PM V11 schärfen

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Christof H
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Re: PM V11 schärfen

Beitrag von Christof H »

Hallo Matthias,

Du machst dir wirklich großen Aufwand und arbeitest daran, dein Ergebnis zu perfektionieren.

Ich habe die Erfahrung gemacht - sie muss nicht für dich gelten - das einfache Abläufe auch zu sehr guten Ergebnissen führen, einfach, weil sie einfach sind. Das reduziert die Fehlerquellen.

Deshalb hier jetzt meine Vorgehensweise

Normales Nachschärfen:

Schärfen mit einem 1000er Naniwa bei 27°
Polieren mit einem 8000er Naniwa bei 29°

Die Steine richte ich nach jedem Schärfen auf einem Klinkerstein ab.

Mit dem Nachschärfen bin ich dann in 3-4 Minuten fertig.

Dieser Ablauf sorgt zuverlässig für Rasurschärfe.

Sehr wichtig: Ich habe ein LED Bau-Licht, dass Streiflicht auf die Schneide fallen lässt. Da sehe ich - auch ohne Lupe- jede Unschärfe als Blinken auf der Schneide.

Wenn es gröber zu Sache gehen muss (Fasenwinkel ändern, Ausbrüche in der Schneide) nutze ich einen Dictum Langsamläufer.

Mit dieser Konstellation bin ich sehr zufrieden.

Wichtig ist: Das Schärfen darf auch nicht zu lange dauern. Irgendwann lässt die Konzentration und der gute Wille nach.

Christof.
Pedder
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Re: PM V11 schärfen

Beitrag von Pedder »

Ich habe noch eine Frage: Du hast ein Veritas PMV11 Eisen im Auslieferungszustand auf ein P60 Schleifpapier gelegt? Warum? Die sind doch geläppt. Planer bekommt man die in der Regel nicht. Einmal Abziehen auf dem feinsten Stein, feinsten Papier sollte doch reichen. Trotzdem sollte es jetzt wieder scharf sein.

Liebe Grüße
Pedder
matthias22722
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Re: PM V11 schärfen

Beitrag von matthias22722 »

Hallo Christoph,
Das mit dem Blaulicht ist eine gute Idee, vielen Dank.

Viele Grüße
Matthias
matthias22722
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Re: PM V11 schärfen

Beitrag von matthias22722 »

Hallo Pedder,

Nein, das PM V11 Eisen habe ich nicht auf das 60er gelegt, dass mache ich nur bei gebrauchten Eisen in schlechtem Zustand. Die Spiegelseite von
PM V11 poliere ich von 1000 bis 7000. Der Kundenservice von Diether Schmidt und der von Veritas haben mir nahegelegt, dies trotz der Planheit zu tun, beginnend bei 1000. Bei Diether Schmidt wurde gesagt, dass die Spiegelseite trotz Planheit poliert werden sollte. Denkst du, dass dies nicht korrekt ist?

Du sagtest auch, dass ein 10000er Stein vielleicht gar nicht feiner als ein 7000er Papier ist. Mich würde sehr interessieren, wie du zu dieser Idee gekommen bist. Ich spiele nämlich mit dem Gedanken, mir einen Shapton Glass Stone zu kaufen, Körnung 10000. In der Tat bin ich wirklich ein Perfektionist, was Schärfe angeht. Ich versuche immer zu testen, was die Produkte wirklich leisten können, unabhängig, ob ich es wirklich in dieser Feinheit zum Hobeln brauche. Vielleicht so ein bisschen wie die Autotuner, die einen Golf auf 700 PS züchten, ihn dann aber nirgends ausfahren können. Habe da im Umfeld jemanden... ;)

Liebe Grüße Matthias
Pedder
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Re: PM V11 schärfen

Beitrag von Pedder »

Hallo Matthias,

nein, es war eine reine Vermutung. Ich schleife Messing bis Korn 3000 und habe immer den Eindruck das das schon sehr fein poliert.

Schaff Dir Steine an, wie Du willst. Ich mag die Glasstones, aber fand die jetzt auch nicht besser, als den Imanishi Bester. Allerdings fand der Glasstone Test auf einer Berghütte mit unzureichendem Licht statt.

Wie gesag, ich schäörfe nicht besonders gut, vor allem, weil ich es so selten mache. Weil ich sowenig Schneidwerkzeuge benutze, sondern mehr Raspeln, Feilen und Schleifpapier. Meine PmV11 Beitel habe ich von Klaus und der hat mir gleich sein Schärfsystem dazu empfohlen: Hohlschliff auf der Tormek und Diamantfolien von LeeValley: https://www.leevalley.com/en-gb/shop/to ... em=54K9630

Ich habe mir allerdings welche ohne die Klebeschicht besorgt, die sind wesentlich günstiger.

Damit komme ich sehr gut zurecht!

