woodworking.de

Hallo,

ich weiß nicht, ob das nur mir so geht. Wenn ich z.B. ein Brett
senkrecht auf ein anderes leime, tritt überschüssiger Leim an den
Ecken aus, klar. Aber wie und wann entferne ich diesen Überschuss?
Es gibt da ja unterschiedlichste Varianten, z.B.:

- mit feuchtem Lappen abwischen
- halbtrockenen Leim abziehen
- trockenen Leim abstechen
- ...

Irgendwie war bisher nicht alles befriedigend. Gerade in einer Ecke
ist das schon ein Problem. Wie macht ihr das?

--
Dirk

Hallo Dirk,

überschüssigen Leim nehme ich immer mit einem Beitel weg, am liebsten mit einem an den Seiten zum Griff hin leicht konischen Kirschen-Bildhauerbeitel - damit kommt man auch schön in die Ecken hinein. Danach mit einem leicht angefeuchteten Baumwolllappen die letzten Reste abwischen (eventuell über den Beitel oder Schraubendreher gespannt. Beim Verleimen von Brettfugen nehme ich den leicht festen Leim mit einem Beitel (flach gehalten)ab.

Gruß,
Bernhard

Hallo Dirk,

ich erledige das immer mit dem Veritas Anreissmesser vom Hausherren:
http://www.feinewerkzeuge.de/G307999.htm

Mir schwirrte die Frage am letzten Wochenende auch im Kopf herum, als ich meinen Schubladenschrank verleimt habe.
Bei der Oberflächenbearbeitung bin ich in dem Zusammenhang nämlich noch auf ein anderes Problem gestoßen:
An den Stellen, wo der Leim herausgetreten ist, verschließt er die Poren der Holzoberfläche, so dass beim Ölen das Öl nicht mehr in die Oberfläche eintreten kann. Dies hat zu Folge, dass die Stellen weiss bleiben und nicht leicht abdunkeln, wie es bei den Stellen der Fall ist, wo das Öl in die Poren eintritt.

Da hilft dann nur Schleifen.

Da stellt sich einem die Frage, ob man die Oberflächenbearbeitung vor dem Zusammenleimen macht, oder nachher.
Wenn man es vorher macht, muss man allerdings aufpassen, dass die Stellen, die mit dem Leim verbunden werden sollen kein Öl abbekommen, da sonst der Leim nicht mehr haftet.
Schwierige Frage...

Wie machst du das Dirk?

Gruß
Patrick

Hallo Patrick,

ich öle erst nach dem Leimen. Aber wie gesagt, ich tappe da noch ein wenig
im Dunklen. Das mit den Flecken habe ich auch schon bemerkt. Aber in
Ecken schleifen ist auch fast unmöglich.

--
Dirk

Hallo Dirk,

also mit dem Anreissmesser bekommt man den Leim eigentlich sehr gut aus den Ecken heraus.
Schleifen ist hingegen wirklich schlecht.

Gruß
Patrick

[In Antwort auf #37045]
Hallo Dirk,

feuchten Leim abwischen ist meiner Meinung nach die schlechteste aller Methoden. Der Leim ist dann über die Fläche verteilt und macht dann nichts als Ärger.

Beim Abstechen im trockenen Zustand, kommt es schonmal vor, dass ungewollt Holzfasern mit dem Leim zusammen ausgerissen werden, was auch nicht schön ist.

Ich lasse den Leim immer antrocknen, bis er eine gummiartige Konsistenz hat und entferne ihn dann mit einem Stecheisen, dessen Schneide ich minimal gerundet habe. Das verhindert, dass ich versehentlich ins Holz steche.

Das Ölen vor dem Verleimen ist so eine Sache. Ich habe es auf verschiedene Weisen versucht. Abkleben geht sehr schlecht. Beim Ölen löst sich das Klebeband. Wenn es sich nicht löst, dringt dennoch Öl darunter. Teilweise habe ich aber auch nach dem Ölen die Leimstellen freigekratzt. Das geht relativ gut mit einem Stemmeisen entsprechender Breite, das man schabend benutzt.

In irgendeinem Beitrag, hier oder im anderen Forum schrieb Ottmar einmal, dass man Flächen, die mit Leinöl behandelt wurden durchaus mit Weißleim verleimen könne. Ich selbst habe es aber noch nicht versucht.

Die absolute Lösung für dieses Problem habe auch ich noch nicht gefunden.

Gruß

Heiko

[In Antwort auf #37045]
Hallo Dirk,

also ich habe das erst einmal gemacht, bei einem kleinen Projekt, wo mich der Leim wirklich gestört hätte. Es geht nicht schnell, ist aber wirksam: Werkstück trocken zusammenstecken und die Kanten abkleben, auseinander nehmen und verleimen.

Nein, das ist keine Technik für Massenproduktion oder lange Kanten. Aber manchmal muss es halt genau sein.

Liebe Grüße
Pedder

[In Antwort auf #37045]
Hallo Dirk,

mit Kreppband abkleben und nach dem Verleimen abziehen. Aufpassen, dass man ein Klebeband erwischt, dass keine Kleberückstände hinterläßt. Das ist mir mal mit einem alten Kreppband passiert, das hat das Holz verschmiert.

Tschüß Jürgen

Hallo Dirk, hebe mir dafür dünne Holzabschnitte auf, die ich mit einem Beitel absteche. Damit läßt sich der Leim gut und sauber abstreifen.

Gruß Volker

Ich hole den Leim mit einem Japanspachtel aus der Fuge, indem ich die Leimraupe in die Ecke schiebe, abwechselnd von der einen und der anderen Seite. Dabei bleibt immer eine gewisse Menge am Spachtel hängen, die ich sauber abwische, bevor ich den Spachtel wieder ansetze. Wenn das noch nicht reicht, wische ich mit einem feuchten Schwammtuch darüber. Das lässt zwar das Holz quellen und stellt u.U. die Fasern lokal wieder auf, aber das lässt sich, wenn es wirklich stört, nach dem Trocknen durch vorsichtiges Schleifen in Faserrichtung(!) wieder beheben.

Gruß
Bernd