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Hllfe bei Bau einer Badematte *MIT BILD*
Verfasst: Sa 5. Jan 2008, 07:55
von HermannH
Ein herzliches Grüss Gott an Alle,
ich soll für unser Bad eine Badematte aus Holz bauen, und da ich noch am Anfang
meiner Holzwerkertätigkeit stehe, wollte ich mir ein bisschen Sicherheit in meinen
Überlegungen holen.
Hier meine Überlegungen:
Das Aussehen ist relativ einfach ( siehe Bild )
Die Gesamtgrösse liegt 600 x 395 x 10 mm
Die drei Trägerlatten sind 40 mm breit und haben eine Nut von 4 x 10 mm
in dieser Nut werden die Querleisten verleimt.
Diese sind 240 x 20 x 10 mm und haben eine passende Feder an beiden Enden.
Der Abstand zwischen den Querleisten beträgt 5 mm.
Das Ganze liegt bündig am Boden auf, muss immerhin > 100 kg tragen.
Verwenden würde ich Ahornholz, das je nach "Auftrag" noch gebeizt, auf alle Fälle noch geölt wird.
Ich würde alle Teile vorher ölen und dann die Nut und Federn fräsen, da sonst
der Zugang zu der dünnen Seite Querleisten nicht so einfach ist.
Soweit so gut, nun die Fragen.
Ist die Dimensionierung OK oder sollte sie stärker sein?
Spricht etwas gegen die Verwendung von Ahorn im Bad?
Sollten nur die Trägerleisten auf dem Boden aufliegen, wegen evtl. Staunässe?
Hat die Fussbodenheizung evtl. einen negativen Einfluss?
Herzlichen Dank an Alle, die antworten aber auch an Alle die nur lesen und vor dem Computer zustimmend nicken.
Hermann

Re: Hllfe bei Bau einer Badematte
Verfasst: Sa 5. Jan 2008, 08:35
von Helmut Hirsch
Hallo Hermann,
ich würde als Holzart Esche wählen, da diese wohl etwas bessere Eigenschaften gegenüber der Dauerfeuchtigkeit und der Belastung aushält.
Ich würde einen geschlossenen Rahmen rings herum ausführen, mit Robinien bzw Eschedübeln. Die Felder in der Mitte würde ich etwas höher legen, wegen der Staunässe, bei Esche sollte sich auch die Durchbiegung in Grenzen halten.
Das mit dem Einnuten wird dir in einem so feuchten Bereich evtl. die Nuten nach oben und unten öffnen --- bei Staunässe wirst du da bald Schimmel haben. Gedübelte Verbindungen mit wasserfestem Leim ausgeführt wären hier vielleicht auch ratsamer.
Mit der Versiegelung nur mit Öl --- also mir wäre das zuwenig --- aber da sind andere schlauer als ich --- wenigstens so eine Öl /Wachs Kombination.
Nun ja, ich hoffe das nicht nur alle mitlesen und vielleicht dir die ein oder andere Anregung geben.
Grüße aus der Kurpfalz, Helle
Re: Hllfe bei Bau einer Badematte
Verfasst: Sa 5. Jan 2008, 10:52
von Edi Kottmair
Hallo Hermann,
falls du wirklich Ahorn verwenden willst, müsstest du die Badematte nach jedem Wasserkontakt zum Trocknen aufstellen. Ahorn ist für den Feucht- und Außenbereich nicht geeignet. Allerdings bestehen meine Brotzeitbretter auch aus Ahorn und werden regelmäßig gespült, dann aber getrocknet. Falls du die Querleisten etwas breiter machen würdest, könntest du auch an die Verwendung deines Duodüblers denken. Insgesamt kommt mir die Matte ziemlich klein vor.
Viele Grüße von
Edi
Re: Hllfe bei Bau einer Badematte
Verfasst: Sa 5. Jan 2008, 17:49
von HermannH
Hallo Helle und Edi,
danke für den Hinweis, dass Ahorn nicht die beste Wahl ist, werde mir ein Stück
Esche besorgen.
