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Scheppach TS 4000
Verfasst: Do 15. Jun 2006, 21:13
von Thomas Schuermann
Hallo,
nachdem ich das Forum reichlich durchsucht habe möchte ich gerne noch einmal alle Scheppach ts 4000 Besitzer bitten mir von Ihren Erfahrungen zu berichten. Ich denke darüber nach solch eine Maschine anzuschaffen. Sie soll 850 Euro kosten und ist baujahr 1987, also bald schon 20 Jahre alt.
Wer hat Erfahrungen mit der Maschine und wer würde sie wieder kaufen?
Ich weiß, das Kreissägen Thema kommt alle Tage wieder aber als Newbie ist man nunmal auf Erfahrungen angewiesen.
Herzlichen Dank & Grüße aus dem schwülwarmen Wuppertal
Thomas
Re: Scheppach TS 4000
Verfasst: Mo 19. Jun 2006, 16:33
von thomas karl
Hallo Thomas,
ich habe diese Maschine (Baujakr 1989) und erst neulich mußte ich eine größere Reperatur daran ausführen. Der Antrieb der Maschine erfolgt über Riemenscheiben aus Aluminium. Diese hatten sich bei mir unbemerkt gelockert und dabei die Welle des Elektromoters so stark beschädigt, dass der gesamte Motor gewechselt werden mußte. Der Austauschsatz für die Riemenscheiben ist jetzt aus Stahl gefertigt, wahrscheinlich hatte nicht nur ich das Problem.
Für Schnitte in Weichholz ist die Maschine sicher ausreichend, aber für dauerhaften Hartholzeinsatz zu schwach konstruiert.
Meiner Meinung nach bist Du mit einer gebrauchten Ulmia besser dran. Der Preis erscheint mir auch etwas hoch, was hat die Maschine denn so an Zubehör?
Viele Grüße
Thomas
Re: Scheppach TS 4000
Verfasst: Mo 19. Jun 2006, 18:35
von Thomas Schuermann
Hallo Thomas ;-)
Danke für Deine Antwort.
die Maschine hat einen Schiebetisch, eine Tischverlängerung und eine Tischverbreiterung. Ich muß zugeben: Zu Unizeiten hab ich viel mit Holz gearbeitet - dann jetzt länger nicht mehr. Ich suche schon seit einem 3/4 Jahr wg verschiedener Modellbau und Möbelarbeiten nach einer für mich bezahlbaren Säge und schwanke immer zwischen Maschinen neueren und älteren Datums. Als Alternative stünde zu einem ähnlichen Preis eine Rapid PK 100. Diese hat etwas weniger PS aber mehr Schnitthöhe. Ich bin noch nicht sicher für welche ich mich entscheide - sehr wahrscheinlich haben mich aber die vielen leisen Stimmen im Forum schon für die ältere Maschine überzeugt.
Aber ich denke es ist so ein bißchen wie mit Autos: Die einen machen mit einer Marke gute, die anderen schlechte Erfahrungen.
Herzliche Grüße
Thomas
Re: Scheppach TS 4000
Verfasst: Mo 19. Jun 2006, 19:32
von Walter Heil
Hallo Thomas,
zum "PS-Vergleich" empfehle ich, die "elektrischen Grundlagen" im Wikiwoodworking zu lesen.
Gruß, Walter
Re: Scheppach TS 4000
Verfasst: Mo 19. Jun 2006, 20:47
von Thomas Schuermann
Hallo Walter,
obwohl Physik LK in der Schule (vor 20 Jahren) weiss ich dann doch zu wenig über Elektrik (weshalb das bei mir im Haus auch der Elektriker macht). Das mit den Motoren verstehe ich halb. ;-( Was ich verstehe in Halblaienerklärung:
- schlecht bei den Induktionsmotoren: wenn das Brett mal klemmt steht der Motor
- wenn der Motor steht und Strom fließt geht er kaputt
- dazu brauch man dann eine Schutzschaltung (Sicherung)
Was ich nicht verstehe: Welcher Motortyp ist jetzt für eine Säge besser geeignet. Induktionsmotoren verfügen über eine Leistung bis 2,2 KW. Heisst das jetzt:
- Ein Universalmotor mit 3 KW ist schlechter für eine TKS geeignet als ein Induktionsmotor?
