehen, hier hatte ich zuerst die Fleischmann 1100 ins Auge gefasst, zu sehen in der ebucht unter Artikelnummer: 330254939257
Nach längerem Suchen bin ich allerdings auf die Holzmann VD1100N( Artikelnummer: 230251114029) gestossen, die zwar auch erheblich teurer ist, aber einen insgesamt wertigeren Eindruck macht, auch wenn z.b. das Antriebsagregat das gleiche zu sein scheint...Kann jemand was zu diesen Maschinen erzählen?Sind Die ihr Geld wert, was geht damit, was nicht?Ist die Fleischmann ectl doch genau so gut wie die Holzmann?
Für ein paar Tips und Ratschläge wäre ich dankbar, wenn nötig, höre ich mir auch gerne "warnungen "zu den genannten Geräten an, oder denke über Alternativvorschläge nach...Wichitg ist mir vor allem eine gute Kopierfunktion nach schablone UND nach originalteilen...das muss die neue Bank auf jeden fall können und zwar mit einer MIndest kopierlänge von 100cm.
Gruss,Toby
Re: Holzmann Kopierdrechselbank VD1100N
Verfasst: Sa 16. Aug 2008, 00:12
von MaxS
Servus Toby,
Kopierdrechselbänke sind leider eine teure Angelegenheit, wenn man etwas haben will, das auch ordentlich funktioniert. Die 1100er Fleichmann ist überteuerter Chinaschrott, sonst leider herzlich wenig. Und mit der Holzmann sieht es kaum anders aus. In Natura sind beide Maschinen oft sehr grob verarbeitet, ich würde gar sagen minderwertig. Das Antriebsaggregat ist als Keilriemenfresser bekannt.
Wenn es dir wirklich hauptsächlich um das Kopieren von langen Teilen mit bis zu einem Meter geht, dann wirst du um eine mitfahrende Lünette nicht herumkommen. Und um saubere Kopierqualitäten zu erreichen, muss die Maschine einen soliden, spielfreien Kopiersupport mit gleichmäßigem Vorschub haben und die entsprechenden Stähle einsetzen können. Ernsthafte Kopierdrechselmaschinen sind preislich gesehen in einem ganz anderen Segment. Die Einsteigerklasse sieht da so aus:
http://www.killinger.de/kopier_mech/index.htmlhochwertiger wirds dann bei GH-Tec (vormals Hapfo:)
http://www.ghtec.de/produkte/fr_produkte.php?bt_produkte=45&bt_hdb=1Das sind aber nur die mechanischen, in der Produktion wird oft hydraulisch gearbeitet. Klar ist aber auch, dass vor allem die Hapfo dein Budget vermutlich sprengen wird. Vielleicht etwas verträglicher ist eine Lösung von Hager:
http://www.hager-drechseln.deDie andere Alternative wäre natürlich eine Gebrauchtmaschine. Kopierdrehmaschinen bekommt man allerdings auch da nicht geschenkt. Auch wenn es sicherlich nicht gerade finanziell angenehm ist, gerade bei der Anschaffung - lass die Finger von derartigem Chinaschrott. Du wirst damit nur Ärger haben, keine Präzision, keine Laufruhe, keine fluchtenden Spitzen, keine Leistung, etc.
Als Alternative zum Kopieren gäbe es natürlich noch das Handdrechseln, das aber wiederum eine ganze Menge Übung erfordert und zusätzlich im Hobbybereich oft mangels Übung deutlich langsamer als eine Kopiermaschine ist. Letztere wird allerdings oft erst ab Stückzahlen im Bereich von 50 - 100 eingesetzt. Ich würde dir auf jeden Fall empfehlen, dich zumindest ansatzweise damit auseinanderzusetzen. Denn erst dadurch bekommst du ein Gefühl für die Bearbeitung und kannst auch beim Kopieren besser arbeiten sowie Fehler finden und ausmerzen.
Eine Frage wäre da noch - welche Projekt hast du denn mit der Maschine im Auge?
