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Metabo Lackfräse - OT-Anwendung

Verfasst: Mi 12. Mär 2008, 16:10
von Heinz Kremers

Hallo,

Ich habe das Problem, Teppichbodenkleber vom Betonestrich zu entfernen bevor ich Korkfliesen neu verklebe. Der Kleber war für Fußbodenheizung geeignet, wird also bei Erhitzung klebrig. Abgesehen von dem Staub verbieten sich normale schnellaufende Geräte wie Topfschleifscheibe u.ä.. Sicher, es gibt Spezialgeräte - auch im Verleih - , nur, die rauhen den Estrich derart auf, daß zuerst einmal neu gespachtelt werden muß.

Da es hier im Forum einige Benutzer der Metabo Lackfräse gibt hätte ich an diese die Frage, ob evtl. mit diesem Gerät die Arbeit zu erledigen wäre. Der Messerverschleiß wird sicher hoch sein, aber HM-Messer sollten doch einiges wegstecken können.

Da zu einem späteren Zeitpunkt Arbeiten anliegen, für die die Lackfräse ideal wäre, würde ich das Geld lieber hierfür als für Leihgeräte ausgeben.

Gruß

Heinz




Re: Metabo Lackfräse - OT-Anwendung

Verfasst: Mi 12. Mär 2008, 16:49
von Robert Hickman

Hallo Heinz,

Das wird nichts! Die HM-Messer sind für den Einsatz viel zu spröde. Sie würden vermutlich zerbröseln noch bevor Du die Maschine richtig abgesetzt hast. Ganz zu schweigen davon, wie der Teppichkleber den Messerkopf einsauen würde.
Ich empfehle zwei Maßnahmen: Ausleihe eines anständigen Schabers der ähnlich wie der Multimaster mit Oszillation arbeitet und RELATIV wenig Kleber übrig lässt, ODER Einsatz des Multimasters, der ebenso sauber aber halt mit viel kleinerer Schaberfläche arbeitet, was dann natürlich längere Arbeitszeit beansprucht.
Danach evtl. mit einer Hand-Drahtbürste noch Kleberstellen bearbeiten und gut. Der Estrich wird nicht sonderlich belastet sondern bleibt glatt.
Sollte doch noch Fließspachtel zum Einsatz kommen, etwa weil die Setzlatte einen unebenen (>3mm/m) Boden anzeigt, dann muß noch eine Grundierung drauf, bevor der Fließspachtel kommt.

Viele Grüße

Robert




Re: Metabo Lackfräse - OT-Anwendung

Verfasst: Mi 12. Mär 2008, 18:20
von Jörg Baas

Hallo Heinz,

versuch es doch mal bei einem Parkett bzw. Bodenleger. Die haben sicher die geeigneten Geräte. Für unsere Renovierung hatte ich mir das Gerät das mit Pressluft arbeitet ausgeliehen. Es gibt verschiedene Aufsätze, ein geeignetes Teil wäre das bis zu 20cm dünne Schabbblech, mit dem kriegt man bestimmt den Kleber runter.
Ich habe damit einen Linoleum Boden vom Estrich entfernt. Du kannst auch mal die Eisschaber die im Winter zum Einsatz kommen ausprobieren, aber das ist harte Handarbeitskost. Ich hatte mit so einem Teil mal Korboden entfernt, da war mir das Pressluftgerät schon lieber.
Wie Robert schon schreibt kommst Du evtl. um ein Spachteln bzw. Fliesestrich nicht herum.

Viele Grüße Jörg



Re: Metabo Lackfräse - OT-Anwendung

Verfasst: Mi 12. Mär 2008, 18:30
von Walter Heil
[In Antwort auf #42207]
Hallo Heinz,

zu dieser Arbeit kann ich Dich nur "beglückwünschen"! Das habe ich gottseidank hinter mir. Nach einigen Versuchen hatte sich ein geschärfter gekröpfter Spachtel (etwa 4cm breit) am besten bewährt. Man erhitzt mit dem Heißluftgebläse den Kleber und fährt unmittelbar hinter der "heißen Spur" mit dem Spachtel hinterher, da lässt sich dieses Zeug einigermaßen lösen. Wichtig ist, dass nur der Kleber warm wird und nicht der ganze Fußboden und auch nicht der Spachtel, sonst schmiert es bloß. Der Spachtel muss öfter mal geschärft werden, sonst verteilt er mehr Kleber als er wegnimmt. Man muss eine Weile probieren, bis der Abstand des Gebläses vom Fußboden stimmt. Mein Rat: schau, dass Du Dich drücken kannst und es jemand anders macht. Du rutschst den ganzen Tag auf den Knien rum, das vertragen nicht mal Rheinländer:-))

Gruß, Walter




Re: Metabo Lackfräse - OT-Anwendung

Verfasst: Mi 12. Mär 2008, 20:35
von Florian L.
[In Antwort auf #42207]
Hallo Heinz,

