[
In Antwort auf #155488]
Danke Ingo, Reinhold, Meikel und Uwe für eure Rückmeldungen, Links und Literaturhinweise!
Interessant, dass manch alte Literatur (diesbezglich) nur bedingt hilfreich ist,
genauso wie der Gedanke, dass es vielleicht viel zu alltäglich und banal in der damaligen Zeit war, Glutinleime zu benutzen...
Ich habe mir auch das Benchtalkvideo angesehen, das Meikel (inklusive Vorwarnung) empfohlen hat:
https://www.youtube.com/watch?v=USAaGidBK_EYannick, ein professioneller Restaurator berichtet darin sehr ausführlich von seinen Leimkoch-Versuchen.
Als Standard-Rezept empfiehlte er eine Mischung aus:
1/3 Knochenleim (härter, höhere Klebekraft)
2/3 Hautleim (elastischer, etwas geringere Klebekraft)
als Flüssigkeit (je nach Bedarf)
50% Wasser (ich hab gelesen möglichst kalkarm - ich koch das Wasser deshalb teilweise ab, weil bei mir der halbe Berg aus der Leitung kommt...)
50% Bier !? (was er auch zu begründen versucht...)
als Zusatz empiehlt er:
10-30% Urea (Harnstoff) - soll den Leim dünnflüssiger machen und die Offenzeit erhöhen (Ich hab mal nachgeschaut, gibts im Internet als Bestandteil für Kosmetik in kristaliener Form)
...ob es den Aufwand lohnt, müsste man mal ausprobieren...
Einen interessanten (weil kostengünstigen) Tipp fand ich noch, als Leimkocher Wachswärmer zu verwenden, wie "Haar-Phobie-kerInnen" wohl benutzen, um das Wachs für die Haarentfernung (waxing) zu schmelzen. Vielleicht gut, wenn man eine mittelgroße Menge (mehr als Babyflaschenwärmer und weniger als großer Leimtopf) benötigt -> Wasserbad, Temperatur ist regelbar, Deckel dabei..
Inzwischen hat Uwe ja noch einen eigenen Thread zum Thema aufgemacht...
Schöne Grüße
Tobi