Viele Grüße,
Max
Re: Holzmann Kopierdrechselbank VD1100N
Verfasst: Sa 16. Aug 2008, 10:38
von Toby250375
Hallo Maximilian, danke für Deine Einschätzung.Ich denke dann hat mich das Gefühl , davon besser die Finger zu lassen nicht getrogen...
Meine Vorhaben sind in erster Linie die Einbindung von gedrechselten Arbeiten in meine Möbelbauprojekte. Die geforderte Kopierweite von 1000mm resultiert aus dem Vorhaben in absehbarer Zeit z.b. mein Holztreppengeländer mit eigenen Mitteln zu erneuern, wo die Stäbe 900mm lang sind.In erster Linie wird es aber auf solche Dinge hinauslaufen wie z.b.: Ich drechsle mir ein Tischbein, das ich rein nach Laune und Fantasie gestalte, und anschliessend Kopiere ich dieses 3 Mal um den Tisch komplett zu machen...so was eben...
mein Budget liegt bei 2000 Euro insgesamt, zur vollausstattung der Werkstatt. Hiervon "muss" ich mir zulegen: Die Drechselbank, das Passende Werkzeug und die Schärfeinrichtungen, eine Säulenbohrmaschine, eine Bandsäge.
Breits im Einsatz sind: eine Ulmia 1610 Kreissäge(BJ 1773) und eine Grosse Gusseiserne Tischfräse(Bj. ca 1965) mit automatischem Vorschub sowie ein Abricht und Dickenhobel von LUX(300mm Arbeitsbreite), und eine Dekupiersäge von Proxon. Plus diverse nicht der Tischlerei zuzurechnende Stationäre Maschinen aus meinem "anderen" Hobby, der Lederverarbeitung.
Wie man an der bestehenden Maschinenauswahl sieht, bin ich eher der Verehrer alter Massiver Maschinen, wobei ich bei den noch kommenden Maschinen aus Platzgründen auf die weniger Verschwenderische Moderne Bauweise angewiesen bin...eine Drechselbank mit einer Spitzenweite von 1500 mm ist sicher ganz was tolles, aber so ein Monster muss man auch stellen können...
Wer noch Empfehlungen oder Tips hat, immer gerne her damit.
p.s.: Ich habe auf den Links von dir gar keine Preise gesehen, daher ist schwer zu beurteilen, ob die dort zu sehenden Sachen mein Budget Sprengen würden , oder nicht....
Gruss,Toby
Re: Holzmann Kopierdrechselbank VD1100N
Verfasst: Sa 16. Aug 2008, 11:16
von MaxS
Servus Toby,
bei Hager links im Menü auf "Shop" gehen, da finden sich dann auch Preise. Bei Killinger und Hapfo allerdings nicht, da müsstest du dann kurz mal anfragen. Bei Hegner gibts auch eine Kopiereinrichtung, von der habe ich allerdings kein Foto gefunden. Vielleicht auch mal anmailen.
Wenn du weiter auf Qualität setzen willst, dann musst du dich bzgl der 2000 Euro vermutlich anstrengen und wirst nicht um Gebrauchte aus günstigen Quellen herumkommen. Säulenbohrmaschinen sowie große Bandsägen gibt es oft billig zu ersteigern, sowohl im Netz, als auch bei Betriebsauflösungen. Die Schärferei ist wieder ein ganz eigenes Thema, da solltest du dich vorher etwas drüber informieren. Wenn du ausschließlich mit HSS arbeitest, dann kannst du auch mit Doppelschleifer und (Eigenbau-)Vorrichtungen optimale Ergebnisse erzielen. Eine recht preiswerte Sache also. Wenn du also sehr günstig einkaufst, dürften grob geschätzt noch 1500 Euro für die Drechselbank übrig bleiben. Nun, eine Drechselbank bekommst du für das Geld auf jeden Fall, aber bezüglich der Kopiereinrichtung dürfte es nicht ganz einfach werden.
Viele Grüße und viel Erfolg bei der Suche!
Max
PS: Ein paar Fotos aus deiner Werkstatt würden mich jetzt schon sehr interesieren. Vor allem die Tischfräse...
