Seite 1 von 3

Lackieren und Spritzen, Spritzkammer

Verfasst: So 19. Aug 2007, 12:04
von Jörg Baas

Hallo Holzwerker,

ich habe gerade in meiner Werkstatt ein paar Stangen mit einer Sprühdose lackiert. Großzügig mit Abdeckfolie den Boden und die Wand abgehängt. Es ist aber unglaublich wo dieser Sprühnebel überall hingeht. Draussen zu spritzen bedeutet viel Mücken etc. also nicht praktikabel.
Hat jemand von Euch schon mal eine Spritzkammer gebaut ? Ich habe mir vorgestellt mit einer Folie eine runde Kammer mit ca 1 bis 1,5 m Durchmesser zu bauen und dann von der Decke runterzulassen. Mit zwei Löchern versehen wo ich die Arme dann durchstecke kann das Werkstück lackiert werden.
Danke schon mal vorab für Anregungen oder und Verbsserungsvorschlägen der Idee.

Viele Grüße

Jörg



Re: Lackieren und Spritzen, Spritzkammer

Verfasst: So 19. Aug 2007, 15:21
von Heiko Rech

Hallo Jörg,

deine Idee hat einige Schwachstellen:

1. Durch Folie hindurch sieht man getrübt und nach einiger Benutzung fast garnichst mehr.

2. Die Kabine wäre zu klein. 1m Duchmesser ist ja fast nichts.

3. Wie willst du um ein Werkstück herumlaufen um es zu lackieren, oder das Werkstück drehen?

4. Du bläst Luft und Farbnebel in eine Kabine hinein, Sprühnebel entsteht, der aber nicht mehr raus kann.

Dies sind nur mal die Dinge, die mir auf die Schnelle eingefallen sind. Es werden sich mit Sicherheit noch weitere Probleme ergeben.

Decke lieber den Großteil der Werkstatt mit Folie ab, das bring mehr.

Gruß

Heiko




Re: Lackieren und Spritzen, Spritzkammer

Verfasst: So 19. Aug 2007, 19:00
von Jörg Baas

Hallo Heiko,

1. ich dachte auch an eine Wegwerffolie die man ein paar mal benützt
2. für Werkstücke die hochkant drinstehen ist das doch machbar, darf ja auch 1,5 Meter werden.
3. das Werkstück drehen und unten auf so eine Art Drehteller stellen
4. Wäre der Sprühnebel in der Kammer für das Ergebnis schlecht ?

Ich habe heute wirklich großzügigabgedeckt so ca 5 m Folie, an der Dachschräge befestigt und an der FKS wieder hochgezogen. Der Nebel ging bis zur Tür vor.
Da mach ich mir Sorgen,wenn ich mal richtig mit Kompressor lackiere ,um die Maschinen.

Grüße Jörg




Re: Lackieren und Spritzen, Spritzkammer

Verfasst: So 19. Aug 2007, 20:23
von Hauke Schmidt

Hallo Jörg,

ich dachte schon mal daran, mir eine kleine Kammer zu bauen und dann mit alten Dunstabzugshauben zu experimentieren.

Aber erst mal liegt das ganze auf Eis, da anderes wichtiger ist.

LG

Hauke



Re: Lackieren und Spritzen, Spritzkammer

Verfasst: So 19. Aug 2007, 22:01
von Heiko Rech

Hallo Jörg,

der Spritznebel ist schlecht für das Ergebnis beim Lackieren. Er legt sich auf die frisch lackierte Oberfläche und macht diese rauh. Bei kompletten Möbeln ist es noch schlimmer, als bei Einzelteilen.

Ich habe früher auch in der Werkstatt lackiert und mir vieles dabei eingesaut. Es macht einfach keinen Spaß. Das ist einer der Gründe, weshalb ich nur noch mit Wachs und Öl arbeite.

Wenn du dann noch an das Lackieren mit Kompressor denkst :-(

Das macht in meinen Augen nur Sinn, wenn man einen eigenen Raum zum lackieren bereitstellen kann, oder die Werkstatt wirklich mittels Kabine oder ähnlichem zum Spritzraum umfunktionieren kann. Und selbst dann macht einem der Spritznebel zu schaffen, wenn er nicht mittels Lüftung/ Absaugung aus dem Raum gezogen wird.

