Schleifen von Hobelmessern

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Markus Kammersberegr

Schleifen von Hobelmessern

Beitrag von Markus Kammersberegr »


Hallo,
ich habe eine kleine DeWalt Hobelmaschine. Ich habe mir überlegt, meine Hobelmesser selbst zu schleifen. Wenn man sich die professionellen Hobelmesserschleifmaschinen ansieht, bestehen diese nur aus einem Schleiftopf, über den das Messer parallel geführt wird. Kann man das nicht einfacher auch mit einer Schleifscheibe (Planscheibe mit Sandpapier in der Drechselbank) und einem entsprechenden Tisch (Führung) machen?

Hat jemand Erfahrung mit dem Schleifen von Hobelmessern?

Gruß,
Markus Kammersberger


Markus
Beiträge: 546
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Schleifen von Hobelmessern

Beitrag von Markus »


nur soviel, das die Messer hinterher eigentlich keine Gewichtsunterschiede haben dürfen. Optimal wäre gleich schwer!
Ich habe einen Makita Zimmererhobel, den 1806B. Zum Lieferumfang gehört eine Vorrichtung, in welcher beide Messer (170 mm) so eingespannt werden, das die Fasen beider Messer auf einen flachen Schleifstein gleichzeitig und im selben Winkel geschliffen werden. Somit ist sichergestellt, das beide Messer gleich schwer bleiben und immer den optimalen Schliff bekommen.



justus

Re: Schleifen von Hobelmessern

Beitrag von justus »


guude,

hobelmesser sollten nur naß in entsprechenden aufnahmen paarweise geschliffen werden. die geschliffene seite erwämt sich sonst und die messer krümmen sich. die bearbeitung von HSS stählen ist nicht unbedingt eine sache für jedermann.
allerdings vetraue ich meine messer auch nicht jedem schärfdienst an, die sollten schon spezialisten für holzbearbeitungswerkzeuge sein.

gut holz, justus.


MaxS
Beiträge: 1620
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Schleifen von Hobelmessern

Beitrag von MaxS »

[In Antwort auf #32872]
Markus,

ich würde das bleiben lassen. Wenn ein Schleifdienst sauber arbeitet, sollten die Messer exakt gleich schwer sein und die Schneide ebenso exakt gerade sein. Das ist nicht ganz leicht zu machen, die Produktionsschleifmaschinen im Metallbereich arbeiten auf den 1/1000 mm genau. Wenn die Messer tiefe Scharten haben oder sehr stumpf sind, würde ich sie einem fähigen Schleifdienst geben, ansonsten kann man die Schneide auch selbst zwei-, evtl. sogar dreimal abziehen, evtl mit einem feinen DIA - Stein.

Planscheibe in der Drechselbank ist sehr sehr ungenau, außer du verwendest eine prazisionsausführung aus Stahl oder Guss und klebst darauf ein sehr gleichmäßig dickes Scheifpapier und fertigst dir gleichzeitig eine stabile und präzise Spannvorrichtung. Ansonsten halte ich das schlicht für Murks, ich habe mal den Versuch angestellt, mittels einer MDF - Planscheibe mit aufgeklebtem Papier die Spieghelseiten von Stemmeisen zu planen - keine Chance. Unglaublich ungenau.

Grüße,
Max


Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Schleifen von Hobelmessern

Beitrag von Gerhard »

[In Antwort auf #32872]
Hallo Markus,

der ansonsten von mir sehr geschätzte Tage Frid beschreibt in seinen Büchern eine Schleifmethode: In eine Oberfräse wird ein Schleifstift eingespannt, die Messerwelle irgendwie blockiert und dann die Messer in eingebautem Zustand geschliffen. Sehr lustig, aber vermutlich keine wirklich gute Idee.

Messer selber abziehen halte ich für möglich. Werde ich vielleicht sogar mal versuchen. Selber Hobelmesser schleifen ist wohl eher verwegen.

Viele Grüße,
Gerhard


Helmut Hirsch

Re: Schleifen von Hobelmessern

Beitrag von Helmut Hirsch »


Hallo Markus, hallo Gerhard,

Tage Frid fiel mir da auch sofort ein; und ein kalter Schauer über den Rücken --- mit der Oberfräse auf der Abrichte eingespannte Messer schleifen. Ich hatte alle drei Bücher bei mir (über Fernleihe Stadtbücherei --- Tipp --- Kosten 4,50€ für ein viertel Jahr --- dreimal verlängert).

Manche Sachen von ihm sind wirklich toll und lesenswert --- andere --- in der heutigen Zeit --- nur Kopfschütteln.

Ich bringe meine Messer nur zum Schleifer --- ich feile ja auch nicht meine Bandsägeblätter mit der Hand (ich kenne da einen Rentner, Bandlänge ca. 6m, alles am Metallschraubstock, Bandsäge als ehemaliger Schlossser selbstgebaut, wo Zeit keine Rolle spielt ...).

Abziehen tue ich sie regelmäßig in der Maschine, ich hoble zur Zeit fast nur Nadelholz für den Hausbau.

Schon mal über Einwegmesser nachgedacht; liegen unter den Schärfkosten.

Gruß, Helle


Heinz Kremers
Beiträge: 2802
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Schleifen von Hobelmessern

Beitrag von Heinz Kremers »

[In Antwort auf #32872]
Hallo,

im Nachbarforum wurde vor einigen Tagen auf diese Schleifführung von Lee Valley hingewiesen. Wie aus gut unterrichteten Kreisen verlautet will Dieter dieses Teil zum 1. April 2008 in sein Programm aufnehmen. Leider werde ich wohl noch etwas warten müssen, bis auch für 600-mm-Messer eine solche Führung verfügbar ist:-))

http://www.leevalley.com/wood/page.aspx?p=56737&c=3

Gruß

Heinz



Helmut Hirsch

Re: Schleifen von Hobelmessern

Beitrag von Helmut Hirsch »


Naja Heinz,

der Stein hätte dann so die Abmaße eines Randsteines und die Transportkosten dazu --- die zu erwartenten Kosten im Relation zu Deinem fortgeschrittenen Alter (war doch was mit kurz vor der Rente - oder?) und mögliche Nutzung (100 sollst du werden ;^>).

Spaß, beiseide --- man muß nicht alles können bzw. selber machen --- das müßen andere noch lernen --- hast du dich mal schlau gemacht, was so große Messser beim Schärfdienst kosten?

Du weißt ja, im Hinterkopf habe ich immer noch die Bäuerle/SCM Abrichte/Dickte.

Grüße aus der Kurpfalz, Helle


Heinz Kremers
Beiträge: 2802
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Schleifen von Hobelmessern

Beitrag von Heinz Kremers »

[In Antwort auf #32872]
Hallo Helle,

dank Frontlader stören solche Ausmaße mich ja nicht, allein das Abrichten mit der Drei-Klinker-Methode dürfte etwas schwierig werden, da Klinker solche Ausmaßes doch sehr unhandlich werden:-))

Nach Hobelmessern hab ich mich noch nicht umgesehen, da ich für die Arbeiten am Laubengang ja die EB-Maschine ausgeliehen hatte. Die Dickte war ein Schnäppchen, was sich in der Nähe anbot und da hab ich zugeschlagen.

Gruß

Heinz



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