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Leimbinder oder KVH
Verfasst: Mo 16. Okt 2006, 20:44
von Heiko Rech
Hallo,
da ja hier der Holzbau- Virus umsich greift, hte ich da noch ein Thema, das ich ganz gerne erörtern würde.
Ich möchte eine terasse überdachen. Die Grundfläche ist nicht sehr groß, 2,5 x 4,5m. Das Ganze soll in Douglasie gemacht werden. Nur bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob ich Leimbinder nehmen soll, oder KVH. Die Leimbinder hätten den Vorteil, dass sie weniger arbeiten und nicht so zum reißen neigen. KVH ist allerdings um vieles günstiger.
Eine weitere Möglichkeit wäre natürlich die Balken in den Dimensionen 12x12 cm aus KVH zu machen und die Sparren 8x16 als Leimbinder.
Auch bin ich mir nicht sicher, ob gerade bei stehenden Balken KVH nicht eine bessere Stabilität hat, als die Leimbinder.
Was meint ihr dazu?
Gruß
Heiko
Re: Leimbinder oder KVH
Verfasst: Mo 16. Okt 2006, 21:35
von Heinz Roesch
Hallo Heiko,
also ich bin da sowas von voreingenommen!
Leimbinder nach 30 Jahren, mit zweifach computerberechneter
Statik und vom TÜV geprüft und für sicher befunden, siehe hier:
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/3/0,3672,3792771,00.htmlVom Zimmermann in handwerklicher Tradition und nach generationenalter
Erfahrung verarbeitetes Vollholz nach 400 Jahren, siehe hier:
http://vogts.land-in-sicht.com/index.phpNoch Fragen? :-)
Viele Grüße
Heinz
Re: Leimbinder oder KVH
Verfasst: Mo 16. Okt 2006, 22:47
von Heinz Kremers
also Heinz,
jetzt verzweifle ich doch. warum hält der Bulldog nicht an wenn ich darauf klicke - und das Rauchwölkchen über dem Kamin desselben fehlt auch.
Wenn die Überdachung mit Glas sein soll, denke ich, daß Leimholz die bessere Variante für die Sparren ist, weil die weniger arbeiten. Im Gegensatz zur Eissporthalle hat man die Sparren doch "im Blick" und wenn von oben alles dicht ist sollte Schwitzwasser auf dem Balkon doch kein Thema sein!
Gruß
Heinz
Re: Leimbinder oder KVH
Verfasst: Mo 16. Okt 2006, 22:58
von Rolf Richard
[
In Antwort auf #26661]
Hallo Heiko,
Wir haben bei uns hinter der Garage eine Holzkonstruktion, die eine leichte Kunststoffplatten - Bedeckung trägt. Die ist aus Kiefernholz massiv und mit Lasur gestrichen. Alter: 30 Jahre. Standfest bis heute. Nur ein Balken, auf dem sich stehende Nässe halten kann - ein Konstruktionsfehler! - den werde ich wohl im nächsten Jahr im Zuge einer Sanierung der Kuststoffplatten austauschen.
Wozu also Leimbinder? Bei richtiger Konstruktion und einem gewissen Wetterschutz durch Holzschutzmittel hält Massivholz deutlcih länger als der aufgebrachte Kuststoff.
Gruss
Rolf
Re: Leimbinder oder KVH
Verfasst: Di 17. Okt 2006, 08:32
von Heinz Roesch
Hallo Heinz,
der Kamin raucht zwar nicht, aber dafür kann
man den Schafen beim weiden zusehen :-)
Und den Bulldog lass mal in Ruhe, den hältst
Du mit der Maus nicht auf. Solide badische
Wertarbeit! :-))
Viele Grüße
Heinz
Re: Leimbinder oder KVH
Verfasst: Di 17. Okt 2006, 13:44
von Heiko Rech
Hallo Rolf,
> Wozu also Leimbinder?
Wie ich ja schon bereits schrieb, haben Leimbinder gewisse Vorteile im Bezug auf Reißen und Verwinden.
> Bei richtiger Konstruktion und einem gewissen
> Wetterschutz durch Holzschutzmittel
Na ja, also Wetterschutz durch Holzschutzmittel vermeide ich gerne, daher auch Douglasie mit entsrechend konstruktivem Holzschutz und so wenig chemischem Holzschutz wie möglich.
