Handhabung Kreissäge

[klaus-juergen]

Hallo Forum,

ich habe eine Frage zu Präzissionskreissägen:

Um den Parallelanschlag auf die Skala einzustellen, wird doch der Anschlag an die rechte Seite des Sägeblattes herangestellt. Dann den Nullpunkt unter der Lupe exakt eingestellt. Soweit so gut. Wenn ich doch jetzt kleine Stücke schneide, die am Paralellanschlag geführt werden, haben diese doch die richtige Breite. (Auf der Skala sagen wir mal 4 cm eingestellt, werden die Stücke auf der rechten Seite des Sägeblattes natürlich annähernd 4 cm.) Wenn ich aber auf der linken Seite etwas sägen möchte, fehlen mir aber doch ca. 2,5 mm (die Dicke des Sägeblattes). Das bedeutet doch, dass ich bei Querschnitten die Skala immer wieder neu einstellen muß, oder? Oder rechnet ihr die Sägeblattdicke im Kopf immer ab bzw. zu? Oder gibt es eine andere Möglichkeit ohne Umstellung der Anschläge bzw. Skala zu arbeiten?

[Heiko Rech]

Hallo Klaus,

dein Parallelanschlag hat eigentlich auf der linken Seite nicht viel, eigentlich garnichts zu suchen. Von daher ist die Umrechnerei hinfällig. Querschnitte macht man doch üblicherweise mit dem Schiebetisch, der eine eigene Skala am Anschlaglineal hat.

Was für eine Säge hast du denn?

Gruß

Heiko

[klaus-juergen]

[In Antwort auf #42490]
PK zwo-fuffzich (PK 250) von Elektra-Beckum.

Wusste nicht, dass der Schiebetisch eine eigene Skala hat.... Gilt das aber auch für die PK? Diese Zubehör besitze ich nämlich nicht. Das der Parallelanschlag nur auf der rechten Seite benutzt wird war mir bewusst. Aber ohne Schlitten muss ich doch die Skala wieder neu einstellen, oder?

[Walter Heil]

Hallo Klaus-Juergen,

am Parallelanschlag werden normalerweise schmale Werkstücke der Länge nach gesägt, d. h. aus schmalen Werkstücken werden noch schmalere, die Länge bleibt dieselbe. Man kann den Parallelanschlag auch als Maßanschlag zum Ablängen verwenden, d. h. aus einem langen Stück werden viele kurze. Dabei wird das Werkstück am Abläng- oder Gehrungsanschlag geführt und vor dem Sägen bis zum Parallelanschlag nach rechts geschoben. Der Parallelanschlag endet VOR! dem Sägeblatt, sonst kann das Werkstück verkanten. Normales Ablängen, d. h. aus mehreren langen Stücken genausoviele Stücke sägen, die etwas kürzer sind, wird am Ablänganschlag gemacht, der hat eine eigene Skala, die natürlich richtig eingestellt sein muss, sie hat aber mit der Skala des Parallelanschlags nichts zu tun. Folglich gibt es auch keine Umrechnung/Verschiebung. Ich empfehle Dir dringend, Dich schlau zu machen, bevor Du zum Chirurgen musst. Unter Wikiwoodworking, interessante Links, Allgemeines, Arbeiten mit Maschinen, wirst Du beispielsweise fündig.

Gruß und bleib xund, Walter

[Helmut Hirsch]

Hallo Klaus-Jürgen,

Walter beschreibt richtig das Ablängen von kleinen Stücken --- nie über den Parallelanschlag ablängen (siehe Bericht von mir im Treat "Unfall an der Hobelmaschine").

Schaue dir unbedingt in den frei herrunterladbaren Unterlagen der BG Holz die Hinweise zum Umgang mit Maschinen an ...

Gruß, Helle

[Heiko Rech]

Hallo,

üblicherweise hat das Anschlaglineal des Schiebetisches eine Skala. Das sollte doch bei der PK uch so sein oder?

