Vorschub für Abrichte

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Tim
Beiträge: 159
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Vorschub für Abrichte

Beitrag von Tim »


Hallo,

ich überlege mir einen Vorschub für meine Abrichte (Kombi) zuzulegen. Der Hintergrund ist, ich möchte demnächst einiges an Eiche und Buche aufbereiten. Das Abrichten, vorallem von längeren Stücken, gelingt alleine nicht wirklich problemlos und sauber. Desweiteren habe ich überlegt, ob es nicht Sinn macht, den Vorschubapparat an der Säge für lange Parallelschnitte einzusetzen.

Ich habe mir die günstigen von Bernado (Hersteller ist wohl wie bei Holzmann Felder etc co-matic ) angeschaut. Gefallen hat mir der AF100 speziell für Abrichten (an der Säge hätte ich damit wohl wg der Breite Problem) bzw der kleinste ("Baby M3") oder der zweitkleinste "AF32". Damit hätte ich zwar keine mörderstarken Maschinen, aber für Bretter bzw kleine Kanteln an Abrichte und Säge müsste das doch reichen ? Oder nicht ?

Kennt jemand von euch die Geräte, speziell den AF100 ?

viele Grüße
Tim



Gero Meyhoefer
Beiträge: 983
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Vorschub für Abrichte

Beitrag von Gero Meyhoefer »


Hallo Tim,

grundsätzlich spricht nichts dagegen, einen Vorschub an der Abrichte zu betreiben. Ob sich das Hobelergebnis dann allerdings signifikant verbessert weiß ich nicht. Welche ADH nennst Du denn Dein Eigen? Und vielleicht stellst Du mal ein Bild ein von Deinem unbefriedigendem Hobelergebnis? Dann könnte man Dir vielleicht vor dem Kauf eines Vorschubs, der Dein Problem evtl. nicht löst, weiterhelfen.

Ich habe erst vor kurzem Eichendielen abgerichtet, ca. 150 Stück á 110 cm. Das ging recht flott, ohne Vorschub. Müßte ich dieselbe Menge Bohlen in 200 cm Länge oder mehr abrichten, würde ich über einen Vorschub nachdenken, früher nicht.

Wenn Du Probleme beim Abrichten längerer Bohlen hast, würde ich zunächst einmal mit einem Rollenbock, vor allem am Aufgabetisch, versuchen die Auflagefläche zu vergrößern. Eventuell hilft es auch die Spanabnahme kleiner zu wählen und die Werkstücke dafür öfter über die Maschine zu schieben.

Ich kann nicht 100%ig sagen ob Felder die Vorschubapparate selber baut, nehme es aber an. Auf keinen Fall sind sie vergleichbar mit Bernardo oder Holzmann. Der kleinste Vorschub von Felder wiegt 41 kg und hat 0,35kW. Der Bernardo AF 100 leistet 0,10kW und wiegt 27 kg. Ich denke nicht das diese beiden Maschinen vom gleichen Hersteller kommen.

Beste Grüße

Gero


Uwe S.
Beiträge: 25
Registriert: Sa 20. Apr 2013, 23:19

Re: Vorschub für Abrichte

Beitrag von Uwe S. »


Hallo Gero und Tim,
die Vorschubapparate der meisten Hersteller kommen nicht von ihnen auch Felder, Holzkraft, Bernado u.s.w. sondern von einer Firma in Taiwan weltweit der größte Hersteller von Vorschubapparate siehe Link.

Aber Tim wie Gero schon sagt ein Vorschubapparat bei einer Hobelmaschine lohnt nur bei entsprechender Meng und nicht bei jeder Hobelmaschine lässt sich ein Vorschubapparat montieren.

Ich helfe mir bei längeren Stücke wie Gero mit einem Rollenbock bzw. hab ich für meine AD741 Tichverlängerungen die ich anbauen kann.



Tim
Beiträge: 159
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Vorschub für Abrichte

Beitrag von Tim »


Hallo Uwe,

wie ich bereits schrieb Co-Matic. Co-Matic stellt wohl in jeder Qualität Vorschübe her. Von der Hobbyausführung bis zum 1500€ Gerät.

Den AF100 (heißt sowohl bei Bernardo als auch bei CoMatic so) habe ich mir angeschaut, da er speziell für Abrichten gebaut ist und eine breite segmentierte Andruckrolle besitzt.

Beim Vorschub bin ich deshalb gelandet, da alle längeren Hölzer sich sowohl auf der Abrichte, als auch am Parallelanschlag der Säge nicht wirklich gleichmäßig führen lassen, aber vielleicht bin ich auch zu pingelig.

viele Grüße
Tim



Uwe S.
Beiträge: 25
Registriert: Sa 20. Apr 2013, 23:19

Re: Vorschub für Abrichte

Beitrag von Uwe S. »


Hallo Tim
ich glaub da bist du wirklich etwas zu pingelig dieses ungleichmäßige gibt es mehr oder weniger wohl bei jedem es wird auch die anzahl der Messer eine rolle spielen und wie gleichmäßig das Stück mit der Hand geführt wird, nach dem Hobeln wird das ganze sowieso ja noch geschliffen um die Hobelschläge zu entfernen um das Projekt für die Endbehandlung vorzubereiten Lack, Öl, u.s.w.
Bei Fräsarbeiten sieht das ganze schon wegen der Sicherheit aderst aus und macht auch sinn die meisten Schreinereien haben bei ihrer AD kein Vorschub.

