Vogelaugenahorn reisst aus
- Andreas S.
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Re: Vogelaugenahorn reisst aus
Moin,
ganz herzlichen Dank - das sind ja spannende Anregungen.
Ja, an dem Falz sieht es in der Tat aus, als hätte ich gegen die Wuchsrichtung gehobelt.
Ausschließen kann/will ich es nicht (da schon eine Weile her), aber normal versuche ich auf die Wuchsrichtung zu achten.
Danke in jedem Falle für den Denkzettel und auch dafür, auf die Maulverstellung zu achten..
Dann werde ich wohl am Wochenende mal wieder schärfen!
Ziel "verrückt scharfe" Eisen zumindest mal für dem BUJ, dem Simshobel und der #5.
Mal sehen, wie es mit dem Nuthobel klappt - da ist je nix mit Maul verstellen.
Spannend ist der Hinweis mit dem Allohol. Danke @Pedder.
Mal sehen, ob zwischen Calvados und Laphroig ein Unterschied festzustellen ist.
Wenn's nicht klappt, kann man sich das Holz ja anschließend wenigstens schönsaufen
Werde ich in jedem Falle probieren - die Variante mit dem Holz anfeuchten, nicht das schönsaufen.
Ziehklinge habe ich zwar irgendwo eine - aber noch nie mit gearbeitet.
Ist die Frage, ob der Vogelaugenahorn das Mittel der Wahl ist, um eine Premiere zu machen.
Mal 'ne doofe Frage: wo kauft man denn Ethanol?
Es wird sicher ein paar Tage dauern, aber ich werde berichten.
HG Andreas
ganz herzlichen Dank - das sind ja spannende Anregungen.
Ja, an dem Falz sieht es in der Tat aus, als hätte ich gegen die Wuchsrichtung gehobelt.
Ausschließen kann/will ich es nicht (da schon eine Weile her), aber normal versuche ich auf die Wuchsrichtung zu achten.
Danke in jedem Falle für den Denkzettel und auch dafür, auf die Maulverstellung zu achten..
Dann werde ich wohl am Wochenende mal wieder schärfen!
Ziel "verrückt scharfe" Eisen zumindest mal für dem BUJ, dem Simshobel und der #5.
Mal sehen, wie es mit dem Nuthobel klappt - da ist je nix mit Maul verstellen.
Spannend ist der Hinweis mit dem Allohol. Danke @Pedder.
Mal sehen, ob zwischen Calvados und Laphroig ein Unterschied festzustellen ist.
Wenn's nicht klappt, kann man sich das Holz ja anschließend wenigstens schönsaufen
Werde ich in jedem Falle probieren - die Variante mit dem Holz anfeuchten, nicht das schönsaufen.
Ziehklinge habe ich zwar irgendwo eine - aber noch nie mit gearbeitet.
Ist die Frage, ob der Vogelaugenahorn das Mittel der Wahl ist, um eine Premiere zu machen.
Mal 'ne doofe Frage: wo kauft man denn Ethanol?
Es wird sicher ein paar Tage dauern, aber ich werde berichten.
HG Andreas
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Re: Vogelaugenahorn reisst aus
Hallo Heinz,
Gruß
Bernd
... und schaut man dann mit Rum auf den Faserwechsel im Holz dreht sich das Stroh zu 80% rum.Natürlich, der Blick wird klarer, vor allem wenn's Klarer ist den man trinkt )
Gruß
Bernd
Re: Vogelaugenahorn reisst aus
Hallo Andreas, ich kaufe den tatsächlich immer bei Kremer Pigmente und bin seitdem ein Atelier.Andreas S. hat geschrieben: ↑Mo 7. Nov 2022, 11:38
Mal 'ne doofe Frage: wo kauft man denn Ethanol?
Es wird sicher ein paar Tage dauern, aber ich werde berichten.
HG Andreas
Liebe Grüße Pedder
Re: Vogelaugenahorn reisst aus
Hallo zusammen,
ich habe weder Erfahrung mit Alkohol (+Holz) noch mit Vogelaugenahorn.
