Seite 1 von 2
silikon als wassersperre außen?
Verfasst: Sa 27. Okt 2007, 09:26
von Michl.kerst
Hallo,
ich habe einige Stellen am neu errichteten balkon (zB Anshcluß Handlauf-Hängebalken), die einfach waagerecht holz-an-holz sind.
Damit später nicht durch evtl fugen wasser eindringen kann würde ich diese anschlußstellen mit silikon abdichten (elastisch), gute Idee trotz GK3?
danke
michl
Re: silikon als wassersperre außen? NEIN!
Verfasst: Sa 27. Okt 2007, 15:04
von Andreas Meisel
. . . dass ist sicher keine gute Idee!
1. weil Holz arbeitet und das Silikon diese Bewegungen häufig
nicht voll mitmachen kann.
2. Immer trotzdem irgendwo eine Spur Wasser in die Fugen eindringt
und dieses dank dem Silikon dann nicht mehr so gut austrocknen kann.
(daher: 'LUFTIG' konstruieren)
Wodurch man die idealen Umstände für Fäulnis geschaffen hat . . .
Das musste auch ein Bekannter aus meiner Nachbarschaft feststellen!
Der besitzt einen Gartenzaun mit sehr massiv gemauerten Pfeilern,
in die die Riegel des Holzzaunes eingreifen. Und als er das Ganze mal
sanieren ließ, dachte er scheinbar, dass es doch das Beste sei, die
Riegelköpfe vor Feuchte zu schützen. Also hat er den gesamten Luftraum
zwischen Holzriegel und Pfeilerausnehmung dick mit Silikon verschmiert.
Es dauerte lediglich vier Jahre und ein Zaunfeld lag im Garten . . .
(die rund 70/100 mm starken Riegel aus Fichte, deckend gestrichen,
waren komplett durchgefault)
Schöne Grüße,
ANDI
Re: silikon als wassersperre außen? NEIN!
Verfasst: Sa 27. Okt 2007, 16:14
von Harald Wetzel
Ist was nicht richtig konstruiert, wirds halt mit Silikon verschmiert;-)
(alter Handwerkerspruch?)
Mein Nachbar hat die waagerechten Hirnholzflächen an seinem Balkongeländer mit Edelstahlblech abgedeckt. Mal schaun in 4 Jahren........
Gruß
Harald
Re: silikon als wassersperre außen? NEIN!
Verfasst: Mo 29. Okt 2007, 09:04
von Marcus Nohr
Hallo Harald,
Solange etwas Luft drunter kommt und die Bleche nicht mit Silikon festgeklebt sind, ist das eigentlich eine sinnvolle Konstruktion.
Viele Grüße
Marcus
Re: silikon als wassersperre außen? NEIN!
Verfasst: Mo 29. Okt 2007, 11:11
von reinhold
hallo ,
wenn da Luft drunter kommt, dann kommt auch feuchte Luft drunter und die kondensiert in kalten Nächten (auch im Sommer!) aus und sorgt für eine gleichmässige Durchfeuchtung mit den bekannten Folgen...
Blech und Holz vertragen sich schlecht.
Gruss
reinhold
Re: silikon als wassersperre außen? NEIN!
Verfasst: Mo 29. Okt 2007, 13:11
von Marcus Nohr
Hallo Reinhold,
warum werden dann Blechabdeckungen vom Informationsdienst Holz in ihrer Broschüre für Holz im Aussenbereich empfohlen?
Bei der gegebenen Wärmekapazität von Edelstahl sehe ich das Kondensationsvermögen einer Abdeckung die nicht viel größer als das abgedeckte Holz ist,als nicht allzu groß an.
Metall fühlt sich bei berührung kalt an, weil es die Wärme besser leitet als z.B. Holz. Die Wärmeabgabe an die Umgebung (hier relevant Konvektion und Strahlung) dürfte ähnlich sein wie bei der Holzoberfläche (wobei die Abstrahlung bei Holz (Emissionsgrad ~0,9) sogar höher ist als bei blankem Eisen (Emissionsgrad ~0,25)).