Liebe Grüße
Pedder
Stefan Krieger
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Re: PM V11 schärfen

Beitrag von Stefan Krieger »

Moin Matthias,
matthias22722 hat geschrieben: Do 25. Aug 2022, 10:03 Hallo Christoph,
Das mit dem Blaulicht ist eine gute Idee, vielen Dank.
also ich habe bei Christoph nichts von blauem Licht gelesen sondern ein "LED Bau-Licht", das ich jetzt mal als Bau-Strahler mit LED- statt Halogentechnik interpretieren würde... ;)

Ich selbst schärfe und poliere meine Eisen auch bei weitem nicht so weit und sehe da selbst keinen Sinn darin - aber ich bin da auch eher pragmatisch veranlagt (und fahre einen VW Caddy Maxi mit CNG-Antrieb, da das Auto praktisch und schön groß und dabei noch sparsam ist - also eher nicht so der 700 PS Golf GTI Typ... ;) ).
Ich frage mich bloß, wie lange die perfekte Schärfe denn wohl halten wird, die Du anzustreben versuchst. Holz ist ein natürlicher Werkstoff mit kleinen Unregelmäßigkeiten etc. Vermutlich ist die perfekte Schärfe nach nur ganz wenigen Hobelzügen (oder gar schon nach einem? :) ) wieder dahin und auf eine (immer noch sehr anständige!) "Gebrauchsschärfe" abgesunken. Daher steht das für mich in keinem Verhältnis zum Aufwand.
Mir fehlt da allerdings auch die Erfahrung mit solch perfektionierter Schärfe!

Schöne Grüße
Stefan
matthias22722
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Re: PM V11 schärfen

Beitrag von matthias22722 »

Hallo an alle,

Ja, Blaulicht, aber das war bis jetzt noch nicht nötig, obwohl ich schon einmal beim Nähen war. Bis jetzt bin ich eigentlich mit der Schärfe zufrieden.
Ich arbeite aber auch meist mit Weichholz. Die Rasurschärfe hält gefühlt das Putzen eines 50x10 cm Brettes, die Papierschärfe vielleicht einen halben
gelben Sack. Das schöne an den einfachen SK 4 und Stanley Eisen ist, dass ich zwar nach einer Stunde wieder nachschärfe, aber es geht schnell. Granitplatte steht bereit, darauf das Papier und dann geht es weiter mit der Rasurschärfe. Vielleicht sind die einfachen Eisen tatsächlich die besten für
mich. Ich hatte mir von PM V11 erhofft, die hohe Schärfe etwas länger zu halten. Mit Wassersteinen habe ich begonnen, stehe aber von Anfang an quer
mit den Dingern. Das Experimentieren mit verschiedenen Schleifpapieren und Lappingfilmen macht da mehr Spaß.

Ich habe für mich verschiedene Schärfegrade entdeckt. Die erste Stufe ist eine etwas raue, aber scharfe Kante. Die schneidet dickes Papier. Dann eine
glatte Kante, die schneidet dünne Werbeprospekte und rasiert. Die letzte Stufe ist etwas eklig scharf. Eine Art "klebrige" Schärfe. Die Haare fliegen weg, als wären sie lose aufgelegt und die Schneide will sich sofort in die Haut ziehen und "klebt", weil sie sich bei der kleinsten Berührung im Medium einhakt und sofort schneidet.. Papier wird so leicht geschnitten, dass man es hacken kann. Sie gelingt mir
nicht immer, aber sie ist auch nicht für ein Rasiermesser zu gebrauchen. Die Haare fliegen zu leicht und man sitzt quasi unbemerkt schon in der Haut.

Die hohe Schärfe ist eigentlich gar nicht gezielt geplant, sie kommt einfach so hinten raus bei Verwendung der verschiedenen Papiere und Lappingfilme.

Von familiärer Seite steht der Wunsch nach einem Kochmesser an, aber in das Messerschärfen müsste ich mich erst noch einfinden.

Viele Grüße Matthias
Pedder
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Re: PM V11 schärfen

Beitrag von Pedder »

Hallo Matthias,

wie hobelt denn Dein "löffeliges Eisen"? Das ist ja auf einen sehr großen Keilwinkel geschliffen.
Vielleicht fühlt sich as ja nur stumpf an und schneidet kein Papier?

Liebe Grüße
Pedder
matthias22722
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Re: PM V11 schärfen

Beitrag von matthias22722 »

Hallo Pedder,
Im löffelartigen Zustand, der oberhalb der Körnung 7000 eintritt, praktisch gar nicht. Lindenholz hobelt nur sehr schwer, so, als wäre die Spanabnahme etwa 0.5 mm oder Zeit zum Schärfen. Die Spandicke ist aber hauchdünn. Der Winkel am Eisen ist 30 Grad plus 5 Grad Microfase von Veritas. Mit einem 25 Grad SK 4 Eisen ist der Juuma immer so durchgezischt. Ich weiß auch nicht, warum Veritas so einen hohen Winkel verwendet. Wäre es ein großer Aufwand, das Eisen von 30 auf 25 Grad umzuschleifen?

Manchmal denke ich, es ist besser, ein altes Eisen von Grund auf aufzuarbeiten. Mein altes Stanley Eisen hatte 0.5 mm tiefe Mäusezähne statt einer Fase und der Spiegelseite musste ich in der Mitte einen kleinen Schlag geben wegen verbogen. Die Veritas Eisen sind irgendwie zu sehr vorbereitet, ich weiß nie, wo ich mit der Endbearbeitung ansetzen soll.
Liebe Grüße Matthias
Pedder
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Re: PM V11 schärfen

Beitrag von Pedder »

Hallo Matthias, wie groß ist denn der Winkel der Fase?
Liebe Grüße
Prdder
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