Ein Traum wurde wahr - ich bin "versteinert"
Verfasst: So 25. Apr 2004, 08:01
Ein materieller Traum wurde am Samstag, den 24.04.04 Wirklichkeit: Um genau 16.21 Uhr trafen Frau und Herr Steinert mit meiner brandneuen Alpha 200 E bei mir zu Hause ein. Nach einem kurzen Kraftakt stand die Maschine auf zwei Rollwägen und konnte fast problemlos in meine Werkstatt verbracht werden - jetzt weiss ich wie schwer 230 kg Drechselbank sind.Nun steht sie da - in einem eleganten blau gekleidet, mit blond-gelben Aplikationen.230 kg pure gusseiserne Erotik vom Feinsten.Schon bei der geringsten Berührung spürt man Ihre zurückhaltende kühle Art. Die wohlgeformten Rundungen von Reit - und Spindelstock fügen sich harmonisch mit den Proportionen Ihres Unterbaus zu einem wahrhaft sinnlichen Ganzen zusammen.Einfach eine Augenweide. Eine gelungene Kombination von alter, klassischer Eleganz und neuester ausgereiftester Technik allererster Sahne.
Ich könnte glatt auf ganz, ganz dumme Gedanken kommen..........( Ferkel!)
Na, jetzt mal im Ernst:
Est ist wirklich eine erstklassige Maschine.Die Probleme beim Einbringen in die Werkstatt waren lediglich die kleine 6 cm hohe Türschwelle - mehr nicht.
Da ich in den Tagen zuvor schon die umfangreichen Umbauarbeiten erledigt hatte, war das richtige Plazieren der Maschine ein Kinderspiel. Frau und Herr Steinert haben mir nicht nur eine Spitzenmaschine mitgebracht, sondern auch genügend Zeit für eine umfangreiche Einweisung in die Maschine selbst sowie in das Vicmarc-Spannfutter-Zubehör.Bis zum "ersten Einsatz" vergingen dann noch drei Stunden, da ich die Werkstatt wieder in Ihren Urszustand zurück versetzen mußte.
Die Scheppach dmv 200 wollte ja auch noch untergebracht werden.
Das Vicmarc 120 inkl. Zubehör musste vor dem ersten Gebrauch gründlich entfettet werden - die Australier haben mit dem Korrossionsschutz nicht gespart.
Zu erst probierte ich die großen Planscheibensegmente aus - ich bin sehr überrascht von der einfachen Handhabung.Schließlich kamm dann der große Moment des ersten " Einschaltens" Aus Gewohnheit setzte ich mir jedoch zuvor den Gehörschutz auf, und was ich dann hörte war............nix!
Die Maschine läuft im Leerlauf, also ohne Werkstück nahezu geräuschlos. Ein leises Summem im untersten Drehzahlbereich ist alles, was man hört.Dreht man den Regler der stufenlosen Drehlzahlverstellung dann langsam höher, wandelt sich das Summen in ein ganz leises, angenehmes "Surren", welches bei zunehmender Drehzahl am ehesten an das "Hochfahren" eines Turboladers bzw. einer Gasturbine in einem Kraftwerk erinnert. Und dann kam der Hammer:
Selbst bei einer auf den großen Planscheibensegmenten aufgespannten 16 cm Schüssel wurde die Maschine so gut wie garnicht lauter - lediglich die
" Windgeräusche" gesellten sich dazu - die Maschine selbst blieb vornehm zurückhaltend still. EIN WAHSINN! Und das bei 2200 Touren. ( Obwohl die großen Pl-Sch.Segmente max. für 800 U/min. "zugelassen" sind.)Keinerlei Vibrationen - nicht am Bett, nicht am Spindelstock - einfach nirgends!Das einzige was man
"richtig" hört, ist das Schneidegeräuch des Drehmeisels im Holz - sonst nix!
Zum "Spielen" verleitet der Drehregler der Drehzahlsteuerung - Touren rauf - Touren runter - Fazit: Extremes Suchtpotential vorhanden!
Faszinierend die kurzen Feststellwege der kompletten Handauflagen - Konstruktion und des Reitstocks. Spielend leicht und gleichzeitig spielfrei gleiten diese Teile in Ihre vorgegebenen Bewegungsrichtungen - der Hub der Pinole ist von einer fantastischen Feinfühligkeit und Präzision.