> hält Massivholz deutlcih länger als der aufgebrachte
> Kuststoff.
Welchen Kunststoff meinst du?
Gruß
Heiko
Re: Leimbinder oder KVH
Verfasst: Di 17. Okt 2006, 13:47
von Heiko Rech
[
In Antwort auf #26662]
Hallo Heinz,
natürlich kommen auch mir de Bilder ener eingestürzten Halle in den sinn, wen ich an Leimbinder Denke. Ich kenne aber auch die Hintergründe und bin mir im Klaren, dass so etwas bei richtiger Verarbeitung nicht passiert. Ob der richtige LEim verwendet wurde kann man halt ohne Laboranalyse nicht sagen, da braucht man halt Vertrauen in den Betrieb, der die Binder herstellt.
Aber ansonsten hast du ja schon recht, vor 400 Jahren gab es keine Leimbinder, ging auch.
Gruß
Heiko
Re: Leimbinder oder KVH
Verfasst: Di 17. Okt 2006, 14:05
von Heinz Roesch
Hallo Heiko,
ich habe dieses Beispiel gewählt, weil es
halt besonders bekannt ist und leider auch
noch viele Menschen ihr Leben verloren haben.
Aber versagende Leimbinderkonstruktionen sind
doch mittlerweile fast alltäglich. Und ist es
nicht unsere ureigene Erfahrung in der Schreinerei
dass reine Leimverbindungen keineswegs dauerhaft
bei Wechselbelastungen und womöglich noch Feuchtigkeit
sind? Da kann der Leim so toll sein wie er will, er
wird irgenwann versagen, zumindest wenn wir mal die
Zeiträume zugrunde legen, die für Bauwerke relevant
sind.
Aber das nur am Rande. Für Deine Anwendung wird der
Leimbinder sicher kein Risikofaktor sondern höchstens
ein Kostenfaktor sein. :-)
Viele Grüße
Heinz
Re: Leimbinder oder KVH
Verfasst: Di 17. Okt 2006, 14:06
von Rolf Richard
[
In Antwort auf #26707]
Hallo Heiko!
Offen gesagt, obs wirklich mit Holzschutzmittel behandelt ist, das kann ich nur vermuten. Vielleicht wollten es die Erbauer vor 3 Jahrzehnten auch nur dunkel gefärbt, aber zu der Zeit hat man doch überall mit den chemischen Mittelchen rungepantscht. Daher meine Vermutung.
Verzogen hat sich an der ganzen Konstruktion lediglich ein Brett, das wurde etwas windschief. Alles andere blieb in Form. Der Bezug zum Kunsstoff kommt von der Eindeckung mit weissen, lichtdurchlässigen Kunststoff-Profilplatten. Die sind nun eindeutig am Ende ihrer Lebensdauer, bröseln regelrecht auseinander.
Wenn ich die Konstruktion im kommenden Jahr überarbeite, werden die Schäden - verzogenes Brett und angegriffener Balken - wieder mit Massivholz ersetzt. Allerdings werde ich diesmal darauf achten, dass sich auf dem Balken keine stehende Feuchtigkeit bilden kann. das dadurch, dass die Dachbedeckung über den Balken hinausgezogen wird.
Gruss
Rolf
Gruss
Rolf
Re: Leimbinder oder KVH
Verfasst: Di 17. Okt 2006, 15:27
von Robert Hickman
[
In Antwort auf #26708]
Hallo Heiko,
bei diesen Abmessungen würde ich ohne zu zögern zu Vollholz greifen. Ich habe bei mir vor 10 Jahren eine Terasse überdacht mit recht ähnlichen Abmessungen wie Dein Projekt. Die Balken (Fichte) haben sich nicht so dramatisch verzogen, wie ich es erwartet hätte. Die Sparren haben sich allenfalls leicht verdreht, vielleicht 5 Grad oder so. Man sieht es noch nicht mal auf den zweiten Blick. Und selbst wenn, es ist Holz! Darüber hinaus ist Vollholz leichter und billiger zu bekommen. Wenn Du allerdings Firstbalken über 10m hast, dann käme Leimholz aufgrund der Länge ernsthaft in Betracht.
Grüße aus Köln
Robert Hickman