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Hallo,

nachdem meine Tormek nun doch schon in die Jahre gekommen ist, war es an der Zeit, ihr ein wenig Wartung und Pflege zukommen zu lassen. Dabei sollten auch einige Verbesserungen, die im Laufe der Zeit eingefallen sind, verwirklicht werden.

Durch den relativ kleinen Wassertank war immer wieder Wasser unter die Maschine gelaufen und hatte schon für ersten Rost gesorgt. Also habe ich den Wassertank mit einer Tankverbreiterung aus Fortex (thermisch verformbar) versehen und auch auf der Gegenseite eine Wasserrinne angebracht. Die Idee stammt von der Jet Maschine.

Der Hersteller empfiehlt, einen Magneten in den Wassertank zu legen, um die Metallspäne einzusammeln. Viel besser wohnt der Magnet unter dem Wassertank, das erspart die Reinigung des Magneten.

Zum Planschleifen von Spiegelseiten ist an die Stelle der profilierten Lederscheibe eine Diamantscheibe getreten. Ich bin nicht sicher, ob der Scheibe nicht höhere Drehzahlen gut täten, funktioniert aber ganz gut.

Tormek hat die Vorrichtung zum Abdrehen des Steins geändert und mit einem Vorschub per Gewindestange versehen. In amerikanischen Foren wurde bemängelt, daß es hierbei zu Riefenbildung durch Vibrationen kommen kann. Ich kann das zwar nicht nachvollziehen, weil ich sie nicht habe. Das Prinzip mit dem Gewindevorschub hat mir aber gefallen.

So habe ich in Anlehnung an eine Alternativvorrichtung von tallowtree einen eigenen Vorschub konstruiert. Weil ich schon vor längerem einen anderen Werkzeugträger gebaut habe, der auch die Lederscheibe mitversorgen kann, konnte ich eine Gewindehülse in einem Holzblock unterbringen. Bei dem normalen Werkzeugträger reicht der Platz nur für eine Ausführung aus Aluminium (schlanker) an dem anderen Bein. Eine Aussparung für das Bein verhindert ein Verdrehen des Klotzes.

Der Diamant wird jetzt auf dem Stein eingerichtet, das Blatt Papier entfernt, und der Diamanthalter mit dem Sterngriff gleichmäßig über den Stein geschoben. Das Ergebnis war ein absolut planer Stein (keine Ahnung, wie es ohne die Vorrichtung ausgesehen hätte? ;-))

Der original Träger und die Horizontalvorrichtung sind zur Nachsorge (Gewinde zur Feineinstellung) in der Werkstatt.

Vielleicht hat ja jemand schlechte Erfahrung mit dem Abdrehen und dieser Beitrag ist eine Hilfe.

Gruß

martin

Hallo Martin,

die Seiten gewechselt ... du bist aber auch ein "pöser Pursche (aus "Das Leben des Brian") --- du kannst doch nicht im "Neandertal" mit Maschinen anfangen --- die schleifen da alle mit der Hand ;^>

Ich habe das nie mit diesen Klinkern nicht so richtig kappiert, könnt man mir das nochmal kurz erklären (kleinlautes Bitte ...).

Große Grüße aus der Kurpfalz, Helle

Hallo Helle die Sache mit den Klinkern ist ganz einfach.
Du willst z.b. ein Hand-Hobeleisen auf deinen Schleifsteinen schärfen.
Um eine gerade Schneide zu erhalten muss der Schleifstein an der Oberfläche auch gerade (plan) sein.
Ist der Schleifstein z.b. in der mitte Hohl so wird das Hobeleisen eine Bogenförmige Schneide bekommen, da es beim Schleifen diesselbe (negativ) Kontur wie der Schleifstein erhält.

Meisten will man aber keine Runde Schneide sondern eine gerade haben.
Um den Schleifstein wieder zu planen zieht man ihn über den Abrichtklinker.

Der Klinker wird lediglich zum planen des Schleifsteines verwendet und nicht zum Schleifen selbst.