Als nächstes probierte ich das VM 120 mit den langen Spanbacken BC 47 - aus,um wie bereits in einem früheren Beitrag angekündigt, kleinste Knöpfe z.B. für Puppenmöbel zu drehen.In kurzen Worten: Nach fest kommt ab! Die Präzision des Futters ist hervorragend - es war mir mit genügend Vorsicht möglich, ein 10 mm Runholzstückchen ( Balata Rouge ) - 8 cm lang - auf zwei cm Länge im Futter gespannt - auf einer Länge von 3 cm auf einem Durchmesser von 2 mm abzudrehen.
Einfach "irre!".
Ein Blick auf die Uhr lies mich dann leise vor mich hin fluchen - es war 23.55 Uhr. Die Gewissheit und mein Pflichtbewußtsein meiner hauptberuflichen Arbeit gegenüber hätte mich eigentlich spätestens um 21.00 Uhr ins Bett befördern sollen - das die Zeit so schnell verging war mir nicht bewußt geworden. Schließlich hieß es heute, am 25.04. / früh um Drei Uhr wieder Aufzustehen.
Dennoch nahm ich mir noch die Zeit für einem "kurzen" - " Langholz-Test" .
Ein Birkenkantholz - 5 x 5 cm - 30 cm lang war ein gutes Testobjekt.
Also kurz den Riemen umgelegt auf max. Drehzahl, Regler ganz nach "Unten" gedreht und die Maschine eingeschaltet.Und dann plötzlich der Schock:
Nichts ging mehr!!!! Keinen Mux machte meine neue Liebe!!!!!!
" WAS IST JETZT LOS?" Dachte ich voller Schrecken.......doch das Problem war keins - ich hatte vergessen, den Hauptschalter, welchen ich zum Riemenumsetzen " genullt" hatte, wieder auf "On" zu Stellen. Ein Schreck-Schock zu mitternächtlicher Stunde, welcher mir die Müdigkeit schlagartig vertrieb.Wieder faszinierte mich der nahezu geräuschfreie Lauf der Maschine.
Langsam, nahezu zärtlich drehte ich den Regler in Richtung maxmale Drehzahl.
Wie ein " hochfahrendes Triebwerk" beschleunigte die Maschine das Werkstück bis auf 3200 U/min. Mit frisch geschärften Werkzeug gings an Werk - die Oberfläche des Test-Rohlings: Einfach Klasse!
ein Schluck aus der Mineralwasserflasche brachte mich dann noch auf eine andere Idee. Ich stellte die noch halb volle Flasche auf den Spindelstock und schaltete die Maschine erneut ein.Ein langsames "hochfahren" der Umdrehungen bis Maximum und ein prüfender Blick auf das Wasser in der Flasche räumte auch die allerletzten Zweifel aus: Keinerlei "Bewegung" des Wassers in der Flasche!!
Ein absolutes Musterbeispiel an Laufruhe! Wahnsinn! Wahnsinn! Wahnsinn!
Ein Blick auf die Uhr lies mich erkennen: " Du bist wahnsinnig! Du bist wahnsinnig! du bist wahnsinnig!" Mittlerweilen wae es schon 0.45 Uhr - rechne ich die Zeit für´s Duschen und Essen hinzu, käme ich frühestens um 1.45 Uhr ins Bett. - viel zu wenig Schlaf bei der Gewissheit, das ich um 3.00 uhr morgens schon wieder Austehen muß.
Also beendete ich äußerst widerwillig mein erstes "Rendezvous" mit meiner "neuen Geliebten" - nicht jedoch ohne diese zuvor gründlichst von den Spänen und Schleifstaub zu reinigen, was einer gewissen Erotik nicht entbehrte.
So sitze ich jetzt pflichtbewußt an meinem Arbeitsplatz, wohlwissend das ich um Punkt 13.00 Uhr höchst wahrscheinlich einen neuen Rekord mit dem Fahrrad hinsichtlich der für den Heimweg benötigten Zeit aufstellen werde.
Als Fazit kann ich mit ruhigsten Gewissen und allergrößter Begeisterung sagen:
Die Steinert Alpha 200 ist eine absolute Profimaschine der Spitzenklasse!
Schon die Standfestigkeit ( 230 kg ) spricht für sich....
Ach Leute, könnte ich meine Freude und Begeisterung in Scheiben schneiden, ich würde es tun und jeden von Euch ein Stückchen per Eil-Express zuschicken.
Gruss Dieter M.