Schubladen in Nachttisch

[Frank Vosseler]

Hallo Gemeinde,
ich habe mir zwei kleine Nachttisch Schränkchen gebaut.
Nun fehlen noch die Schubladen dazu (je eine).
Die Schränkchen sind aus 21mm Buche gebaut, die Verbindungen sind mit offenen Zinken (Schwalben, leigh) gemacht worden.
Ich bin mir bei den Schubladen nicht so sicher wie ich sie machen soll:
Zum einen wollte ich wegen der leichtgängigkeit und der Lautstärke beim öffnen/schliessen Hettich Quattro Silence Beschläge verwenden - ich denke das passt zwar technisch nicht so schön zu dem Rest der nur aus Holz und Leim besteht aber ich will es halt leise und leichtgängig bauen was mit Holz so nicht geht.
Falls jemand einen Vorschlag hat wie das mit Holz zu lösen ist wäre ich sehr dankbar.
Das andere Problem: ich wollte die Schubladen aus dem gleichen Holz/Stärke bauen wie die Schränkchen, also 21mm. Sowohl die Seitenwände als auch die Böden (bündig nach unten). Jetzt habe ich im Forum gelesen das das so nicht ganz richtig wäre, man verwendet da wohl schmaleres Holz. Warum? hat das einen bestimmten Grund?
Klar, ich verliere Raum in der Schublade, aber die sind groß genug.
Ich stelle mir vor das das auch ganz nett aussieht, aber ich bin mir nicht sicher. Die Suchfunktion hat mir nicht wirklich geholfen.

Wenn der Raum des Schubladeninneren egal ist:
Sieht das besser aus mit Schubladen aus -sagen wir- 10mm Holzstärke oder gibt es noch andere Gründe?
Die Schubladen sollen auch mit sichtbaren offenen Schwalbenzinken gemacht werden.
Kann ich den Boden aus dem gleichen Material machen und massiv aus 21mm Buche oder soll ich Sperrholz-Böden verwenden (schauder)?

Schreibt mal was dazu...
read you...
Frank

[Heiko Rech]

Hallo Frank,

Es gab schon einige Beiträge zum Thema Vollauszüge aus Holz. Benutz mal die Suchfunktion dahingehend. Richtig gemacht laufen diese auch leicht und leise.

Ich persönlich würde die Schubladen nicht aus so dickem Holz machen. Prinzipiell ist sowas aber auch Geschmackssache. Technisch spricht meines Wissens nichts dagegen.

Gleiches gilt für den Boden.

Welche Gründe hast du denn, die aus deiner Sicht gegen kleinere Materialstärken sprechen?

Gruß

Heiko

[Patrick]

Hallo Frank,

wie kommst du darauf, dass Schubladen rein aus Holz nicht leichtgängig sein sollen?

Ich habe das zugegebenermassen auch immer geglaubt, aber bin eines Besseren belehrt worden. Wenn du schon zu so traditionellen Holzverbindungsmethoden wie Schwalbenschwanzzinken greifst, kannst du keine Hettich Auszüge einbauen, da gebe ich dir völlig Recht.

Bevor ich mit dem Schreinern begonnen habe, habe ich mir mal ein handgefertigtes Möbelstück gegönnt. Die Apothekerkommode ist aus massiver Kirsche gefertigt und die Schubladen mit verdeckten Schwalbenschwänzen gefertigt. Sie laufen komplett ohne Führungen in den Schrank. Das verblüffende ist, dass man ihnen, egal wie voll, nur nur einen kleinen Schubs geben muss und sie gleiten wie kugelgelagert in den Schrank.

Schau dich hier mal um, da sind wirklich schöne Stücke dabei.
http://www.riva1920.it

Ich baue gerade selber einen Apothekerschrank mit 16 Schubladen. Ich habe heute schon 4 Schubladen gefertigt (offene Fingerzinken) und sie sind ebenfalls sehr leichtgängig.
Für die Kommode habe ich 30mm Multiplex genommen, die Schubladen allerdings fertige ich aus 15mm Multiplex, was das Fingerzinken nicht unbedingt einfacher macht, und die Böden sind aus 9mm Multiplex. Die Böden werden nur eingeschoben und die Vorder und Seitenteile der Schublade entsprechend mit einer 9mm Nut versehen. Die Böden in der Kirschkommode sind übrigens auch aus Sperrholz, allerdings in Kirsche. Sie sind aber auch nur 9mm stark.
Ich kann ja Morgen mal Fotos machen, wenn du magst.