- Und was für einen Motor haben grosse Profimaschinen?
Ich gebe zu: Trotz der guten Erklärung im Wiki verstehe ich nicht zu welchem Ergebnis das für mich führt.
Zur Bremse:
Die Rapid dürfte keine Bremse haben, oder? Diese ist aber sehr wichtig und bei neuen Maschinen sicherlich vorgeschrieben. Die Kity 619 dürfte vielleicht schon eine haben? Da hab ich jetzt mal nachgefragt.
Zur Leistung:
Soweit ich Deinen Hinweis und den Eintrag im Wiki verstanden habe, sagt die Leistungsaufnahme (KW) noch nicht viel über die Abgabe aus.
Was ich allerdings im Wiki nicht verstehe sind die Angaben zu: S6: Last - Aussetzbetrieb (Spieldauer 10 min) und den anderen Punkten.
Und wonach muß ich jetzt bei beiden Maschinen fragen? Worauf kommt es an?
Jetzt bin ich doch eher ratlos. Bei Elektrikfragen brauche ich definitiv immer Hilfe auf Sendung mit dem Maus Niveau!
Herzliche Grüße
Thomas
Re: Scheppach TS 4000
Verfasst: Mo 19. Jun 2006, 20:52
von Ulrich Lanz
Hallo Thomas,
die Rapid gehört zu den Sägen, die auch in kleinen Schreinereien oder anderen professionellen Holzwerkstätten eingesetzt wird. Ich kenne so eine Maschine bei einem Orgelbauer in meiner Nähe - die hat er noch von seinem Vorgänger übernommen, dürfte um die zwanzig Jahre alt sein und läuft immer noch. Scheppach ist damit meiner persönlichen Meinung nach nicht zu vergleichen - die TS 4000 ist dann doch eher für den Hobbybereich gebaut. Schau dir bloß mal den Tisch an: Die Rapid hat einen schweren grundsoliden Gusstisch, die Scheppach einen Tisch aus Aluprofilen. Auch sonst ist die Rapid wesentlich stabiler ausgelegt als die Scheppach.
Viele Grüße
Uli
Re: Scheppach TS 4000
Verfasst: Mo 19. Jun 2006, 23:17
von Walter Heil
Hallo Thomas,
sorry, Du hast wahrscheinlich kurz vor Schluss aufgehört mit dem Lesen, deshalb hier nochmal das, was ich meinte:
"Die meisten Hersteller von Hobbymaschinen geben bei ihren Motoren als Betriebsart S6-40% an, also 40% relative Einschaltdauer. Das bedeutet, dass der Motor 4min mit der angegebenen Nennleistung betrieben werden darf und anschließend 6 min im Lerrlauf weiterlaufen muss. Hier die Gegenüberstellung DESSELBEN Motors in der Betriebsart S6 und S1(100% rel. Einschaltdauer)
S1: 3,2KW (Abgabe) 6,8A 2830U/min 81% Wirkungsgrad S6: 4,4KW (Abgabe) 9,6A 2750U/min 78% Wirkungsgrad
Es macht natürlich mehr her, wenn man eine größere Leistung angeben kann. Andererseits ist es nicht unrealistisch, im Hobbybereich keine Dauerlast anzunehmen. Also: im Vergleich muss man bei S6 mit dem Faktor 0,72 oder rund dreiviertel multiplizieren, um auf die zulässige Dauerleistung zu kommen. Umgekehrt kann man bei der Angabe S1 knapp 40% dazurechnen, um mit S6 zu vergleichen."
Es ging mir nur um die Vergleichbarkeit der Leistungsangaben, ich hatte mich ja auch ausdrücklich darauf bezogen. Geh davon aus, dass die Leistungsangabe bei der Rapid sich auf S1 bezieht. Für mich ist es schon ein Qualitätszeichen, welche Betriebsart der Hersteller angibt; Was den restlichen Vergleich dieser Maschinen angeht, wollte ich mich zurückhalten, meine Meinung habe ich diesbezüglich schon oft genug kundgetan.
