Bohrständer - Mittelklasse *MIT BILD*
Verfasst: Do 21. Dez 2006, 03:06
Zum Verleimen bringt mir ja der Postbote hoffentlich demnächst einen Satz Veritas-Verleimzwingen ins Haus und da bedarf es ja reihenweise möglichst gleichmäßiger und vor allem senkrechter Löcher. Nun, ich trau mir ja freihändig einiges zu, aber es ging auch schon oft genug im wahrsten Sinne des Wortes schief, darum hatte ich endlich eine Ausrede, mich um einen Bohrständer umzusehen.
Der alte Metabo-Bohrständer im Keller meines Vaters entpuppte sich leider nicht als das vielgepriesene schwere Modell, sondern ist eher in die Kategorie "Wackel & Klapp" einzureihen und leider wahrlich keine Zierde des Namens, obendrein kaputt.
Nun ist ja das vieldiskutierte Wabeco Bohr- und Fräswerk sicher eine tolle Sache, aber nur deswegen eine kleine Eurohals-Fräse anzuschaffen, zahlt sich dann doch nicht aus. Obendrein scheinen die Verstell-Schräubchen lästig zu sein, wenn man dann noch den extra Preis für Klemmhebel dazurechnet, komme ich in den Bereich, wo ich mir denke, daß muß nicht sein, sooo oft ständerbohre ich ja nicht; sprich, ich wollte etwas solides, aber nicht notwendigerweise high-end. Sozusagen Bosch-Grün Klasse.
Und siehe da, der Händler meines Vertrauens hatte da auch was stehen, nicht ganz billig, aber einen 10 € Wolfkraft Klapparatissimus wollte ich eh nicht aber doch noch unter dem Wabeco Teil, vor allem incl. extra Klemmhebel.
Das Gerät ist sauber verarbeitet, der Winkel stimmt, Spiel ist einstellbar (und nicht vorhanden), 70 mm Hub mit verstellbarer Skala und Feineinstellung, im Kopf (wie nennt man so was korrekt) ist "Made in Germany" mit eingegossen, er läßt sich im Bedarfsfall nach hinten drehen und sieht dem Pendant vom kleinen Metabo-Ständer sehr, sehr ähnlich. Der Tisch ist sauber plangefräst und der Hebelmechanismus aus ordentlich breitem Material, da wackelt und biegt sich nix. Die Maschine sitzt satt in der Aufnahme und wenn es wo eine Ungenauigkeit gibt, ist das das Spiel vom Wechselfutter des Bohrhammers. Dem Ständer kann man da nichts nachsagen.
Der Hammer in der Bohrmaschine rüttelt ein wenig, was zwar lästig ist, aber das nehme ich jetzt mal in Kauf, ob ich eine extra Maschine dafür für nötig erachte, wird dann die Praxis zeigen.
Habe zum Ausprobieren jedenfalls schon ein 20mm Loch in ein dickes Brett gemacht und das ging problemlos und sauber.
Dachte mir nur, nachdem hier sehr gerne (und zurecht) hauptsächlich Top-Geräte besprochen werden, ich zeige mal etwas aus der vernünftigen Mittelklasse, weil gelegentlich gibt's ja so etwas noch (und ich war mir da jetzt ehrlich gesagt gar nicht so sicher). Ich denke, diese Teil erfüllt seinen Zweck voll und ganz, auch von der Stabilität her, für Riesenlöcher in Hartholz ist es ja wohl gar nicht ausgelegt, brauche ich auch nicht.
Gruß,
Reinhard