Könnte mir aber vorstellen, dass Alkohol eingesetzt wird, weil er sich recht schnell wieder verflüchtigt - im Gegensatz zu Wasser, das langsamer wieder aus dem Holz trocknet. Bedeutet aber auch, dass man schneller Hobeln muss
Nasses Holz lässt sich eindeutig leichter schneiden / zerspanen (siehe z.B. Schnitzen, Nassholzdrechseln). Beim Hirnholzhobeln kann es auch hilfreich sein, die Fläche zu befeuchten.
Beim Hobeln der Problemstellen mit dem Hobel kreisende Bewegungen machen, dann ist viel stark ziehender Schnitt dabei.
Entsch(N)eidend sind wahrscheinlich scharfe Hobelmesser...wurde aber schon erwähnt.
Eine (scharfe) Ziehklinge schafft eigentlich (fast) alles.
Schöne Grüße
Tobi
ich habe weder Erfahrung mit Alkohol (+Holz) noch mit Vogelaugenahorn.
Könnte mir aber vorstellen, dass Alkohol eingesetzt wird, weil er sich recht schnell wieder verflüchtigt - im Gegensatz zu Wasser, das langsamer wieder aus dem Holz trocknet. Bedeutet aber auch, dass man schneller Hobeln muss
Nasses Holz lässt sich eindeutig leichter schneiden / zerspanen (siehe z.B. Schnitzen, Nassholzdrechseln). Beim Hirnholzhobeln kann es auch hilfreich sein, die Fläche zu befeuchten.
Beim Hobeln der Problemstellen mit dem Hobel kreisende Bewegungen machen, dann ist viel stark ziehender Schnitt dabei.
Entsch(N)eidend sind wahrscheinlich scharfe Hobelmesser...wurde aber schon erwähnt.
Eine (scharfe) Ziehklinge schafft eigentlich (fast) alles.
Schöne Grüße
Tobi
Re: Vogelaugenahorn reisst aus
Statt Ethanol wäre hier die günstigere Alternative auch handelsüblicher Spiritus (Drogerie, Supermarkt).
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Re: Vogelaugenahorn reisst aus
Hallo Tobi,
Deshalb wird das Werkstück beim Grünholzschnitzen/Grünholzdrechseln ja auch erst nach dem Trocknen in seine endgültige Form bzw. Oberflächenoptik gebracht. Der wunderschöne Glanz einer gehobelten/geschnitzten (ggf. auch fein geschliffenen) Holz-Oberfläche ist wohl nur mit gut durchgetrocknetem Holz machbar. Mit einer nassen Oberfläche lässt sich kein gutes Finish erzielen.
Welche Rolle Alkohol bei der finalen Oberflächenbearbeitung spielen soll, ist mir nach wie vor ein Rätsel. Aber vielleicht kann das hier ja noch jemand erklären.
Gruß
Bernd
Stimmt, so gesehen hast du natürlich Recht: nasses Holz geht leichter zu schneiden - aber irgendwann trocknet das Holz. Dann hat es sich mehr oder weniger verformt und die Oberfläche ist alles andere als glänzend.Nasses Holz lässt sich eindeutig leichter schneiden / zerspanen (siehe z.B. Schnitzen, Nassholzdrechseln).
Deshalb wird das Werkstück beim Grünholzschnitzen/Grünholzdrechseln ja auch erst nach dem Trocknen in seine endgültige Form bzw. Oberflächenoptik gebracht. Der wunderschöne Glanz einer gehobelten/geschnitzten (ggf. auch fein geschliffenen) Holz-Oberfläche ist wohl nur mit gut durchgetrocknetem Holz machbar. Mit einer nassen Oberfläche lässt sich kein gutes Finish erzielen.
Welche Rolle Alkohol bei der finalen Oberflächenbearbeitung spielen soll, ist mir nach wie vor ein Rätsel. Aber vielleicht kann das hier ja noch jemand erklären.
Gruß
Bernd
Re: Vogelaugenahorn reisst aus / leider etwas OT ;-)
Hallo Bernd,Bernd Grunwald hat geschrieben: ↑Mo 7. Nov 2022, 15:54 Mit einer nassen Oberfläche lässt sich kein gutes Finish erzielen.
ich weiß, was du meinst, dass man durchs Hobeln alleine schon eine glänzende Oberfläche hinterlassen kann. Da ist trockenes Holz sicherlich hilfreich.
