Herd und Ceranfeld einbauen, Belüftung

[Jörg Baas]

Hallo Holzwerker,

mein Großprojekt Küche geht langsam (zumindest was die Grobarbeiten angeht) dem Ende zu.
Ich stelle mir die Fragen wie ich den Herd und das Ceranfeld einbaue ? Mein Korpus ist unten, oben und an der Rückwand komplett geschlossen. Sollte aus Sicherheitsgründen an den Seitenwänden eine Wärmefolie installiert werden. Muss die Rückwand doch raus, reicht hier nicht ein Loch für das Kabel (evtl. etwas größer zur Belüftung) und sollte der Deckel um die Größe des Ceranfeldes ausgesägt werden ? Muss in den Rand der Arbeitsplatte in dem das Ceranfeld liegt auch eine Art Wäremefolie eingebaut werden ?
Logisch erscheint mir, damit der Herdschrank gut zirkulieren kann, alles wie beschrieben offen zu lassen. Wärmetechnisch gesehen wäre es doch sinnvoll mit Folien zu arbeiten um die Wärme innerhalb des Schrankes zu lassen.
Wie seht Ihr das und wie ist es sicherheitstechnisch vorgeschrieben ?

Viele Grüße und Danke vorab Jörg

[Marc Corsaro]

Hallo Jörg,

da ich in einem Möbelhaus arbeite, kann ich Dir da weiterhelfen.

Die Herd-Schränke von unseren Lieferanten haben immer keine Rückwand. Ich würde daher die Rückwand weglassen. Eine Wäremschutzfolie musst du nicht einsetzen. Lediglich seitliche Hitzeschutzleisten (ein Metallwinkel der an den Korpus geschraubt wird) sollte man einsetzen, da es bei Kunstoff beschichteten Fronten passieren kann, das sich die Beschichtung durch die Hitze ablöst.

Den Auschnitt vom Ceranfeld musst Du nur gegen Feuchtigkeit versiegeln. Ich verwende hierfur immer D3-Leim mit dem ich die Schnittkanten der APL´s einstreiche.

[Jörg Baas]

Hallo Marc,

der Schrank ist ja schon fertig und die Rückwand gibt diesem ja Stabilität. Daher meine Idee der Aussparung durch ein Kreisloch für das Herdanschlusskabel. Wird da seitens der Herstellers nicht einfach Material gespart da man die Rückwand ja eh nicht sieht. Wie siehts den mit dem Deckel aus. Reicht da ein Loch für die Kabeldurchführung vom Ceranfeld sollte da auch offen sein ?

Grüße Jörg

[Ralf W.]

Hallo Jörg,

wie Marc schon gesagt hat sind die Herdschränke hinten offen und haben oben keinen geschlossenen "Deckel" sondern maximal im oberen Bereich, meisten hinten ein Querstück von einigen cm Breite zu Stabilisierung. Hier ist dann genügend Platz zum Einbau der Herdplatten / Ceranfeld und auch der Kabel.

Zu den Wärmeschutzleisten würde ich die Einbauanleitung des Herds genau prüfen, für meinen Herd (Siemens) wurde extra geschrieben keine Leisten einzubauen.

Viel Erfolg
Grüße
Ralf

[reinhold]

hallo Jörg ,

ich habe auch schon ein paar Küchen eingebaut.

Manche Fabrikate haben unten in der Rückwand einen Lüftungsschlitz für Zuluft , der ungefähr über die ganze Breite geht und ca 12 bis 15 cm hoch ist.
Den gleichen Lüftungsschlitz für Abluft haben sie dann auch oben.

Ich glaube nicht, das ein paar Löcher für die Kabeldurchführung einen Hitzestau im Unterbau verhindern können.

Manche Herde haben eine elektrische Gebläselüftung, die seitlich ansaugt und nach vorne ausbläst.

Unbedingt die Einbauanleitung checken !

gruss
reinhold

[Marc Corsaro]

Hallo Ralf,

und genau bei den Siemens Öfen tritt das Problem mit den Fronten auf ;-)

@Jörg

Die Schränke haben immer oben 2 Traversen die den Schrank stabilisieren, meist so ca 10cm breit!

Und bezüglich der Stabilität solltest Du dir keine Gedanken machen, der Schrank steht ja meist in der Küchenzeile und wird mit den anderen Schränken verschraubt. Ein Loch in der Rückwand wird definitiv viel zu wenig sein!

