Projekt Bett
Verfasst: Do 17. Jan 2008, 23:14
Hallo,
meine Tochter ist vor einigen Tagen in ihre erste eigene Wohnung gezogen und da passte das vorhandene Bett mit Eisengestell, das sie sich seinerzeit gekauft hatte, leider nicht in die Bettnische. Was lag also näher, als auf die Schnelle ein neues Bettgestell zu machen.
Das 28 mm Buche-Leimholz wurde beim Holzhändler meines Vertrauens (Holz-Streck in Bornheim) gekauft. Er hatte gerade eine Sonderaktion mit 76,00 /qm. Sicher, durchgängige Lamellen hätten eine ruhigere Optik ergeben, aber erstens hätt ich das bestellen müssen und der Preis hätte auch etwas anders ausgesehen.
Um euch nicht auf die Folter zu spannen hier das (fast) fertige Bett. Es fehlen innen auf den Seitenwangen noch die Auflagen für den Lattenrost. Dafür nehme ich ca. 5 cm breite Streifen Multiplex in gut 20 mm Stärke, je nach Verfügbarkeit von Resten.

Seinerzeit hatten wir schon mal eine Diskussion bezüglich der Eckverbindung. Hier meine Lösung: Ein Alu-Winkel 40/40/3 mm, passend abgelängt und Löcher selbst gebohrt, Edelstahl-Spax-Schrauben 4x25 mm und zusätzlich zwei Holzdübel 10 mm stark.

Hier die Dübellöcher in den Seitenwangen. Erstmals die LaLo an der Bäuerle benutzt und begeistert. Mit einem Hilfsanschlag auf dem Tisch der LaLo war eine Serienproduktion mit guter Wiederholgenauigkeit möglich und vor allem genau senkrechte Löcher! In den Wangen wäre das ja sonst nur freihand gegangen.

Für die Eckrundungen habe ich auf meine Stichsäge zurückgegriffen. Angezeichnet wurde mit einem Metallring als Schablone und dann freihand nach Strich gesägt. Wenn Walter nicht mitlesen würde würd ich ja auch sagen, wie ich das Sägeblatt unten stabilisiert habe, damit der Schnitt unten nicht verläuft. Man sieht auch, daß ich in Kopf- und Fußteil die Mitte ca. 5 mm weggefräst habe. So entstanden fast unsichtbare Füße, die ein Wackeln bei unebenem Fußboden verhindern.

Hier das Bohren der Dübellöcher in Kopf- und Fußteil mit dem Bohrständer. Hier kann Jürgen die Metabo SBE 1010 in Aktion sehen.
Der Bohrständer stammt von ca. 1975. Eigentlich ein Vorbild an Präzision, nur leider gibt es die Firma wohl nicht mehr. Oder weiß noch jemand etwas über die Firma "Zenses" in Remscheid bzw. "System Zenses". Der Ständer wurde auch als Fräsständer für die Bohrmaschine empfohlen, entsprechend vielseitig die Verstellmöglichkeiten: nachjustierbare Schwalbenschwanzführung, Höhenvestellung fixierbar und dann mit Griffschraube zu verstellen, zusätzlicher Handgrriff, um den Bohrständer wie eine Oberfräse zu führen, Rundrohr, d.h. man kann auch neben dem Bohrständer bohren, wenn der dann besser zu fixieren ist. Kurzum ein kleines Genie, welches ich erst mit Beginn der Holzarbeiten schätzen gelernt habe. Für Arbeiten in Metall ist er sicher zu leicht und hat deshalb viele Jahre in der Ecke gestanden.

Hier noch ein Bild des Bohrständers von der anderen Seite:

Oberflächenbehandlung: Schleifen und dann Osmo Hartwachsöl (weil das gerade vorhanden war) und anschließend mit Stahlwolle noch mal geglättet.
Sicher kein aufwendiges Projekt, aber es war nach längerer Abstinenz wieder mal was in Holz.
Gruß
Heinz