Gruß Jockel

Hallo Jockel,

Danke für die ausführliche Antwort --- war mir soweit schon klar --- wie stellt man einfach und vor allem schnell die Klinker her?

Schlitze rein - Quarzsand dazwischen und viel Reiben? Das wird dann plan? Ich denke, das dann beide Steine gleich krumm sind?

Deine ausführliche Antwort hat aber bestimmt dem einen oder anderen stillen Mitleser hier auf der Maschinenseite sicher weitergeholfen --- also von mir, ihm Nahmen der "Zu Stillen" herzlichsten Dank ;^>

Grüße aus der Kurpflaz, Helle

Hallo Helle,

ich möchte noch ergänzen, dass auch die Klinker beim Abrichten der Schleifsteine hohl oder rund werden. Dem begegnet man, indem man drei Klinker hat, die in einer bestimmten Reihenfolge miteinander schleift. Auf diese Weise bekommt man eine perfekte plane Fläche auf der dann der Schleifstein abgerichtet werden kann. Es ist wirklich verblüffend, dass man aus rohen Klinkern eine Referenzfläche nur durch gegenseitiges Schleifen herstellen kann.

Die Details kannst Du in der Kollenrottschen Schleifbibel nachlesen (falls Du die Anleitung nicht schon kennst). Das ist auch für Maschinisten interessant, weil die Ausführungen zu den Winkeln auch für maschinelles Schleifen gelten.

http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/schaerf2.html

Tschüß Jürgen

Hallo Helle,

es ist wirklich verblüffend und genauso wie Du geschrieben hast. Schlitze rein, Korundpuler und Wasser dazwischen und ein bis zwei Stunden schleifen. Der Trick liegt darin, dass Du drei Klinker hast und immer wieder 1 auf 2, 2 auf 3, 3 auf 1 und wieder von vorne schleifst. Diese Methode stammt aus der Optik so hat man früher Linsen geschliffen.

Ansonsten schau in Friedrichs Anleitung.

Tschüß Jürgen

Hallo

Alternativ gibt es noch die Möglichkeit mit einer dicken Glasplatte und Schleipapier.
Bei der Methode mit den drei Steinen solltest du es allerdings meiden dies im Sommer im Garten zu erledigen.
Ein unbedarfter Nachbar (der nicht so wunderbare Hobel und Eisen hat wie die Kollegen aus dem Forum nebenan)
könnte vielleicht auf die Idee kommen, das dir die Hitze nicht bekommt.
Ansonsten ist es schön wenn hier auch mal was stromloses kommt, es soll Leute geben, die noch nicht im anderen Forum waren.

Holzige Grüße Christian

Hallo Christian,
ursprünglich hatte ich den Beitrag im Nachbarforum eingestellt, bin aber von dort (zu Recht)"verbannt" worden.
Wie sich dann aus einem Tormek Beitrag ein Klinker Beitrag entwickelt ist schon interessant zu beobachten. Man hätte ja auch über shapton, belgische Brocken oder Holzreiniger, die auch abgebildet sind, diskutieren können ;-)
Offensichtlich ist das Abrichten eines Schleifsteins eher kein Thema.
Gruß
martin

[In Antwort auf #40252]
Hallo Martin,

vielen Dank für Deinen Bericht! Da stecken ja eine Menge kreative Lösungen drin.

Mich interessiert dieses Material "Fortex". Bist Du sicher, dass das so heißt? Ich habe mit Google nichts gefunden. Was ist das für ein Werkstoff und wo bekommt man das?

Danke für die Auskunft! Viele Grüße, Christopher

Hallo Christopher,
das Zeug gibt es wohl unter verschiedenen Namen(?), schau mal nach protex-light. Im Baumarkt wissen die es auch oft nicht, man muß nach "diesen bunten Tafeln" fragen.
http://www.gromotec.de/Protex-Light.html
Ich habe mit der Heißluftpistole die Ränder hochgebogen, hat wunderbar funktioniert.
Kleben lassen sich die Platten wohl nur mit THF Klebern, z.B.Tangit. (oft bei den Kunststoffrohren zu finden) oder doch mit Sekundenkleber?
Gruß
martin