[Helmut Hirsch]

Halo Leute,

ich muß sagen, das hier ist mal wieder ein richtig brauchbarer Treat -- ich plane nämlich auch meine Küche so im Kopf vor --- und bei uns kommt der Herd in Arbeitshöhe an die Wand --- Ceran und Gasfeld in die Mitte des Raumes - Flasche unten rein (kritisch?) - beim Wohnmobil ist es ja auch so - ich weiß, hat Löcher nach außen.

So was wie "Wärmestau" wäre auch an mir vorbeigegangen ...

Macht mal mit den Vorschlägen hier weiter so - Danke.

Gruß, Helle - möcht nicht wissen, wer grad so seinen Herd reingeschraubt hat.

[Martin Essrich]

Hallo Helmut.
Gas ist eine feine Sache. Nur nicht wenn man umzieht.
Nach dem Umzug im August mußte ich auch auf Flasche umsteigen !
Das war eine ziemliche Odysee ! Welche Norm gilt ? Es gibt die europäische Norm mit 30 mbar und die deutsche Norm 50 mbar.
Ich hatte mich dann einfach für 30 mbar entschieden in dem Gedanken, dann nicht falsch machen zu können. Also entsprechende Düsen besorgt und einen passenden Druckminderer gekauft. Der muß mit Manometer sein !!
Natürlich wurden die falschen Düsen geliefert. Dann stundenlang mit dem Service telefoniert bis fest stand, daß für meinen Herd im Laufe der Zeit 3 verschiedene Gaskochfelder geliefert wurde. Also Gas-Ceranfeld wieder ausgebaut und Nr. geprüft.
Dann hieß es 30mbar Düsen gibt es für dieses Kochfeld nicht mehr (was macht man da im Ausland?) und außerdem sei 50 mbar sowieso der Standard. Also 50 mbar Düsen bestellt und einen neuen Druckminderer.
Steht die Flasche weiter als 40 cm. vom Herd weg, MUSS Rohr verlegt werden. Der flexible Schlauch zwischen Flasche und Herd darf maximal 40 cm lang sein.

Würde trotzdem nicht auf Gas verzichten und und komme mit einer 11 kg-Flasche 5 Monate hin. Backofen ist aber elektrisch. Ist besser für den Kuchen.
Seitdem ich auf Flasche umgestiegen bin hat der Herd auch einiges mehr an Power.
Das Stadtgas scheint einen geringeren Brennwert zu haben.

So, genug vom vom Thema abgewichen..

Gruß aus Offenbach
Martin

[martin]

Hallo Helle,
ich habe einen Moment gebraucht, mir klar zu machen, das Jörg von einem Herd plus Ceranfeld spricht. Ich denke, das ein Ceranfeld alleine keine besondere Luftcirculation benötigt (wenn nicht der Hersteller etwas anderes fordert). Ich habe in meiner selbstgebauten Küche das Ceranfeld bei oben geschlossenem Korpus in der Platte integriert, der 5 1/2kw Gasbrenner ist nach unten zum Holzschubladen hin offen, ich habe aber keine besondere Wärmeentwicklung festgestellt.
Gruß
martin

[Martin B.]

[In Antwort auf #43050]
In der Rückwand oder ggf. im Boden sollten auf alle Fälle größere Öffnungen vorgesehen werden. Moderne Öfen mit Elektronik haben einen Lüfter, mit dem die Elektronik, die sich immer oben hinter der Blende befindet, gekühlt. Die Elektronik darf nicht wärmer als 85°C werden, sonst kann es zu einem frühem Ausfall kommen. Ich rate auch die Einbauvorschriften des Hersteller zu beachten und nicht alle Schlitze zu verschließen. Unter Umständen funktioniert dann der Wrasenabzug nicht mehr und die Feuchtigkeit schlägt sich sonst wo nieder. Der Wrasenabzug ist evtl. auch das Problem warum sich die Holzkanten ablösen oder das Holz aufquillt.
Die Mulde hat eine Normtiefe von 4cm. Der Kabelanschlußkasten ist jedoch meist tiefer. Das ist zu beachten, wenn man eine Schublade unter die Mulde machen möchte. Achtung: Wird eine Induktionsmulde eingebaut hat diese auch Lüfter. Also den Unterschrank nicht zu „dicht“ machen, sonst läuft der temperaturgesteuerte Lüfter ständig.

Gruß

Martin B.