woodworking.de

Hallo zusammen,

das Werkzeug hier ist mir zugelaufen. Sieht aus, wie ein Spitzer für dickere Rundhölzer. Hat jemand eine Ahnung für das was mal benutzt wurde?

Das dürfte ein Zapfenschneider sein.

Interessant ist, dass die Bildersuche bei Goo..e noch die Bilder aus diesem Beitrag kennt:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/md/read/id/50796/sbj/wer-kennt-dieses-werkzeug-zapfenschneider/

Rafael

Hallo Christoph,

Das ist ein Zapfenschneider. Der wurde zum Beispiel von Wagnern verwenden um Zapfen an die Speichen der Räder zu schneiden.
Meines Wissens gehörte da noch ein zweiter Teil dazu, der zuerst an der Speiche festgemacht wurde (als Anschlag) und auf den der Zapfenschneider dann aufgesetzt wurde, damit die Zapfenlänge stimmte.

Gruß Horst

[In Antwort auf #154364]
Hallo
das ist wie schon erwähnt ein Speichenzapfenschneider, meist noch mit einer Ansatzzwinge verwendet. im Buch Stellmacher Werkzeuge genauer beschrieben. Der Speichenzapfen ist das Teil welches in die Felge gesteckt wird.
Gruß Kurt

Der Anschlag bestimmt nicht nur die Länge des Zapfens, sondern auch dessen Winkel. Weil das Wagenrad einen sogenannten Sturz hat, stecken die Speichen nicht senkrecht in der Felge, sondern etwas schräg. Deshalb muss der Zapfen entsprechend schräg angeschnitten werden. Das erreicht man durch eine entsprechende Schrägstellung des Anschlags.

Gruß, Wolfgang

Weil das Wagenrad einen sogenannten Sturz hat, stecken die Speichen nicht senkrecht in der Felge

Bringst du da nicht was durcheinander? Wenn man das mit einem Auto vergleicht, dann müßte man sowas doch mit der Einpresstiefe erklären. Oder bin ich da auf dem ganz falschen Dampfer?

Rafael

Hallo Rafael,

Wolfgang hat schon recht.
Die Mitte der Radnabe ist nicht mit der Mitte der Felge in einer Achse über bzw. untereinander.
Der Felgenzapfen der Speiche muß aber senkrecht in der Felge liegen, weil die sonst ungleichmäßig geschwächt werden würde.
Aus diesem Grund muß der Felgenzapfen leicht schräg zur Achse der Speiche ausgeführt werden. Und das erreicht man wohl mit der Ansatzzwinge des Zapfenhobels.
Habe noch nie damit gearbeitet, wäre aber mal sehr interessant.

Ein Link mit Bild sagt mehr als viele Worte:

https://wagnerei.franzjoerg.de/das-wagenrad/

Gruß, Andreas

Aaaaa.
Jetzt wird ein Schuh draus.
Um mehr Platz für den Wagen zu haben ist ein positiver Strurz bei den Rädern gewünscht.
Bei einer leichter Personenkutsche könnte man dafür noch ein symmetrisch aufgebautes Rad verwenden, bei dem die Speichen senkrecht zur Radachse montiert sind.
Bei höher belasteten Rädern muss man die Speichen unter dem gleichen Winkel in die Nabe montieren, den es als Sturzwinkel gibt. Damit stehen die Speichen über dem Berührungspunkt der Felge mit dem Grund genau senkrecht und die Kraft verläuft entlang der Speichen. Somit geht ein so montiertes Rad nicht kaputt, wenn man es höher belastet.

Danke.
Rafael

Ich glaube, es gibt einen wichtigeren Grund für den Sturz, und der zusätzliche Platz ist nur ein positiver Nebeneffekt. Aber ich weiß nicht mehr darüber.

In der Patentschrift eines Zapfenhobels habe ich eine Zeichnung gefunden, die die Geometrie ganz gut veranschaulicht. Unten sieht man die Nabe des Rades und oben die in einem Winkel zur Felge angesetzte Zwinge mit dem darauf sitzenden Zapfenhobel.

Gruß, Wolfgang

Hallo
in meinem Buch habe ich gezeigt wie die Funktion ist. Eine Speiche selbst mit Zapfen versehen. Man kann gerade und Schräge Zapfen fertigen.
Gruß Kurt