Ich werde eure Hinweise nutzen, um dass Ganze nochmals neu zu designen.
Werde einen breiteren Rahmen bauen und auch breitere Leisten verwenden
um den Duodübler zum Einsatz zu bringen.
Nochmals Dank und ein schönes Wochenende
Hermann
Re: Hllfe bei Bau einer Badematte
Verfasst: Sa 5. Jan 2008, 21:07
von Heiko Rech
[
In Antwort auf #39705]
Hallo Herrmann,
zu dem bereits gesagten möchte auch ich noch meinen Senf dazugeben:
Ich würde ein dunkles Holz nehmen. Mit Sicherheit wird das Holz durch die Feuchtigkeit und die Benutzung mit bloßen Füssen sehr schnell etwas unansehnlich werden. Bei einem dunklen Holz fällt das dann weniger auf. So käme z.B. Teak in Frage oder Thermoholz. Douglasie wäre auch recht dunkel. Da aber nur den Kern verwenden. Auch der Kern von Kiefer ist recht beständig.
Das fertige Gitter würde ich auf dünne Gummifüße stellen. Das verhindert das Verrutschen und auch den Bodenkontakt.
Auch ich würde das Gitter dübeln und keine Nuten oder ähnliches machen. Das sind sehr gute Wassernester, in die sich der Schimmel einnisten kann. Eine dicht bleibende Dübelverbindung wäre mir da lieber.
Gruß
Heiko
Re: Hllfe bei Bau einer Badematte
Verfasst: Sa 5. Jan 2008, 22:14
von Jürgen zur Horst
[
In Antwort auf #39705]
Hallo Herrmann,
ich hatte wie Heiko beim Lesen sofort Bedenken ein helles Holz zu nehmen. Ich würde statt Teak oder einem anderen Tropenholz die heimische Eiche vorschlagen. Bei der Verwendung von Gummifüssen ist zu bedenken, dass Du bei 10mm Materialstärke Gefahr läufst, dass sich Deine "Badematte" durchbiegt. Mit Gummifüssen und stärkerem Material wird die "Matte" vielleicht zu hoch? 5mm Füsse und 20mm Holz ergeben schon einen deutlichen Absatz. Oder Du bleibst bei Deinen 10mm und nimmst viele Gummifüsse.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du die Holzkonstruktion naß auf dem Boden liegen lassen kannst. Du wirst Die "Matte" zum Trocknen aufstellen müssen.
Tschüß Jürgen
Re: Hllfe bei Bau einer Badematte
Verfasst: So 6. Jan 2008, 00:02
von Gero Weiske
So ähnliche Teile werden im Bootsbau Gräting genannt. Dabei gibt es Lagerhölzer unten quer, die mit den Längsbrettern bei den schönen Ausführungen überblattet werden, bei den praktischen einfach überkreuzt. Das geht bei den geplanten 10 mm Bauhöhe natürlich nicht. Die Längshölzer sollten etwas höher als die Querhölzer sitzen - wegen der schon erwähnten Staunässe: das Wasser muß abfließen können.
Diese Gitter werden bei Booten mit Epoxy verklebt und verschraubt und meistens auch damit endbehandelt.
Ich glaube nicht, daß die seitlichen Dübel (ob nun Duo oder nicht) bei der extremen Feuchtebelastung lange halten werden.
Gruß
Gero
Re: Hllfe bei Bau einer Badematte
Verfasst: So 6. Jan 2008, 07:56
von HermannH
Hallo Heiko, Jürgen, Gero,
danke für die guten Tips.
Ich hatte eigentlich schon damit gespielt das helle Holz der Esche mit dunkler Beize zu bearbeiten.
( Habe momentan eine schöne Wengebeize im Einsatz. )
Das mit der Auflage und der Materialstärke muss ich mir nochmal überlegen.
Ich werde mal einen einfachen "Demonstrator" bauen um ein besseres Feeling
für die Sache zu bekommen.
Es ist doch immer was Anderes wenn man dann mal richtig draufsteht.
Nochmals Herzlichen Dank und noch einen schönen Sonntag
Aus dem verregneten Oberbayern
Hermann