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Hallo zusammen,

Wir sanieren einen Altbau und dabei möchten wir die (~100 Jahre) alten Türen erhalten. Wir haben diese bereits abgeschliffen, grundiert und weiß lackiert (Grundierung + Lack jeweils von Caparol. Lack ist Wasserlöslich). Jetzt haben wir das Problem dass bei einigen Türen nach der ersten Lackschicht zum Teil Flecken entstehen. Ich vermute es ist Harz, bin da aber kein Experte (siehe Bilder).

Eine Idee ist jetzt wieder zu schleifen und mit einer Schicht Sperrgrund zu versehen bevor neu lackiert wird. Ich bin allerdings recht unerfahren und frage mich ob das sinnvoll ist (habe auch schon den Tipp gehört einfach eine Sprühdose Lack zu nehmen, da die nichts durchlässt).

Könnt Ihr mir Tipps geben?

Schönen Sonntag noch,
Denis

Hallo Dennis,
kurze Frage: weisst Du, welches Holz unterm Lack ist? Ist es Kiefer?

Hi Fabi,

leider weiß ich das nicht bzw. kann das nicht beurteilen. Hier ist ein Bild von anderen Türen die wir ebenfalls geschliffen allerdings mit Klarlack behandelt haben - evtl. hilft das.

Hallo Denis:-)
Ja, sieht nach Kiefer aus. Wow, sehr schöne Tür. Bist Du sicher, das sie weiss werden soll? Naja, das ist ja Geschmackssache.

Wegen der Holzart frage ich deshalb, weil mir die Flecken nicht nach Harzaustritt aussehen. Wären die Türen aus Hartholz, so hätten wir es zumindest ganz sicher Ausschliessen können.
Hier, eine Vermutung:
Mir sieht es eher danach aus, als hätte da die neue Farbe mit irgend etwas reagiert. Mit der Kiefer oder dem Harz scheint mir eher unwahrscheinlich. Bliebe noch eines übrig: Rückstände vom alten Lack. Von der Form der Flecken scheint mir diese Ursache naheliegend.
Da Du wahrscheinlich nicht weiss worum es sich da genau handelt können wir da nur spekulieren, das ist bei solch alten Dingen meist so, den es wurde und wird in Farbe und Lack allerhand Chemie verwendet, meist ohne Zutatenliste.
Wichtig beim Abschleifen ist, wirklich alles an alter Chemie zu entfernen, auch das, was in den Poren sitzt. Das ist leider nicht so einfach, da man kleine Rückstände (fast) nicht sieht. Was hilft: das Holz nach dem Schleifen mit etwas Wasser benetzen. Dort wo es nicht eindringt ist die Arbeit noch nicht erledigt.
Man kann sich auch einen Abbeizer zu nutze machen. Achtung, da gibt es am Markt sehr giftiges Zeug, aber auch umweltfreundliche Alternativen. Hilfreiche Filmchen gibt es auf YouTube, wenn Du 'Ba Uni Abbeizer' eingibst. Beim Filmemacher kann diese Abbeizer auch erworben werden. Er geht auch auf die Giftigkeit ein.
Tut mir Leid, eine einfache, schnelle Lösung war nicht dabei. Dafür noch ein Tip:
Wenn ich mir nicht sicher bin, mache ich immer, immer, immer erst einen Versuch, den ich durchtrocknen \ härten lasse, bevor ich weitermache. Was Dir passiert ist ist eher normal als selten. Doch, wenn ich erst eine Tür streiche, am besten nur einseitig, dann ist der Frust und Materialaufwand nicht so gross, wenn es nicht gleich gelingt.
Ein zweiter: wenn die Tür holzfarbig bleiben darf. Wird nach dem Schleifen einfach mit Leinöl oder ahnlichem behandelt gibt es meiner Erfahrung nach weniger Probleme. Zwar dringt das Öl dort wo nicht fertig geschliffen wurde nicht ins Holz, und es bleibst ein Farbunterschiede zu sehen, aber weit weniger auffällig als bei Deinem Beispiel. Und, das Öl mit irgend etwas reagiert ist mir noch nie passiert, vorausgesetzt es ist keine Verdünnung drinn.

In diesem Sinne, lass Dir die Motivation dadurch nicht verderben und viel Spass und Freude bei Deinem Projekt!
Liebe Gruesse von hier,
Fabien

Ja - ich finde die Tür auf dem Bild auch sehr schön. Leider passt die Holzoptik in unserer Wohnung nicht ganz und daher wird Sie weiß (Das Bild ist aus dem oberen Stockwerk).

Vielen Dank für die Tipps! Ich werde das versuchen.