Nicht unbedingt muss allerdings eine finale Oberfläche im getrockneten Zusand hergestellt werden. Hier ein Beispiel einer Schale, die ich nass gedrechselt und nass geschliffen hab. Nach dem Trocknen hat sie noch Öl bekommen - und ja, ich gebs zu, ein bisschen nachgeschliffen hab ich noch. In Form gebracht hat sie sich beim Trocknen selber Durch Polieren mit Wachs ließe sich das auch noch zum Hochglanz bringen, wollte ich aber gar nicht...
schöne Grüße
Tobi
PS: Im alten Forum konnte man in einem Thread auch einzelnen Beiträgen gezielt antworten, eine entsprechend sortierte Ansicht geht nicht mehr, oder? Da konnte man leicht feststsellen, ob es sich noch um die eigentliche Frage oder eine Austausch am Rande handelte...
Re: Vogelaugenahorn reisst aus / leider etwas OT ;-)
hab noch eine unbehandelte Schale gefunden...
[attachment=0]20221107_194736.jpg
...nass gedrechselte Esche, nass geschliffen und nur getrocknet...vielleicht kann man erkennen, dass da sogar Glanz da ist.
Nässe muss sich also nicht unbedingt nachteilig auswirken, oder gar im Gegenteil? Ich muss das vor dem Hobeln direkt mal ausprobieren...
[attachment=0]20221107_194736.jpg
...nass gedrechselte Esche, nass geschliffen und nur getrocknet...vielleicht kann man erkennen, dass da sogar Glanz da ist.
Nässe muss sich also nicht unbedingt nachteilig auswirken, oder gar im Gegenteil? Ich muss das vor dem Hobeln direkt mal ausprobieren...
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- 20221107_194736.jpg (3.54 MiB) 3311 mal betrachtet
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Re: Vogelaugenahorn reisst aus
Hallo Tobi,
auf einer Drechselbank mit relativ hohen Drehzahlen entsteht Reibungswärme. Da dürfte die Oberfläche einer Schale schon beim Schleifen trocknen ... und wenn man die Schleifstelle nicht schnell genug wechselt, können sogar die Finger schmerzhaft heiß werden.
Beim Schnitzen geht das nicht so schnell. Nass geschnitzte Oberflächen sehen nach einigen Wochen Trockenzeit ziemlich stumpf aus. Erst das trocken geschnittene Holz bringt den Glanz (z.B. beim Fertigschnitzen oder beim Hobeln). Das kann man bei meiner Schale aus Grünholz auf dem ersten Foto sehen, wo ich in der Nähe des Astes (noch vor dem Anlegen der Blüte) schon angefangen hatte, die trockene Schale innen fertig zu schnitzen. Diese Stellen glänzen bereits, der Rest sieht noch ziemlich matt aus.
Gruß
Bernd
auf einer Drechselbank mit relativ hohen Drehzahlen entsteht Reibungswärme. Da dürfte die Oberfläche einer Schale schon beim Schleifen trocknen ... und wenn man die Schleifstelle nicht schnell genug wechselt, können sogar die Finger schmerzhaft heiß werden.
Beim Schnitzen geht das nicht so schnell. Nass geschnitzte Oberflächen sehen nach einigen Wochen Trockenzeit ziemlich stumpf aus. Erst das trocken geschnittene Holz bringt den Glanz (z.B. beim Fertigschnitzen oder beim Hobeln). Das kann man bei meiner Schale aus Grünholz auf dem ersten Foto sehen, wo ich in der Nähe des Astes (noch vor dem Anlegen der Blüte) schon angefangen hatte, die trockene Schale innen fertig zu schnitzen. Diese Stellen glänzen bereits, der Rest sieht noch ziemlich matt aus.
Gruß
Bernd
- Andreas S.
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Re: Vogelaugenahorn reisst ausechsel
Moin.
Gerne möchte ich das Thema losgelöst von Details zum Drechseln abschließen.
Nach 3 Stunden meditativem Schärfen der Eisen des LN #4, LN #5 1/2, Veritas LAJP auf Wassersteinen 1000 und 8000 auf 25° und Microphase hatte ich nach meinen Vorstellungen scharfe Eisen und einen perfekt rasierten Handrücken. Das Eisen des LN #5 1/2 habe ich ganz leicht verrundet.