Gruß, Walter
Re: Scheppach TS 4000
Verfasst: Fr 23. Jun 2006, 13:47
von Thomas Schuermann
Hallo Walter, hallo Ulrich,
danke für Eure Beiträge. Leider komme ich erst heute, Freitag, wieder dazu Eure Beiträge zu lesen. So langsam komme ich dahinter. ;-) ein bißchen!
@ Walter
Im Internet gibt es ja einige noch detailliertere Erklärungen zu den von Dir geschilderten Sachverhalten. Die machen es mir leider nicht leichter es zu verstehen. Um es mit meinen eigenen Worten mal ungefähr wiederzugeben:
S6-40% heißt, ich kann 4 Minuten unter Volllast sägen, dann muss die Maschine 6 Minuten im Leerlauf laufen, dann kann ich wieder 4 Minuten sägen.
Besser wäre doch ein Motor, der S6 - 80% hat. Dann könnte ich bspw. 8 Minuten sägen und 2 Minuten laufen lassen. Oder ist das jetzt eine Milchmädchenrechnung. Und woran erkenne ich, wie lange ich sägen kann, bis die Grenze des Motors erreicht ist. Das wäre dann doch S1. Wenn dort stünde S1 30 Minuten, dann kann ich 30 Minuten sägen, bis die Grenze an ihr thermisches Limit kommt. Oder?
Ich verstehe halt einfach nicht genau die weitere Rechenweise und komme auch mit den Begriffen immer durcheinander(Spieldauer, Einschaltdauer, Nennlast, Stillstandszeit). Vielleicht bin ich auch ein hoffnungsloser Fall, vielleicht kann man es auch mit anderen Worten erklären.
Besser scheint mir in jedem Fall ein Motor, den ich länger betreiben kann, ohne ihn Zwischendurch im Leerlauf laufenlassen zu müssen.
@Ulrich
Dahin gehen auch meine Überlegungen. Mein alter Schreiner aus der Uni hat mir auch geraten mir eine grundsolide kleine Maschine zu kaufen.
Was mich noch ein bißchen bewegt ist die Motorbremse. Wer hier im Forum betreibt noch Sägen ohne Motorbremse? Ich würde schon gerne alles sicherheitstechnisch notwendige tun, aber auch die beste Säge für mein Geld.
Und beim Geld kann ich leider, da ich z.B. auch noch eine Absaugung brauche, nach oben leider nicht weiter.
Gruß herzlichst aus dem sonnigen Wuppertal
Thomas
Re: Scheppach TS 4000
Verfasst: Fr 23. Jun 2006, 14:48
von Timo
Ich hab eine Säge ohne Motorbremse..
die Bremse bringt dir bei einem Unfall nichts, der finger ist ab bevor das blatt bremst (bremse ist nicht gleich bremse, in USA wird eine TKS "SawStop" verkauft, die beim kontakt eines körperteils mit dem blatt sofort das blatt stoppt, unter zerstörung dessen und des bremselements).
Die Bremse bewirkt nur, das das Blatt nach dem Abschalten nicht so lange nachläuft. Du musst also kürzer warten, bis du eine einstellung ändern kannst oder das werkstück entfernen kannst.
S1 heisst dauerbetrieb, der motor kann also permanent die bezeichnete leistung abgeben. hier liegt ein weiterer hund begraben, denn hobbymaschinen werden oft mit der aufgenommenen leistung angegeben (und das bei schlechtem wirkungsgrad der universalmotoren). ich hoffe du hast drehstrom :) ?
Gruß
Timo
Rapid, Drehstrom und Motorbremse
Verfasst: Fr 23. Jun 2006, 15:08
von Thomas Schuermann
Hallo Timo,
danke für Deinen Hinweis. Das Guteist - in dem noch ein wenig einzurichtenden Raum habe ich noch gar keinen Strom - aber es führt eine fette Leitung dahin und mein Elektriker baut mir den Sicherungskasten dann so, wie ich es brauche.
Ich gehe davon aus, dass die Rapid Drehstrom hat - der Händler lässt jetzt den Motor durchsehen und die Maschine schaue ich mir dann hoffentlich nächste Woche in Begleitung eines Maschinenschlossers an - wenn der Zeit hat.
Also sehe ich dem jetzt positiv entgegen. Gebraucht wird dann noch eine Absaugung, aber dazu gibt es ja gerade reichlich Themen.
Grüße Thomas