Der Unterschied ist hauptsächlich, dass das Holz langsamer ganz auskühlt, da sich Aufgrund der schlechten Wärmeleitfähigkeit ein Temperaturprofil (Aussen kalt, innen noch Wärmer) im Holz ausbildet. Im Blech ist Aufgrund der hohen Wärmemeitfähigkeit nur ein sehr flaches Temperaturprofil möglich.
Für die Kondensation ist allerdings nur die Oberflächentemperatur ausschlaggebend. D.h. auch am Holz wird Wasserdampf kondensieren, wobei die Kondensationswärme (immerhin ca. 2200kJ/kg) der Oberfläche als Wärmeenergie wieder zugeführt wird.
Also, für mein Verständnis sind solche Abdeckbleche OK, wenn sie hinterlüftet und nicht als "Kühlkörper*" ausgelegt sind.
Das man da auch ein Opferholz anbringen könnte, was den gleichen Zweck erfüllt und wahrscheinlich sogar besser aussieht, steht auf einem anderen Blatt.
Viele Grüße
Marcus
* Unter Kühlkörper würde ich unnötig große Blechkonstruktionen verstehen, welche dann am besten noch alles anfallende Kondenswasser richtung Holz leiten.
Dazu fällt mir noch ein. Die Bleche sollten natürlich so ausgebildet sein, dass Abtropfkanten Regenwasser und evtl. Kondensat vom Holz wegleiten.
Re: silikon als wassersperre außen?
Verfasst: Mo 29. Okt 2007, 19:08
von Andreas Winkler
[
In Antwort auf #38067]
Hallo Michl,
wie meine Vorschreiber schon geschrieben haben - Silikon lieber sein lassen und möglichst luftig bauen.
Abdeckungen (egal ob aus Blech oder Holz) sind nur dann sinnvoll, wenn man tatsächlich auschließen kann, daß etwas dahinter läuft. Witterungsbeständige Holzarten verwenden oder zumindest imprägniertes Holz.
Ansonsten muß man damit leben, daß man mit Holz zwar schon "für die Ewigkeit" bauen kann, aber eben nicht, ohne daß man sich um sein Bauwerk kümmert. Will heißen, nach Ablauf der Nutzungsdauer (die mitunter nur ein paar Jahre sein kann) muß man halt ein marodes Bauteil austauschen. Das war wohl schon immer so und daran wird sich nichts ändern lassen. Holz ist nun mal nicht Beton oder irgendein Kunststoff und verottet von Natur aus.
Gruß, Andreas
Re: silikon als wassersperre außen?
Verfasst: Di 30. Okt 2007, 07:58
von reinhold
auch Beton verrottet!
r.
Re: silikon als wassersperre außen? NEIN!
Verfasst: Di 30. Okt 2007, 09:15
von Dominic Stuermer
[
In Antwort auf #38108]
Hallo zusammen,
Die Konstruktion mit Blechen auf Holz funktioniert überraschend gut. Bei meinen Eltern war bis vor 3 Jahren eine Konstruktion auf dem Balkon, bei der Lärchenbalken von oben einfach mit Zinkblech abgedeckt waren. Das Blech war dabei direkt auf dem Balken angebracht und seitlich ca. 3 cm heruntergezogen und seitlich vernagelt. Nachdem wir die Balken nach 25 Jahren abgebaut hatten war unter dem Blech keinerlei Fäulniss zu sehen.
Ich denke das die doch sehr geringe Menge an Kondenswasser welche es unter das Blech schaft an einen sonnigen Tag sehr schnell wieder verdunstet ist. Der Balkon war allerdings auch so gebaut, dass Regenwasser auf keinen Fall unter das Blech laufen konnte.
Viele Grüße,
Dominic
Re: silikon als wassersperre außen?
Verfasst: Di 30. Okt 2007, 19:21
von Andreas Winkler
Hallo Reinhold,
sicher, auch Beton zersetzt sich irgendwann mal in seine Bestandteile. Bei korrekter Verbauung dauert das aber im Außenbereich üblicherweise wesentlich länger als beim witterungsbeständigstem Holz. ;-)
Manche heutige Bauweisen, z.B. die von Michl angesprochene (dem Wetter ausgestzte) Hängesäule inkl. ihrer Anschlüße, halte ich auf Dauer betrachtet für problematisch.
Gruß, Andreas