Was du unbedingt neu einstellen mußt leuchtet mir ehrlich gesagt nicht ein. Beschreib doch mal genauer deine Vorgehensweise und was du genau an der linken Seite des Sägeblattes womit schneidest.

Gruß

Heiko

[Johannes M]

Hallo Klaus-Jürgen,
so langsam ahne ich um was es geht. Zunächst mal das Anschlaglineal vom Schiebeschlitten hat keine Skala. Ich stelle das Lineal so ein, daß zwischen dem Kunststoffteil und dem Sägeblatt genau 5mm Luft ist und benutze zum einstellen ein Bandmaß. Wenn ich vergesse die 5mm abzuziehen muß ich halt nachschneiden.

Der Parallel-Anschlag hat eine Lupe die 2cm neben dem Anschlag sitzt, dadurch läßt sich diese Skala nicht gut für das Ablängen nutzen. Zu mal ich das Maßband das dort eingelegt ist nur ca. 5mm verschieben kann und auch nicht dauernd verschoben werden sollte. Ich habe mir für das Ablängen einen Hilfsanschlag gebaut, der vor dem Sägeblatt endet und die 2cm ausgleicht.

Es grüßt Johannes

[klaus-juergen]

Hallo Johannes, hallo sonstige Teilnehmer.

Ich beschreibe mein Problem noch ein bisschen genauer: Ich möchte ein Brett (Länge 110 cm) schneiden, dass 100 cm lang werden soll. Um saubere gerade Kanten zu erhalten schneide ich das Brett an beiden Enden, am Queranschlag angelegt, jeweils ca. 3 cm ab. Von einer dieser Kante messe ich 100 cm ab. Mein Brett ist jetzt insgesamt noch 104 cm lang. Das Brett lege ich nun wieder an den Queranschlag an. Wenn ich jetzt den Parallelanschlag auf 4 cm einstelle (auf der Skala vor dem Maschinentisch) ist die Sägeblattdicke ja noch dazuzurechnen (2,2 mm), sonst wird das Brett ja nur 97,8 cm lang, oder? Oder ich muss den Parallelanschlag auf 4,22 cm einstellen. Ist aber doch wieder ungenau, oder?

[Gerhard]

Hallo Klaus-Juergen,

die PK250 hat keinen zurückziehbaren Anschlag. Und falls - wie bei mir - der sog. "Hilfsanschlag" irgendwann verloren gegangen ist wird deine Aktion vermutlich ein kleines Geschoß produzieren.

Eine Zwischenfrage: Verwendest Du "Thin Kerf" Blätter? Oder hast Du die Stammblattdicke statt der Schnittbreite erwischt. 3,2 ist eher die übliche Schnittbreite.

Nochmal zurück zu Deinem Problem. Wenn Du nicht 20 gleich lange Bretter schneiden möchtest (was nach deiner Methode auch nicht funktioniert - Du hast zwei Fehlerquellen: Du mißt am Brett und dann am Anschlag) würde ich es konventionell machen:

- Eine Seite gerade abschneiden
- Brett drehen
- Zollstock anlegen
- Bei der gewünschten Länge einen Strich machen
- Bei abgebautem oder weit zur Seite geschobenen Längsanschlag an der Markierung abschneiden. Wenn Du nicht so genau zielen kannst erst ein wenig rechts von der Markierung einschneiden, dann korrigieren.

Viele Grüße,
Gerhard

[klaus-juergen]

hallo Gerhard.

Wenn ich aber so mehrere Bretter schneiden möchte, ist das doch verdammt umständlich und sicher auch nicht genau, oder? Den Hilfsanschlag besitze ich. Und den kann ish ja auch am Parallelanschlag zurückziehen, dass er nur bis in die Mitte des Sägeblattes reicht. Das sollte ja gehen. Und dann kann ich auch wieder über die Skala einstellen zuzüglich der Sägeblattdicke. Finde diese Methode aber immer noch relativ ungenau.