Anschließend habe ich die geschärften Eisen an dem inzwischen verleimten Kästchen und einer Leiste Vogelaugenahorn verprobt.
An dem verleimten Kästchen bilde ich mir ein in der Fläche mit dem LN 4 bzw. dem LN 5 1/2 noch einen feinen Span abtragen zu können.
Die Kanten reißen weiterhin aus - völlig unabhängig von der Richtung oder dem verwendeten Hobel. Auch der Veritas LAJP bringt an der Kante keine Besserung. Die Behandlung mit Spiritus oder Aceton bringt keine für mich erkennbare Besserung.
Auf einer Vogelaugenahorn-Leiste, die ich noch rumfliegen hatte, sieht das schon ein wenig anders aus.
Hier die Späne mit Veritas LAJP (links) und LN #4 (rechts).
Was auffällt sind die "Rattermarken" bei dem LN#4.
Mit dem Veritas LAJP lassen sich aber auch "vernünftige" Späe erzeugen. Hier nochmal der LAJP:
... und der LN#4 ...
... mal mit ...
... und mal ohne "Rattermarken"
Fazit:
Ich bekam noch den Hinweis, es mit Eisen mit 38° bzw. 50° zu versuchen - aber zumindest 50° ist aktuell nicht und 38° nicht überall verfügbar.
Herzlichen Dank nochmals für Eure Tipps und Anregungen.
Gruß aus dem Norden
Andreas
Gerne möchte ich das Thema losgelöst von Details zum Drechseln abschließen.
Nach 3 Stunden meditativem Schärfen der Eisen des LN #4, LN #5 1/2, Veritas LAJP auf Wassersteinen 1000 und 8000 auf 25° und Microphase hatte ich nach meinen Vorstellungen scharfe Eisen und einen perfekt rasierten Handrücken. Das Eisen des LN #5 1/2 habe ich ganz leicht verrundet.
Anschließend habe ich die geschärften Eisen an dem inzwischen verleimten Kästchen und einer Leiste Vogelaugenahorn verprobt.
An dem verleimten Kästchen bilde ich mir ein in der Fläche mit dem LN 4 bzw. dem LN 5 1/2 noch einen feinen Span abtragen zu können.
Die Kanten reißen weiterhin aus - völlig unabhängig von der Richtung oder dem verwendeten Hobel. Auch der Veritas LAJP bringt an der Kante keine Besserung. Die Behandlung mit Spiritus oder Aceton bringt keine für mich erkennbare Besserung.
Auf einer Vogelaugenahorn-Leiste, die ich noch rumfliegen hatte, sieht das schon ein wenig anders aus.
Hier die Späne mit Veritas LAJP (links) und LN #4 (rechts).
Was auffällt sind die "Rattermarken" bei dem LN#4.
Mit dem Veritas LAJP lassen sich aber auch "vernünftige" Späe erzeugen. Hier nochmal der LAJP:
... und der LN#4 ...
... mal mit ...
... und mal ohne "Rattermarken"
Fazit:
- mit allen 3 Hobel lässt sich der Vogelaugenahorn hobeln, wenn er nicht allzu wildwüchsig ist.
- Rein subjektiv mit dem LN 5 1/2 mit dem verrundeten Eisen und auch mit dem Veritas LAJP besser als mit dem LN #4.
Selbst Bereiche mit Störungen wie Ästen etc. gehen ausrissfrei und in der Fläche kann man eine seidig glänzende Fläche erzeugen
- An extrem kritischen Bereichen mit unterschiedlichem Faserverlauf (Drehwuchs?) komme zumindest ich mit Hobeln an meine Grenze. Hier würde ich in Ermangelung von Erfahrung mit der Ziehklinge auf Schleifen ausweisen
- Lernkurve 1: öfter schleifen :emoji_joy:
- Lernkurve 2: Asteinschlüsse und Wildwuchs sind zwar optisch ansprechend, bei einem kleinen Kästchen aber nicht unbedingt zielführend, wenn eine makellose Oberfläche angestrebt wird.
Ich bekam noch den Hinweis, es mit Eisen mit 38° bzw. 50° zu versuchen - aber zumindest 50° ist aktuell nicht und 38° nicht überall verfügbar.
Herzlichen Dank nochmals für Eure Tipps und Anregungen.
Gruß aus dem Norden
Andreas