Re: Holzmann Kopierdrechselbank VD1100N
Verfasst: Sa 16. Aug 2008, 20:56
von Toby250375
Reden wir bei 1500 Euronen von einer gebrauchten Drechselbank??Also, da muss ich dann sagen, wenn es für 1500 echt keine Ordentliche Kopierdrechselbank in gebraucht gibt, dann ist mir das Drechseln definitiv zu teuer... So viel habe ich ja für Kreissäge UND Tischfräse nicht zusammen bezahlt....
Gruss,Toby
Re: Holzmann Kopierdrechselbank VD1100N
Verfasst: So 17. Aug 2008, 00:19
von MaxS
Servus,
ich hab jetzt alle mir bekannten Gebrauchtmaschinenbörsen durchgeschaut. Und bei Kopierdrechselmaschinen, die in der Liga deiner KS oder Fräse spielen, sind wir so zwischen 5.000 und 10.000 Euro. Ich weiß nicht mehr wo genau, eine Liga drunter war irgendwo eine Drechselbank mit Kopiereinrichtung für einen dreistelligen Betrag zu finden. Vlt kennst du sie, trotzdem hier mal die Links für den anderen Fall:
http://www.e-imr.dehttp://www.maschinensucher.deGrüße,
Max
Re: Holzmann Kopierdrechselbank VD1100N
Verfasst: So 17. Aug 2008, 09:39
von Toby250375
Nein, mir waren beide Seiten bisher unbekannt...danke für den Tip!Ich kann aber diese Unglaublichen Preise immer noch nicht nachvollziehen...ich häte im Leben nicht gedacht, das bei so Verhältnissmässig geringen Anschaffungskosten für Sägen und Fräsen eine Anständige Drechselbank so heftig zu Buche schlagen würde....Was ist denn z.b. mit den Drechselbänken von Elektra Beckum oder Scheppach?Taugen auch nix?Ich erhebe ja nicht den Anspruch , massenproduktion zu betreiben , oder auf dem Absoluten Profiniveau zu arbeiten...was ich brauche ist halt eine Drechsebank die einem ambitionierten Hobbyschreiner genüge tut...
Gruss,Toby
Scheppach oder E-B?
Verfasst: So 17. Aug 2008, 10:03
von Johannes M
Hallo Toby,
für Deine Zwecke kannst Du gut nach einer Scheppach gucken aber es sollte eine alte sein, also dmt180 oder dmt200. Die haben M33 Spindelgewinde. Zubehör passt daher auch auf viele Gußmaschinen. Ich besitze eine dmt 180 die ich mir vor 5 Jahren gebraucht gekauft habe( inkl. Kopiereinrichtung ~700).Wenn man keine
Schalen drechselt gut zu gebrauchen.
Es grüßt Johannes
Re: Scheppach oder E-B?
Verfasst: So 17. Aug 2008, 10:12
von Toby250375
Hm, dann werde ich mal danach schauen...alternativ gibt es doch z.b. auch die möglichkeit, eine Guss drechselbank zu nehmen und mit einer Kopiereinrichtung aufzurüsten, oder? Kann man z.b. die Scheppach kopiereinrichtung auf jeder Dreschelbank montieren?
Gruss,Toby
Re: Scheppach oder E-B?
Verfasst: So 17. Aug 2008, 12:52
von MaxS
Servus,
ich habe bei mir auch eine (alte) Scheppch stehen, die dmv 200. Mit der geht schon manches, allerdings habe ich sie mit einem Frequenzumrichter auf stufenlos regelbare Geschwindigkeit umgerüstet. Hauptmanko ist meiner Ansicht nach das geringe Gewicht, ansonsten kann man mit der schon auch was anfangen. Nur spielt sie eben nicht ganz in der Liga einer Ulmia KS oder eine Gussfräse.
Wenn die Spitzenhöhe groß genug ist, dann kannst du jede Kopiereinrichtung an eine andere Maschine anbauen. Je nach Konstruktion, ich kenne die Scheppach Kopiereinrichtung nicht genau, ist dabei dann eben etwas Arbeit nötig.
Grüße,
Max