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Hallo,
Hatte gestern eine massive Arbeitsplatte (europäischer Ahorn) mit Hartöl behandelt. Vorschriftsmäßig: satt aufgepinselt, nach 20min Überstand verteilt und trockene Stellen nochmal eingeölt, nach 30min Überstand entfernt. Nach einer Stunde tauchten erneut kleine Ölstippen auf, einige Zehntelmillimeter breit und ~2mm lang, also erneut abgewischt. Heute Morgen waren sie allerdings wieder da, leider schon ausgehärtet. Sieht gegen das Licht sch...lecht aus. Hat irgendjemand ähnliche Erfahrungen? Taugt (Hart)öl nicht für Harthölzer? Würde eine Küchenarbeitsplatte ungern lackieren.

Schönen Tag auch
Rainer

Hallo Rainer

Das liest sich nach aufgestellten Fasern,
Abhilfe noch mal auftragen und schleifen.
das Schleifen sollte Nass erfolgen(Korn ca 240) im Faserverlauf.

Gruss Thomas

Hallo

Ich bin auf diesem Gebiet nun bestimmt nicht der Fachmann, aber was Du erzählst, erinnert mich an ähnliche eigene Erfahrungen beim beizen, nach einigen Irrwegen kam ich zu dem Verdacht, dass das Holz im sehr trockenen Zustand wie ein Schwamm die Flüssigkeit aufsaugt und durch aufquellen seine Kavitäten noch vergrößert. Setzt dann der Trocknungsprozess wieder ein, drückt das zusammenschrumpfende Holz die Flüssigkeit wieder aus.
Vor allem am Hirnholz sah das dann aus wie Sommersprossen.
Durch weniger sattes aufbringen von Flüssigkeit wurde es damals besser, dafür dann ein oder zwei mal mehr.

Gruß Franz

Hallo Rainer,
bei der Oberflächenbehandlung - ob Öl oder Lack - wird erst grundiert, dann erfolgt der Zwischenschliff und danach der erste Lackauftrag.
Hartöl ist schon richtig für Ahorn, doch kann Hartholz im Vergleich zu Weichhölzern nur wenig Öl aufnehmen. Das bei der Grundierung aufgetragene Öl, zieht in die oberste Faserschicht ein und härtet dann darin aus. Der zweite Ölauftrag sollte erst nach 24 Stunden erfolgen. Hierbei wird nur wenig Öl aufgetragen, da das Öl nicht mehr in die Fasern eindringen kann, sondern auf der Oberfläche verbleibt und eine Nutzschicht bildet.
Ich vermute hier wurde zuviel Öl aufgetragen. Es ist hier zu empfehlen, erst trocken zu schleifen bis die Fläche wieder glatt ist, dann erneut Öl aufzutragen, feines Schleifpapier satt mit Öl benetzen und dann die Fläche “nass im Öl“ zu schleifen. Richten sich jetzt Fasern durch den Ölauftrag auf, werden sie beim Nassschleifen gleich wieder abgeschliffen. Sobald der Schliff beendet ist, die Fläche gut abreiben, bis wirklich kein Öl mehr frei auf der Fläche vorhanden ist. Der angefallene Schleifstaub wird beim Abreiben von der Fläche entfernt. Tücher für 24 Stunden zum Trocknen draußen aufhängen (Gefahr der Selbstentzündung) und danach in den Restmüll.
Mit freundlichen Grüßen
Wolf