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Leimholz mit Tischfräse

Verfasst: Mo 27. Nov 2006, 11:27
von Tim

Hallo,

ich möchte mit meiner Säge/Fräse Kombi (Luna W49) demnächst Leimholz herstellen.

Normalerweise geht das doch so (oder nicht ?) :

- Verleimfräser (Oder in meinem Fall Universalfräskopf) einspannen :
- "Rechte" Seiten fräsen
- Fräskopf umdrehen
- Linkslauf
- Von der Linken Seite im Linkslauf die "Linken" Seiten fräsen

Meine Luna unterstützt keinen Linkslauf (oder ich hab es noch nicht gefunden), d.h ich müsste die "Linken" Seiten von rechts fräsen und dazu die Spindel in der Höhe ggf nachjustieren.
Oder kann ich mir von meinem Haus und Hof Elektriker ein 380V Verlängerungskabel bauen lassen, das die Phasen dreht und mir so den Linkslauf ermöglicht ? Oder macht das der Motor nicht mit ?

Oder bin ich auf Holzweg ;-))) ?

viele Grüße
Tim




Re: Leimholz mit Tischfräse

Verfasst: Mo 27. Nov 2006, 12:49
von Heinz Kremers

Hallo Tim,

Du brauchst keine neues Kabel, sondern nur einen neuen Stecker mit "Phasenwender". Die Schalter für rechts-links-Lauf, die fest an den Maschinen sind, machen doch sicher nichts anderes, sprich ein solcher Schalter würde Dir bequem zum Linkslauf helfen. Mit Phasenwender im Stecker ist das doch umständlich.

Aber sicher werden sich dazu noch kompetentere Mitglieder melden.

Gruß
Heinz




Re: Leimholz mit Tischfräse

Verfasst: Mo 27. Nov 2006, 13:44
von reinhold

Hallo,

ich kenne diese Maschine nicht, aber ich stelle Bedenken in den Raum :

wenn die Spindel sich "andersrum" dreheh soll, halten dann noch die Werkzeuge fest oder können sie sich lösen ?????????????

bei einer Drehbank brauche ich bei Linksgang eine Ablaufsicherung, sonst fliegt mir das Futter samt Werkstück um die Ohren.

Gruss
reinhold
(Profi-Bedenkenträger)



Re: Leimholz mit Tischfräse

Verfasst: Mo 27. Nov 2006, 13:48
von Jockel
[In Antwort auf #28225]
Hi Tim ja du bist auf dem Holzweg.
Ich habe bei mir mit einem Universalfräskopf und einem Messer mit Trapezzinke schon Leimholz erstellt.
Der Fräser bleibt fest auf der selben Höhe eingespannt.
Du fräst die erste Seite - dann drehst du dein Werkstück um (Umschlagen)und fräst die andere Seite.

Dieses Verfahren funktioniert im Prinzip genauso wie das Umschlagverfahren zum Auftrennen von Holz, das größer ist als die maximale Schnitttiefe, auf der Kreissäge.

Gruß
Jockel




Re: Leimholz mit Tischfräse

Verfasst: Mo 27. Nov 2006, 14:46
von Tim

Hallo Jockel,

ich versuche mir das gerade 3-Dimensional vorzustellen.
Ich dachte, das klappt nur, wenn der Fräskopf EXAKT in der Mitte des Holzes positioniert ist ???????????????

Sonst sitzt doch die Zinke um den doppelten Betrag, den der Kopf aus der Mitte ist, falsch. Oder habe ich einen Knoten in meinem visuellen Vorstellungsvermögen ?

verwirrte Grüße Tim




Re: Leimholz mit Tischfräse

Verfasst: Mo 27. Nov 2006, 15:18
von Walter Heil
[In Antwort auf #28225]
Hallo Tim,

Jockel hat recht, Du kannst das in einem Gedankenversuch selbst herausfinden. Das Fräsprofil wird so eingestellt, dass der Symmetriepunkt genau auf halber Höhe der zu fräsenden Bretter steht. Der Symmetriepunkt ist derjenigen Punkt, bei dem durch Drehen des gesamten Profils um 180° wieder dasselbe Profil erscheint. Dieses "Drehen" des Profils wird durch Drehen des Holzes erreicht. Die Oberkante des Fräsers muss 1/2(Holzdicke + Fräserdicke) über dem Tisch sein.

Siehe Bild



Gruß, Walter




prima erklärt, Walter! *NM - Ohne Text*

Verfasst: Mo 27. Nov 2006, 15:38
von Heinrich Werner

Re: Leimholz mit Tischfräse

Verfasst: Mo 27. Nov 2006, 15:46
von Tim

Hallo Walter,

danke für deine schnelle Illustration.
Das ist einsichtig für mich und das meinte ich auch als ich sagte, wenn der Fräser 0.1 mm aus der Mitte ist, ist der Fehler 0.2 mm....

Ich dachte, wenn man eine Tf mit Rechts/Links Lauf hat, kann man den Linklauf nutzen, um den Fehler auf "~ 0" zu bringen, da das Maß sich dann immer automatisch korrekt aus der Einstellhöhe des Fräsers über dem Tisch ergibt ?

viele Grüße
Tim




Re: Leimholz mit Tischfräse

Verfasst: Mo 27. Nov 2006, 16:01
von Dietrich

Hallo Tim,

wie von den Kollegen schon erwähnt braucht man fürs Verleimprofil keinen Linkslauf, lediglich fürs Konterprofil ist er sehr sinnvoll, aber das ist ein anderes Thema.

Im untenstehenden Link kommst Du aufs Kapitel 4 einer Projektdokumentation, welches das Verleimprofil zum Thema hat, die Bilder lassen sich durch anklicken vergrößern!

Wichtig ist die genaue Einstellung des Fräsers, ein autom. Vorschub hält die Leisten im Bereich des Fräsers schön auf dem Maschinentisch, ist also empfehlenswert.
Schon beim Hobeln muss man an die Probestücke denken, die man sich in schlechterem Holz gleich mithobelt auf gleiche Dicke, bitte nicht zu kurze Probestücke hobeln, 50cm ist Minimum!

Gruß Dietrich



Re: Leimholz mit Tischfräse

Verfasst: Mo 27. Nov 2006, 16:18
von Walter Heil

Hallo Tim,

da hast Du wohl recht, der Fehler sollte sich ausgleichen. Die Bretter werden dabei nicht gedreht. Aber bevor Du den Fräser linksrum laufen lässt, solltest Du Dich vergewissern, dass die Fräsdornmutter für Linkslauf geeignet ist. Die "Unterlegscheibe" unter der Mutter muss eine Verdrehsicherung haben, so dass sich die Mutter nicht löst. Ich glaube nicht, dass Du es lustig fändest, wenn der Messerkopf mit 8000 Touren durch die Werkstatt surrt. Schau mal im Wikiwoodworking unter interessante links, da ist was von der BG.

Gruß, Walter