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Hallo Leute,
ich möchte mir ein Sideboard von 160x120cm bauen, bei dem sämtliche 16 Türen/Schubladen aus verschiedenen Holzarten besteht.
Ich habe mir auch bereits 14 von den 16 Hölzern besorgt. Alles in Dreischichtplatte.(Rest krieg ich auch noch!)
Nun meine Frage an Euch: wie soll ich die Oberfläche behandeln?
Ölen?, versiegeln?, PU-Lack?.
Die charakteristische Holzfarbe/Struktur soll nämlich erhalten bleiben!
Ist stabverleimte Buche zum Schubladenbau geeignet? Buche soll doch stark arbeiten?
Ich würde mich über Eure Tipps sehr freuen. Wie gesagt ich bin noch Anfänger..
Gruß
Markus

PU-Lack würde ich auf keinen Fall nehmen. Ich benutze Kremer Harttrockenöl hell. Das dunkelt aber auch nach, bzw. verleiht dem holz eine tiefe. mit einem lappen lässt sich dieses finish auch als anfänger sehr schön auftragen und zum gewünschten glanz aufbauen. Ich bin mit dem Kremer öl sehr zufrieden und es hält sich in dem Kanister ewig (habe meinen schon mehrere Jahre). Trocknet in 1 Tag überstreichbar und härtet in einigen Wochen aus.

bei PU-lack legst du eine dicke plastikschicht über dein holz. die struktur ist damit vergangenheit.. allerdings bleibt die farbe ziemlich gut erhalten.

weitere alternativen wären klarlack, den man für ein gutes ergebnis wohl dünn aufsprühen sollte (nicht mit sprühdose).
Schellack ist auch eine schöne, traditionelle möglichkeit, die die farbe nicht wesentlich ändert (bei gebleichtem schellack). Habe ich *noch* nicht selber probiert, hier gibt es aber mit sicherheit etliche leute die schellack benutzen.

Was auch immer du tust, mach vorher probestücke, die du genau wie dein endprodukt vorbehandelst (hobeln/schleifen/entstauben) und bis zum gewünschten endergebnis endbehandelst (lackieren/schleifen).

Gruß
Timo

Interessante Idee! Ich habe sowas ähnliches vor Jahren mal gemacht, allerdings nicht mit 16 verschiedenen Hölzern (so viele kenne ich gar nicht - würde mich interessieren, welche Du da verwendest, und welcher Holzhändler soviel Auswahl hat), sondern nur mit Eiche, Buche, Kirsche und Iroko. Um trotzdem verschiedene Farben zu haben, habe ich verschiedene Oberflächenbehandlungen verwendet, so ist die Eiche der unteren drei Schubladen mit Ammoniak geräuchert, bevor sie geölt und gewachst wurde. Ich habe auch nur geölt und gewachst oder eine Schellackmattierung verwendet; von PU-Lacken rate ich aus den gleichen Gründen wie Timo ab. Also: ölen, wachsen, polieren!

Andreas

Hallo Andreas,

ich sehe an einigen Schubladen keine Griffe. Wie lassen sie sich öffnen?

Gruß
Bernhard

Gut beobachtet! Inzwischen haben alle bis auf 2 Schubladen Griffe. Auf dem Bild sieht man auch das 5. verwendete Holz - Mahagoni - für die Ausziehtischchen. Die beiden anderen Griffe befestige ich, sobald ich weiss, wie ich die Schubladen beschrifte. Die Etiketten können bei meinen Griffen nämlich leider nicht nachträglich eingeschoben werden, sondern müssen während der Montage hinterlegt werden. Nicht sehr praktisch!

Andreas

Ich finde die Griffe toll, verräts Du uns die Bezugsquelle?

Die verschiedenen Holzsorten finde ich für den Wohnbereich zu unruhig, aber ich sehe, Du hast es für die Werkstatt gebraucht und da würden die Griffe für mich auch passen.