Gruß
Uwe



Michael Kaethner

Re: Vorschub für Abrichte

Beitrag von Michael Kaethner »


Tim,
auf der Abrichte stellst Du doch bloß die Rechtwinkligkeit Deiner Bohlen her. Wenn Du das gemacht hast, geht doch eigentlich alle Seiten durch die Dickte, die auch auch bei kombinierten Maschinen ein besseres Hobelbild ergeben kann.

Gruss,

Michael



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Vorschub für Abrichte

Beitrag von Heiko Rech »

[In Antwort auf #43476]
Hallo Tim,

zunächst einmal zum Thema Vorschub an der Säge:
Das geht prinzipiell, aber du mußt den Parallelanschlag richtig gut sichern. So ein Vorschub hat schon ein wenig Kraft und drückt den Anschlag weg wie nix. Also den Anschlag mit Zwingen sichern.

Massivholz würde ich aber nicht unbedingt mit Vorschub auftrennen. Wenn da mal was klemmt, der Vorschub schiebt weiter, das Sägeblatt jault, qualmt etc. Bis du dann Vorschub und Säge abgeschaltet hast....

Zum Vorschub an der Abrichte:
Geht natürlich auch. Ich habs aber z.B. auf meiner kleinen Metabo noch nie gebraucht, obwohl ich schon mehrmals Teile über 2,5m abgerichtet habe. Mit Rollenböcken geht das recht Problemfrei. Das Hobelbild spielt beim Abrichten eh keine Rolle, da dies ja so oder so von der Dickte erzeugt wird.

Wie lang sollen denn die Teile werden? Wenn du jetzt solche Teile abrichtest und hällst eine Richtlatte drüber. Wie "krumm" sind denn die Teile?

Was meinst du mit "Nicht gleichmäßig führen lassen"? Wo genau liegen deine Probleme?

Gruß

Heiko



justus

Re: Vorschub für Abrichte

Beitrag von justus »


guude,

der einsatz eines vorschubs auf einer abrichte hat sich im allgemeinen nicht bewährt. solch ein gerät drückt die werkstücke einfach zu "hirnlos" auf, es ist kein zufriedenstellendes ergebnis in bezug auf ebenheit und geradigkeit zu erwarten. der erfolg ist ähnlich dem, als ob Du die teile gleich durch die dickte schickst.
ähnlich verhält es sich bei der kreissäge, zum auftrennen von vorgehobelter oder einigermaßen planer und gerader ware hat sich bei mir allerdings der vorschub KS 76 von Panhans sehr gut bewährt. siehe seite 17:
http://www.panhans.com/_rtf-panhans/CMS_fg480d7adc834a4_orig_879.pdf
leider ist da inzwischen ein deftiger preis aufgerufen.

gut holz, justus.


Johannes M
Beiträge: 1589
Registriert: Di 21. Jul 2020, 09:09

Re: Vorschub für Abrichte

Beitrag von Johannes M »

[In Antwort auf #43476]
Hallo Tim,
die Montage eines Vorschubs an der Abrichte macht die Arbeit vielleicht etwas bequemer, aber verbessert nicht das Arbeitsergebnis. Es macht nur Sinn wenn die Abrichte wirklich stabil ist (Bäuerle oder so).Ich hatte mal eine Hobelmaschine von Löwer, 40cm Arbeitsbreite, aber die Fixierung der Abrichttisch war so schlecht, daß ich Holz in der Größe 100 x 20 x 5cm nicht fügen konnte, da die Tische zu sehr nachgaben. Da hätte auch kein Vorschub was genützt.
An der Tischkreissäge macht der Vorschub in bestimmten Fällen Sinn. Ich habe mal den Vorschub von der Fräse an die Altendorf montiert als es darum ging 160m² Eiche - Dielenboden herzustellen und etliche Bretter nach dem Beäumen auf gleichmäßige Breite geschnitten werden mussten. Aber das war eine einmalige Ausnahme.

Es grüßt Johannes



Tim
Beiträge: 159
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Vorschub für Abrichte

Beitrag von Tim »


Moin,

Meine Maschinen sollten von der Stabilität ausreichen. Frommia aus den 50ern und Kölle aus den 70ern. Der gusseiserne Parallelanschlag der Kölle besitzt sogar einen ausklappbaren und auf dem Tisch fixierbaren Abstützarm, damit der Anschlag bei Serien nicht abhaut.

Auf den Vorschub bin ich gekommen, da es beim Parallelschneiden von langen Leisten oder Platten - auch zu zweit - immer wieder zu Unregelmäßigkeiten kommt und ich hätte gerne ein Ergebnis, dass ich direkt verleimen kann.

Das Handling an der Abrichte ist mir noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen. Da bin ich vielleicht noch etwas zu unsicher.

Dann habe einfach mal nach eine "werkzeugbasierten" Lösung für mein Problem gesucht und bin bei Co-Matic fündig geworden. Vielleicht muss ich einfach nur noch etwas mehr "üben"

Ich möchte einige m² Eiche-Leimholz herstellen. Darunter eine Arbeitsplatte für unsere neue Küche und die Treppenstufen für unsere Stahltreppe. Die Treppe und die Arbeitsplatte sollen durchgehende Lamellen bekommen. Das Holz bekomme ich vom Bauern und seinem Vater bei uns im Ort. Sie besitzten einiges an Wald und haben - der Vater (~85) ist gelernter Schreiner und hat gute Stämme nie als Brennholz verkauft, sondern aufgeschnitten über viele Jahre eingelagert.

viele Grüße
Tim



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