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Verleimen

Verfasst: So 27. Jan 2008, 15:45
von Werner N.

Für ein Projekt muss ich Buche verleimen. Die ca. 15cm hohen Kantholzer werden mit losen Feder verleimt. Jetzt stehe ich vor der Frage Sperrholzfedern oder Massivholfeder?? Es werden auch noch kleine Kanthölzer ( 5cm x 6cm ) zu einer Platte verleimt. Also Massiv- oder Sperrholz???

Gruß Werner



Re: Verleimen

Verfasst: So 27. Jan 2008, 17:26
von Gerhard

Hallo Werner,

ich würde Sperrholz nehmen. Das macht bei gleichem Ergebnis viel weniger Arbeit.

Wenn Du Massivholz nimmst mußt Du das erst noch hobeln etc.

Viele Grüße,
Gerhard



Re: Verleimen

Verfasst: So 27. Jan 2008, 21:44
von Marc Hohnsbehn

Hi,Werner
Massivholz als dünne federn in längsholz bricht schnell
wenn du versatz in der Leimholzfläche hast und diese mittels schraubzwingen geradebiegen möchtest-kann die feder leicht wegknacken

Sperrholz hat ja Längs-und querholzschichten,deutlich stabiler
Gruß



Re: Verleimen

Verfasst: Mo 28. Jan 2008, 19:08
von Herbert S.
[In Antwort auf #40400]
Hallo Werner

Es kommt auf die Stärke der Feder an. Sollte es sich hier um eine 6mm Feder handeln, so würde ich auf jeden Fall Massivholz nehmen. Gerade bei Buche bricht diese Feder nicht so leicht. Außerdem ist die Stirnfläche dann einheitlich.

Meiner Meinung nach ist die Verleimung mit Federn eigentlich nicht notwendig. Bei einer Verleimung von mehreren Brettern nebeneinander, würde ich eine Verleimfräsung der Feder auf jeden Fall vorziehen. Auch eine stumpfe Verleimung ist bei einer genauen Hobelfuge, gutem Leim und ausreichend Pressdruck stabiler als das Massivholz daneben.

Bei Eckverbindungen macht die Feder Sinn. Doch auch hier kann man sich mit Lamellos behelfen.

Gruss Herbert




Re: Verleimen

Verfasst: Mo 28. Jan 2008, 20:18
von Helmut Hirsch

Hallo Herbert,

also ein Durchfräsen finde ich nicht so toll. Man weißt doch, was man baut, da kann man doch 15 cm vorher aufhören - dann hat man noch genügend Toleranz zum Sauberschneiden.

Ich gehe, bedingt durch den Duodübler den einfacheren Weg und mache über Makierungsstriche auf dem Holz zwei starke Dübel in regelmäßigen Abständen ins Holz --- würde das auch so mit Lamelos machen --- bei heutigen Leimen kann man doch sowieso stumpf verleimen ( ich weiß, wurde ja schon öfter besprochen ) --- es geht ja nur um dieses "Auseinander rutschen" der Presslinge.

Mir ist klar, das du als "Alter Hase" das alles weiß ;^>, ich antworte aber als lieber auf die Beiträge direkt und die Anderen lesen ja sowieso mit.

Grüße aus der Kurpfalz in die Pfalz, Helle



Ich sollte genauer lesen ...

Verfasst: Mo 28. Jan 2008, 20:25
von Helmut Hirsch

Sorry Herbert, du hast ja das stumpfe Verleimen selbst favorisiert --- ich glaube, ich habe heute schon wieder bei mir am Bau zu viel Dreck gebuddelt ;^>

Nichts für Ungut, Helle



Re: Verleimen *MIT BILD*

Verfasst: Di 29. Jan 2008, 09:14
von Herbert S.

Hallo Helmut

Mit dem "Auseinanderrutschen der Presslinge" meinst du wahrscheinlich die Verschiebung innerhalb der Höhe der zu verleimenden Hölzer beim Zusammenzwingen.

Dieser Verschiebung begegnet man mit dem Einsatz von Verleimzwischenlagen. Siehe hierzu das Bild.

Diese Zwischenlagen sind lackiert, so dass sie sich nicht mit dem Leim verbinden. Nach dem Trochnen des Leims können sie mit einem leichten Schlag von dem Leimstück entfernt werden, ohne eine Beschädigung.

Der Profi kennt bei einer Flächenverleimung (zB. Treppenstufen) keinen Einsatz von Lamello, Dübeln oder Federn. Er verleimt mit diesen oben genannten Zwischenlagen und läßt anschließend das Werkstück nochmals durch die Dickte oder die Breitbandschleifmaschine.
Durch die Zwischenlagen bleibt das Werkstück immer plan und wölbt sich nicht.

Gruss Herbert




Re: Verleimen

Verfasst: Di 29. Jan 2008, 10:49
von Helmut Hirsch

Danke Herbert,

ich muß gestehen, das man zuerst immer denkt, na toll, jetzt habe ich wieder was geschrieben, was müssen die von mir denken --- so habe ich es ja auch schon gemacht --- aber dann ...

Herbert schreibt:
"Diese Zwischenlagen sind lackiert, so dass sie sich nicht mit dem Leim verbinden. Nach dem Trocknen des Leims können sie mit einem leichten Schlag von dem Leimstück entfernt werden, ohne eine Beschädigung. "

Tja, und da sind sie wieder die ungläubigen Blicke nach oben und der unvermeindliche Schlag mit der flachen Hand vor den Kopf.

Ich hatte nämlich immer diesen Ärger mit dem wieder runter kriegen der "Unterlagen" --- man lernt nie aus --- DANKE Herbert.

Grüße aus der Kurpfalz, Helle




Re: Verleimen

Verfasst: Di 29. Jan 2008, 11:02
von Jockel

Hallo Massivholzverarbeiter
Ich Verleime mein Massivholz auch immer nach der von Herbert gezeigten Methode mit stumpfer Leimfuge. Vorgehensweise ist einfach: Verleimzwischenlagen leicht Anziehen, Massivholz-Lamellen fest zusammenziehen, Verleimzwischenlagen fest anziehen.

Die Platte muss nach dem Verleimen sowieso noch geputzt werden. Ich habe auch schon mit Kronenprofil, loser Feder, Lamellos und Dübeln gearbeitet auch dort muss man nach den Verleimen noch verputzen von daher ist es nur zusätzlicher Aufwand.

Ein kleiner Tipp von mir zu den Verleimzwischenlagen.
Sollte man keinen Lack zu Hand haben können diese auch einfach mit Paketklebeband beklebt werden das funktionert bestens!

Frohes Verleimen Jockel