Danke

Bernhard

Bernhard,
ja, für den Wohnbereich ist dieser Schrank sicher nicht geeignet. Ich wollte meine Holzreste aus mehreren Projekten verarbeiten, und ausserdem Erfahrungen mit verschiedenen Oberflächenbearbeitungstechniken sammeln. Der Schrank befindet sich in einem leicht trapezförmigen Raum (Die hintere Wand hat einen Winkel von 103° zur linken Seitenwand) und passt sich der Form an: Die Schubfächer links, in der Mitte und rechts haben entsprechend grösser werdende Tiefen.

Ob meine Bezugsquelle hilfreich ist? Ich habe die Griffe in der "quincaillerie du progrès" in Paris in der rue du faidherbe gekauft. Es gibt sie auch im "bazar de l'hotel de ville" (BHV, rue de rivoli) und in der quincaillerie "à la providence", 151 faubourg St. Antoine. Letztere hat so ziemlich alle Beschläge ab Louis XIII bis zum Jahr 1930, die anderen führen auch modernere Beschläge, sind aber bei den älteren Beschlägen schlechter sortiert. Hier decken sich viele Restaurateure ein, da man auch alte Originalbeschläge bekommt.

Gruss
Andreas

Danke Andreas,
soweit wollte ich dann doch nicht fahren.
Obwohl Paris doch immer eine Reise wert ist.

Gruß
Bernhard

[In Antwort auf #24341]
Hallo,
zunächst mal Danke für die Hinweise.
Ich habe auch ans Ölen gedacht!
Ich habe von dem Möbelschreiner, von dem ich die 3- Schichtplatten bekommen habe, auch 1l Hartöl bekommen.
Ich bin nur skeptisch, was die Schrankinnenseite betrifft.
Meine Frau will das Sideboard für ihre Bastelsachen verwenden und befürchtet, dass das Öl Spuren auf ihren Utensilien hinterlässt.
Und die Schubladen? Ich habe gehört, dass man Schubladen nicht ölen soll?!
Ich dachte daran, die Hölzer zuerst mit dem Excenterschleifer stufenweise bis 400 zu schleifen, dann wässern, anschliessend Handschliff mit 320er Papier.
Nun satt mit Öl einstreichen, nach 1/2 Stunde überschüssiges Öl abwischen und trocknen lassen.
Am nächsten Tag Endschliff von Hand wieder mit 320er Papier und nochmal ölen.
Soll ich dann noch polieren/ wachsen??
An Dreischichtplatten habe ich:
Buche, Eiche, Lärche, Hard Mapple, Vogelaugenahorn, Birke, Oliv- Esche, Erle, Kirsche, Kiefer, Fichte, Esche, Ahorn.
Bei Fa. Alfa in Österreich, bzw. Ravier in Frankreich habe ich mir noch Apfel, Nussbaum, Kastanie, Red Alder, Rüster, Ami Kirsche bestellt.
Mit Glück bekomme ich auch noch Zwetschge und Elsbeere, alles in 3-Schichtplatte.
Auch Bambus ist vielleicht möglich
Das sind dann zwar mehr als 16 Hölzer, aber ich werde mir dann einfach die interessantesten aussuchen.
Wie gesagt, meine Hölzer sind die Reststücke von dem Möbelschreiner. War absoluter Glücksfall! Ich habe ihn aber leergeräumt!
Ansonsten Fa. Alfa, bzw. Ravier.
Alfa geht nur über den Fachhandel, Ravier geht direkt, ist aber schweineteuer.
Bis dann
Gruß
Markus

Schon klar, Bernhard. Vielleicht kennt ja jemand hier eine Bezugsquelle in Deutschland. Ansonsten wäre ich auch gerne beim Beschaffen behilflich. Anbei ein Detailbild (die Flecken kommen von der Kamera) sowie ein Link auf einen noch eingetüteten Griff.

Andreas