Also versuch doch einfach mal, die Schubladen nur aus Holz zu fertigen, zur Not kannst du ja immer noch Auszüge verwenden.

Gruß
Patrick

[Johannes Müllerheim]

[In Antwort auf #37498]
Hallo Frank,
ich sehe da ein Problem, Buche neigt dazu, sich zu werfen. Wenn Du einen 21mm dicken Boden in den Schubkasten einnutest, kann er stark genug sein, um das Holz in der Nut zu sprengen. Das kannst Du vermeiden, in dem Du die Böden alle 5 cm von unten einnutest. Die Auszüge kannst Du in die Böden einlassen, dann wird das Vorderstück nicht so hoch.

Es grüßt Johannes

[Frank Vosseler]

[In Antwort auf #37500]
Hallo Heiko,

ich werde mal nach Vollauszügen aus Holz suchen.
Für die dicken Materialstärken spricht das ich das Holz so vorliegen habe und
irgendwie gefällt mir der Gedanke richtig fette, massive Schubladen zu haben :-)

Ich denke wenn technisch nichts dagegen spricht und das nicht *zwangsläufig* übel aussieht werde ich das wohl mit der starken Wandstärke machen.

Außer es gibt noch Argumente dagegen.

Mit den Auszügen lasse ich mich gerne überzeugen und probiere auch gerne mal was neues aus.

Ich poste Euch dann auch mal Fotos....
Grüßle aus dem Schwobaländle,
Frank

[Frank Vosseler]

[In Antwort auf #37501]
Hallo Patrick,

". Das verblüffende ist, dass man ihnen, egal wie voll, nur nur einen kleinen Schubs geben muss und sie gleiten wie kugelgelagert in den Schrank."

Kannst Du mir mal ein Foto machen wie so eine Führung aussieht?
Ich habe *NULL* Ahnung wie ich so etwas aufbauen soll.

"Ich kann ja Morgen mal Fotos machen, wenn du magst."
Klar mag ich!
Los, zeig was Du machst! Ich mach dann morgen auch Fotos von meinen Schränkchen.
Grüßle aus dem Schwobaländle,
Frank

[Frank Vosseler]

[In Antwort auf #37502]
Hallo Johannes,

"Wenn Du einen 21mm dicken Boden in den Schubkasten einnutest, kann er stark genug sein, um das Holz in der Nut zu sprengen."

OK, ich verstehe das ein eingenuteter 21mm Boden so stark arbeiten kann.
Ich könnte den Boden aber auch mit Dominos mit den Seitenwänden, der Front und der Rückwand verbinden. Das Holz würde dann zwar noch arbeiten, aber es wäre nicht so kritisch (denke ich). Ich hoffe nicht das sich dann die gesamte Schublade so verziehen würde das Sie im Schränkchen zu klemmen anfängt. Wobei das dann je nach Führung eventuell stärker auftreten könnte. Ich denke da an die Führung aus Holz und nicht an die Hettich Quadros (hab ich im Erst-Posting "Quattro" geschrieben? *Schäm*).
Hm. Das erschwert das ganze dann eventuell.....
Grüßle aus dem Schwobaländle,
Frank

[Johannes Müllerheim]

Hallo Frank ,
ich weiß ja nicht wie groß deine Schubladen werden, aber der Boden sollte schon besser eingenutet werden damit er arbeiten kann. Also 8 - 10mm Nut fräsen, Boden unten abfälzen, unten in Längsrichtung alle 5cm 10mmtief nuten (Kreissägeschnitt) und fertig.

Es grüßt Johannes

[Bernhard Loos]

[In Antwort auf #37505]
Hallo Frank,

ein 21 mm Boden im Schubkasten eines Nachttisches, das ist ja ungefähr so wie ein 300er Doppel-T-Träger über'm Kellerfenster, nur weil gerade kein passender da war! Du willst doch sicher kein 20-Kilo Drehfutter im Nachttisch lagern?

Einen 21er Boden einzunuten, ohne ihn abzusetzen kann mir nicht vorstellen - die Nut hätte ja die Breite einer Schwalbe.

Wenn Du Sperrholz nicht magst, kannst Du doch (eventuell selbst gesägte und gehobelte) Buchenleisten fügen und zu einem dünnen Boden verleimen (möglichst stehende Jahrringe).

Wenn Du die Schubladen zinken willst, würde ich unbedingt eine klassische Führung wählen!

Gruß,
Bernhard

[Patrick]

[In Antwort auf #37504]
Na gut, dann schau mal hier:













Die Bilder von meinem aktuellen Projekt folgen noch.

Gruß
Patrick