Guuden,

Caparol wirbt mit einem „umfangreichen Produktsortiment".
Die genaue Bezeichnung der verwendeten Produkte kann bei der Ursachenforschung sehr hilfreich sein.

Gut Holz!
Justus

Bezüglich Rückständen ist mir gerade noch etwas eingefallen: Wir haben die Türen ganz am Anfang der Renovierung zum entlacken abgegeben (ist schon ~1,5 Jahre her). Der Lack wurde mit Hilfe einer Lauge entfernt und die Türen kamen sauber zurück. Danach haben wir Sie geschliffen + gespachtelt wo nötig um Defekte zu reparieren - da es ~15 Türen sind (und wir gleichzeitig Elektrik, Wände usw. gemacht haben) hat es etwas gedauert... Ich würde also sagen, dass keine Lackrückstände vorhanden sein können, oder sehe ich das falsch?

Konrad Holzkopp hat geschrieben: ↑Mo 19. Feb 2024, 17:13 Caparol wirbt mit einem „umfangreichen Produktsortiment".
Die genaue Bezeichnung der verwendeten Produkte kann bei der Ursachenforschung sehr hilfreich sein.

Sehr schön geschrieben Justus (ich muss mir die freundliche Formulierung für "Was zum *** hast Du benutzt?" merken)
Es war:
- Grundierung: Caparol Capacryl Holz-IsoGrund (https://www.caparol.de/produkte/bautenl ... z-isogrund)
- Lack: Caparol Capacryl PU-Satin seidenmatt weiß (https://www.caparol.de/produkte/bautenl ... l-pu-satin)

Bei dem Aufbau der Farbschicht kann ich mir auch nicht vorstellen, dass die Ursache für die Flecken ein austretendes Harz ist. Beim ersten Betrachten hab ich gedacht, die Farbe wurde nicht richtig umgerührt. Lässt sich das als Ursache ausschließen?
Eine weitere evtl. Ursache könnten evtl. Rückstände der Lauge im Holz sein. Hab ich aber so in der Auswirkung noch nie gesehen. Falls das doch die Ursache für die Flecken ist, würde ich die anderen Türen vor dem Streichen kurz mit 20% Essigsäure einstreichen. Das neutralisiert evtl Laugenrückstände.
Ich würde bei der gezeigten Tür jetzt erstmal nur anschleifen und nochmal streichen. Treten die Flecken dann wieder auf, wird es wohl doch mit irgendwelchen Inhaltsstoffen im Holz zusammenhängen.
Gruß Michael

Denis hat geschrieben: ↑So 18. Feb 2024, 17:22 Hallo zusammen,

Wir sanieren einen Altbau und dabei möchten wir die (~100 Jahre) alten Türen erhalten. Wir haben diese bereits abgeschliffen, grundiert und weiß lackiert (Grundierung + Lack jeweils von Caparol. Lack ist Wasserlöslich). Jetzt haben wir das Problem dass bei einigen Türen nach der ersten Lackschicht zum Teil Flecken entstehen. Ich vermute es ist Harz, bin da aber kein Experte (siehe Bilder).

Eine Idee ist jetzt wieder zu schleifen und mit einer Schicht Sperrgrund zu versehen bevor neu lackiert wird. Ich bin allerdings recht unerfahren und frage mich ob das sinnvoll ist (habe auch schon den Tipp gehört einfach eine Sprühdose Lack zu nehmen, da die nichts durchlässt).

Schönen Sonntag noch,
Denis

Eine Möglichkeit, dieses Problem zu lösen, besteht darin, die betroffenen Stellen erneut anzuschleifen und anschließend eine Sperrgrundierung aufzutragen. Eine Sperrgrundierung kann dazu beitragen, das Austreten von Harz oder anderen Verunreinigungen aus dem Holz zu verhindern und eine glatte Oberfläche für den Farbauftrag zu schaffen. Stellen Sie sicher, dass das Dichtmittel für die Art der verwendeten Farbe geeignet ist und befolgen Sie die Anweisungen des Herstellers zur Anwendung.

Alternativ können Sie auch eine Dose Sprühfarbe als Versiegelungsschicht verwenden. Um ein glattes Finish zu erzielen, ist es wichtig, eine Lackfarbe zu wählen, die sowohl zu den Holzoberflächen als auch zur vorhandenen Farbe passt.

Um optimale Ergebnisse zu erzielen, stellen Sie sicher, dass die Oberfläche sauber, trocken und staubfrei ist, bevor Sie mit einem neuen Anstrich beginnen.

Ich habe die frech in das Zitat verpackte Werbung dann mal entfernt.