Ich lackiere hier und da mal mit einer Sprühdose einige Metallteile. Meine Möbel werden nur noch geölt. Das Lackieren erfordert einen großen Aufwand, um in der Hobbywerkstatt halbwegs vernünftige Ergebnisse zu bekommen. Eine gut geölte oder gewachste Oberfläche steht einer Lackierten Fläche in nichts nach, bedarf aber viel weniger Aufwand und bietet weniger Fehlerquellen.

Gruß

Heiko



Re: Lackieren und Spritzen, Spritzkammer

Verfasst: So 19. Aug 2007, 22:24
von Jörg Baas

Hallo Hauke,

die Idee mit der Abzugshaube ist gar nicht schlecht. Ich hab da gerade eine übrig. Aber bei mir ist auch erst mal die neue Küche vorrangig.

Grüße Jörg



Re: Lackieren und Spritzen, Spritzkammer

Verfasst: Mo 20. Aug 2007, 06:48
von Jörg Baas

Guten Morgen Heiko,

es geht wirklich nur um hier und da. Meine Frau hat die Idee die eine oder andere "Küchenfront" in Hochglanz zu lackieren. Jetzt waren gerade 4 Gardinenstangen dran. Natürlich öle und wachse ich meine Möbel. :-)
Hast Du schon mal versucht mit so einer Abzugshaube zu arbeiten? Ich habe ja noch meine alte Werkstatt, die momentan Lager für´s Brenn und Schnittholz ist. Aber ich denke wenn´s da kalt ist, ist das Ergebnis auch nicht so toll. Ich schau mal vielleicht fällt mir was ein.

Grüße Jörg und einen guten Start in die Woche



Re: Lackieren und Spritzen, Spritzkammer

Verfasst: Mo 20. Aug 2007, 20:54
von Heiko Rech

Hallo Jörg,

echte Hochglanzflächen wirst du in einer Hobbywerkstatt nicht hinbekommen. Da haben gestandene Lackierer und erfahrene Schreiner mit entsprechender Ausrüstung immer noch gehörigen Respekt davor. Vielleicht ginge es mit Schwabbeln, aber damit kenne ich mich überhaupt nicht aus.

Einfach so eine Dunstabzugshaube aufhängen halte ich auch erst mal für sehr fragwürdig. Zum Einen wird sie nicht die benötigte Luftmenge schaffen, zum Anderen könnte es sein, dass die Filter dafür nicht ausgelegt sind. Lackstaub ist ja noch dazu hochexplosiv.

Kälte und Feuchtigkeit sind auch nicht gut fürs lackieren. Normale Zimmerthemperatur sollte idealerweise vorherrschen. Unter 10° sollte die Themperatur aber auch nicht sinken, solange der Lack noch trocknet.

Gruß

Heiko



Re: Lackieren und Spritzen, Spritzkammer

Verfasst: Mo 20. Aug 2007, 22:05
von Dirk Fuhrmann
[In Antwort auf #36167]
Hallo Heiko,
mit welchen Wachs bzw. Öl arbeitest Du?
Gibt es bestimmte Verarbeitungstechniken hierfür?
Wann setzt Du welches Material ein?
Wieviel Schichten braucht men?

Bisher war ich immer der Meinung, dass geölte/gewachse Flächen immer minimal baksig bleiben und so Staub magisch anziehen und festhalten.

Habe meine Bauteile immer lackiert/lasiert, bin daher beim Ölen/Wachsen vollkommender Laie und stelle deshalb vermutlich die dusseligsten Fragen.

Kurz, falls jemand ein kurze "Anleitung" zum Ölen/Wachsen für mich hat wäre ich echt glücklich.

Viele Grüsse
Dirk




Re: Lackieren und Spritzen, Spritzkammer

Verfasst: Mo 20. Aug 2007, 22:40
von MaxS

Hier hat Siamac die Schwabbellack - Prozedur recht ausführlich und anschaulich beschrieben: http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/read/20782

Man kann also auch mit einigermaßen professionellen Hobbymitteln eine Hochglanzoberfläche hinbekommen. Nur erfordert dies wohl sehr viel Geduld, Zeit und Ausdauer.

Max