Ich habe letzten Sommer auf 50m² Zementestrich Teppichkleberreste entfernt.
Echte Sträflingsarbeit! Beste Methode bei mir: Kochend heißes Wasser (jeweils so ein Glas aus einem Elektrokocher) auf einer kleinen Estrichfläche ausgießen und anschließend den Kleber dort mit einem dünnen Spachtel abkratzen. Zwischendurch immer 'mal wieder das kalte Wasser mit den abgelösten Kleberresten mit einem Lappen in einen Eimer, der Estrich trocknet dann bald ab.
Vorteil: Keine Chemie (gibt auch Teppichkleberentferner, auf dessen Kauf ich nach Lesen der Verarbeitungshinweise lieber verzichtet habe) und so schonende Entfernung von dem (erst 5 Jahre altem und sehr ebenen) Estrich, dass ich anschließend nicht spachteln/schleifen musste. Nach gründlichem Staubsaugen empfehle ich grundieren mit Haftgrund vor Verkleben Deines neuen Korkbodens.

Viel Erfolg und Durchhaltevermögen!

Florian




Wieso soll der Kleber raus?

Verfasst: Mi 12. Mär 2008, 21:31
von pedder

Hallo Walter,

ich habe ein bisschen Zeit (Schul- und Semesterferien) im meinem Leben mit Teppich rausreißen, Estrich vorbereiten und neuen Teppich verlegen verbracht. Für Geld. Da wäre keiner auf die Idee gekommen, Kleber zu entfernen. Es hat immer gereicht, den Kleber zu grundieren, neuen Fließspachtel zu gießen und dann den Teppich zu verkleben. Das kostet nur einige Millimeter Raumhöhe. Aber tu Dir den Gefallen und nimm Profiprodukte und nichts aus dem B**M*RKT.

Ich würde mich in jedem Fall von einem Raumaustatter beraten lassen, bevor ich mich vielleicht unnötig tagelang auf den Knien durch den Raum quäle.

ALs Gedankenanstoß.

Liebe Grüße
Pedder




Re: Metabo Lackfräse - OT-Anwendung

Verfasst: Mi 12. Mär 2008, 21:55
von Markus Kaps
[In Antwort auf #42207]
Ich hatte mal die Lackfräse und muß Robert beipflichten: Die Messer sind sehr empfindlich. Ich habe mal eine Schraube übersehen, danach waren die Messer wie abgefressen. Beton und Stein ist noch aggressiver. Außerdem bin ich nicht sicher, daß das Gerät danach noch für einen anderen Zweck taugt, da dann die Genauigkeit gelitten haben könnte. Vergiss nicht, daß die Lackfräse auf Zehntel-Millimeter genau arbeiten soll, wenn die resultierende Oberfläche in Holz gut aussehen soll.

Gruß Markus



Re: Metabo Lackfräse - OT-Anwendung

Verfasst: Do 13. Mär 2008, 07:25
von Heinz Kremers
[In Antwort auf #42207]
Hallo an alle,

da habt Ihr mich aber ganz schön enttäuscht:-(( Und ich dachte, die Lackfräse hätte mich vor stundenlangen Kniefällen bewahrt!

Nunja, dann können wir das Thema in diesem Forum ja beenden. Dennoch danke ich Euch allen für die Hinweise.

@ Walter:
Die Heißluftmethode habe ich auch versucht: Geht, aber wie Du auch schreibst sehr, sehr zeitintensiv!

@ Jörg:
Bei einem befreundeten Malermeister muß ich mir noch dessen Gerät ansehen; da werd ich aber wohl nicht um's Spachteln rumkommen.

@ Florian:
Mit einem Dampfgerät habe ich kurz probiert. Da die Stelle aber direkt neben dem Einbauschrank war hab ich das sofort wieder sein gelassen. Schließlich soll der Schrank bleiben:-) Ich werd das aber noch mal testen, befürchte aber, daß der Kleber nicht wasserlöslich ist.

@ Pedder:
Den weiteren Höhenaufbau will ich vermeiden. Außerdem zeigten sich auf der Versuchsfläche so knapp handtellergroße Stellen, an denen der Kleber sich von Estrich gelöst hatte, ohne daß man das von oben sah.

Wenn ich also zum nächsten Feierabendbier mit Knieschonern komme, wißt Ihr, warum:-))

Vielen Dank Euch allen

Heinz




Re: Metabo Lackfräse - OT-Anwendung

Verfasst: Do 13. Mär 2008, 08:07
von Joachim Butz
[In Antwort auf #42207]
Hallo,
wenn der Kleber spröde genug ist, dass er sich mit einem Handspachtel entfernen lässt und ein meißelfähiger Bohrhammer vorhanden ist, wäre eventuell ein "Spachtelmeißel" interessant. Gibt's z.B. von Hilti in TE-C u. TE-Y SDS-Plus u. SDS-Max. Ist nicht wirklich billig, hat bei mir aber schon gute Dienste geleistet.

Gruß Jo




Sorry Heinz, ich glaube, Franz hat mich angesteckt *NM - Ohne Text*

Verfasst: Do 13. Mär 2008, 08:16
von Pedder