Hoi Marc,
Das freut mich, im Department Selbstbaufurnierpressen herrscht Bewegung!
Deine Methode erinnert mich an Furnierrahmen, wie ich sie bei den Recherchen zu meiner Presse einmal in Südtirol bei einem Restaurateur und einmal bei einem Restaurateur "bei mir um die Ecke" gesehen habe.
Ich hab bestimmt kein hartes Urteil für Dich, im Gegenteil, ich kenn das gut, unter schwierigen Bedingungen sich eine Idee zu verwirklichen und anerkenn Deine Leistung! Aber ein paar Fragen hab ich, ein paar Anregungen auch. Ich hoff sie helfen Dir.
Du hast Deine Rahmen an jeder Ecke mit 2 M8tern verbunden - und nicht verleimt? Hast Du da nicht Sorge, dass sich die Verbindungen lockern werden? Du hast da reinen (Reibungs)-Kraftschluss und die Fläche in der Überplattung ist ja nicht so gross - ich hätte da Sorge, dass die Verbindung arbeitet, wenn Druck auf die Presse kommt. Der daraus resultierende Fehler, der sich in die Planheit der Pressfläche fortsetzen würde ist vielleicht nicht gross, aber darüber lohnt sich vielleicht noch ein weiterer Gedanke.
Du hast die Rahmen untereinander verbunden - bekommst Du da nicht ein Problem mit der Lagerung, wenn Du die Presse nicht brauchst?
Die Anzahl der Spindeln scheint mir ausreichend zu sein - müsste man einmal nachrechnen, was die Gewindestangen zu leisten imstande sind. Auch der Abstand der einzelnen Rahmen ist sicher mehr als ausreichend, vom Gefühl her tät ich sagen, da könntest Du sicher noch ein paar Zentimeter auseinanderrücken.
Die Spindelknebel sind wohl auch aus Buche - auf dem 4. Bild ist die Dimensionierung gut zu erkennen. Die scheint mir ausreichend zu sein, allerdings ist auf dem ersten Bild ein Knebel zu sehen, der sehr seltsam gefärbt ist. Da ist mir eingeschossen, dass da eventuell das Risiko besteht, dass starkes Anziehen der Spindeln den Knebel sprengen könnte, dass eine Sicherung durch Dübel im rechten Winkel zur Schraube (die durch die Gewindestange geht) das Risiko minimieren würde. Aber das ist reine Gefühlsache, ich hab nix gerechnet dazu. Und die Praxis wird es zeigen.
Welche Funktion haben die Zwingen, die auf Deinem zweiten Foto zu sehen sind, das ist mir nicht klar.
Zu den Kosten für die Spindeln: ich war vor knapp zwei Jahren auf einer Messe in Nitra (Slowakei), da hatte auch ein tschechischer Schlosser einen Stand, der sehr günstige Trapezgewinde mit Gewindebuchsen aus Stahl, optional auch aus Bronze anbot (Gewinde von 10 x 3 bis 50 x 8). Eine Stange 20x4x1000 kostete damals knapp 7 Euro, eine Stahlbuchse etwa 2 Euro. Ich hab mir damals ein paar Spindeln gekauft, seither lagern sie in meiner Werkstatt - kein Flugrost, also bester Eindruck. Ausserdem bietet er, hab ich gerade auf seiner Website gesehen, auch Trapezgewinde und Buchsen aus Holz an. Wenns Dich interessiert, maile ich Dir seine Kontaktdaten.
Dein Hinweis auf Leimholz, Möbeltürrahmen und Truhendeckel macht mich neugierig! In welche Richtung gehen da Deine Gedanken?
Ich bin schon gespannt auf Deine weiteren Berichte Deine Erfahrungen im Einsatz und die ersten Furnierergebnisse!
Noch was zu den Rahmen, die ich kennengelernt habe:
Soweit ich mich erinnere, sind die Rahmen dort grösser (etwa 1,4 x 1,4 m oder noch größer?) und jeweils allein stehend, also nicht untereinander verbunden (Was das wegräumen und Verstauen ein bissl erleichtert). Die Druckspindeln funktionieren wie bei Dir, allerdings haben die auch Spindeln, die von unten nach oben gehen.
Die unteren Spindeln dienen dazu, die untere Druckplatte genau eben ausrichten zu können, denn es ist nicht davon auszugehen, dass ein Werkstattboden so plan ist wie man sich das für ein furniertes Werkstück wünscht. Ich kann mir auch vorstellen, dass diese unteren Spindeln es auch ermöglichen, bombierte Formen einstellen zu können.
Die oberen wie die unteren Spindeln haben nach meiner Erinnerung Teller, die die Kraft besser auf die Druckplatten verteilen - ich fürchte, Deine Spindeln werden sich recht rasch in Deine Multiplex-Platten eingraben.
Ich hab die Funktion der Pressen nie live gesehen, sie mir nur beschreiben lassen. Die Beladung dieser Presse kann ich mir aber nur mit einem Helfer vorstellen, denn der Pressraum wird ja rundum von den Rahmen begrenzt, man kommt also nur von der Seite dazu und muss das Furniergut einfädeln. Ob das alles stimmt was ich da sage werde ich mich bei dem Restaurateur erkundigen, das wird aber sicher noch ein bissl dauern.
Übrigens, Du hast in Deinem Beitrag Links zu den Fotos angegeben die Du auf einem Rechner von Heinz Rösch abgelegt hast. Heinz, dem für seine Arbeit nicht genug gedankt werden kann, bietet eine sehr einfache Möglichkeit an, die Fotos direkt in den Beitrag einzubinden. Dazu musst Du nur den Text aus der dritten Reihe herauskopieren und in Deinen Beitrag einsetzen.
Dieser Text sieht fast so aus (ich hab in & lt ein Leerzeichen eingefügt, damit Du ihn erkennst:
&l t;img src='http://hw.roesch.de/Bilder/B3861.jpg' border='3'>
ohne Leerzeichen in &l t kommt folgendes Bild:

sieht doch gut aus, oder? :-)
Schöne Grüße
Andreas
PS: ich habe im Nachbarforum die von Marc erwähnte Presse vorgestellt. Ihr findet Sie unter dem unten angegebenen Link