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Autopolitur bei Gußeisentischen

Verfasst: Sa 15. Nov 2003, 19:27
von Boris Ritscher

Wer mit alten Maschinen aus Gußeisen arbeitet,kennt das Problem,daß die Oberflächen der Tische mit der Zeit anlaufen.Abhilfe schafft das Schleifen mit 400er Schleifpapier und anschließendem Polieren mit Autopolitur.Die Oberfläche wird nicht nur gegen Oxidation geschützt,sondern auch extrem gleitfähig,wodurch sich schwere Werkstücke mühelos schieben lassen.Leimreste lassen sich einfacher entfernen,Staub und Sägemehl ganz leicht wegpusten.Die Behandlung erfolgt bei mir zweimal jährlich.Das Wax hinterläßt KEINE Rückstände am Holz!


Re: Autopolitur bei Gußeisentischen

Verfasst: So 16. Nov 2003, 11:16
von Albert Erz

Also, das kann ich nur bestätigen. Die meisten Holzbearbeitungs-Maschinen
haben Tische und Gleitflächen aus Aluminium blank bzw. Aluminium eloxiert,
aus Pertinax oder einem anderen harten Kunststoff. Seit vielen Jahren be-
handele ich diese Flächen mit einem guten Autohartwachs (mit Karnauba- oder Karnubawachs). Der erreichte Effekt ist wirklich veblüffend. Es ist entschieden besser als dieses "Silbergleit" aus Dosen, welches die Holzoberflächen so
wunderschön schwarz färbt.
Das gehört eigentlich nicht hier hin: Die Sohlen meiner Holzhobel
gleiten durch das Hartwachs ebenfalls hervorragend.




Re: Autopolitur bei Gußeisentischen

Verfasst: So 16. Nov 2003, 12:07
von Boris Ritscher

Danke für den Tip mit den Holzhobeln,da kam ich noch garnicht drauf.An meinen Eisenhobeln werde ich es auch mal probieren.

Gruß Boris


Alternative Talg

Verfasst: So 16. Nov 2003, 14:52
von Hannes

Hallo miteinander,
das mit der Wachspolitur kann ich mir gut vorstellen. Bei mir hat sich das Einreiben der verharzten Tische mit ausgelassenem Rindertalg gut bewährt. Keine Probleme beim Leimen und mit der Oberflächenbehandlung. Das Zeug riecht auch noch gut. Den Talg schenkt mir der Fleischhauer (Metzger), ich lasse das in einer Pfanne auf dem Herd aus, und lasse es in einer Dose oder einem Glas erstarren. Dieser Talg hat dann eine wächserne Konsistenz.
Grüsse, Hannes


Re: Alternative Talg

Verfasst: So 16. Nov 2003, 21:32
von reinhold ege

ha !
jetzt sind wir bei den Rezepten der Altvorderen angekommen! Der Witz an der Geschichte : sie funktionieren ! Schon mein Grossvater (an dieser Stelle stöhnt meine Tochter und rennt aus dem Zimmer), also schon mein Grossvater benutzte "Schmer", das ist Schwäbisch und bedeutet "Fett", zum Einreiben von Sägeblättern, Hobelsohlen, aber auch Werkzeugstielen, wie Spaten, Hammer etc.
Er nahm keinen Rindertalg, den hätte er kaufen müssen und die Zubereitung ist ein bisschen umständlich, sondern schlicht und einfach einen Saunabel. Das ist ein Fettklumpen, der um den Nabel eines Schweines wächst. Der Nabel kann vom Metzger nicht verwendet werden, man erhält ihn umsonst. Man muss ihn auch nicht aufbereiten, sondern verwendet ihn so roh, wie er ist. Erstaunlicherweise wird ein Saunabel nicht ranzig - ich verwende immer noch das alte Stück, das ich von meinem Vater geerbt habe (und der ist auch schon wieder 15 Jahre tot).
Ich bin weder Chemiker noch Biologe und weiss nicht, warum ein Nabel nicht schlecht oder ranzig wird, aber es ist so.
Mein Vater pflegte immer zu sagen, dass Werkzeugstiele, die mit einem Nabel geschmiert wurden, keine Blasen verursachen. Stimmt. Ich habe schon lange keine mehr gehabt. Und über das Gusseisenbett meinen Drehbank streiche ich auch gelegentlich damit drüber - kein Rost und einen leicht gleitenden Reitstock bzw. Handauflage.
Redet mal mit Eurem Metzger und probiert es aus - es kostet nichts, funktioniert und ist umweltfreundlich.
viele Grüsse
reinhold


Re: Alternative Talg

Verfasst: Mo 17. Nov 2003, 18:04
von Josef Hillebrand

In unserer Gegend sagt man: "Wer gut schmert, der gut fährt"
Früher nahmen die älteren Leute ein Speckschwarte und fetteten alles damit ein. Gartengeräte, Werkzeug und vieles mehr.

Mfg Josef Hillebrand


Re: Alternative Talg

Verfasst: Fr 21. Nov 2003, 08:21
von Christof Hartge

Hallo Reinhold,
toller Tip, ich werde gleich mal bei unseren Hausschlachtern anfragen. Könntest du den Beitrag auch bei den Neanderthalern veröffentlichen ?

Viele Grüße, Christof.


Re: Alternative Talg

Verfasst: Fr 21. Nov 2003, 09:04
von reinhold

hallo Christof,
Neandertaler ? Die sind doch seit dem 1.4.28034 v.Chr. ausgestorben, als der Mietvertag für die grosse Offnet-Höhle auslief. Und haben die nicht Mammutfett genommen, um ihre Keulen zu schmieren?
Im Ernst : ich kenne die Adresse nicht, zumindest nicht unter dieser Bezeichnung. Bitte mal durchgeben.
schönes Wochenende! ( ich werde meines damit verbringen, den neuen Aldi-Computer meinen Vorstellungen anzupassen)
reinhold


Re: im Ernst

Verfasst: Fr 21. Nov 2003, 10:22
von Christof Hartge

Hallo Reinhold
Mit "Neanderthaler" sind Leute gemeint, die unbedingt Handwerkszeuge benutzen müssen. Das Wort wurde in amerikanischen Holzwerkerkreisen geprägt und war zunächst wenig liebevoll gemeint. Aber ist der Ruf erst ruiniert ... inzwischen ist es eine allgemein akzeptierte Bezeichnung geworden.

Also die Adresse, bei der ich die bat deinen Beitrag einzuwerfen, ist das Handwerkszeugforum nebenan.

Viele Grüße, Christof.




Re: im Ernst

Verfasst: Fr 21. Nov 2003, 10:45
von reinhold

ist gut !
reinhold