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Letzten herbst bin ich doch tatsächlich unter die Liegeradbesitzerinnen gegangen. Dem Alter entsprechend ist es ein Dreirad geworden. Aber weil mir das zu lahm war, muss ich halt dran rumbasteln.

Ein flottes Liegerad benötigt einen anatomisch geformten Schalensitz. Sowas kann man tatsächlich auch aus Holz bauen; ein Profil findet sich im Internet.

Ja, und so kann das dann aussehen - wie bei mir fast üblich quick'n dirty - aber das ist ja vor allem ein Prototyp, an dem ich lernen will, ob sowas überhaupt geht und wo die Schwachstellen sind.

Viel fahren konnte ich noch nicht, aber ich war mal im Städtchen, und das gute Stück hat tatsächlich gehalten. Wie bei Prototypen üblich, findet man natürlich tausend Details, die man verbessern muss. Der Problembereich hier ist die Kettenführung vor der Umlenkrolle. Sie benötigt doch ein klein wenig mehr Platz - da werde ich lieder nicht umhinkommen, im dem Bereich eine oder zwei Lagen des Furniers wegzunehmen (6mm Birkensperrholz, leider welches aus Schälfurnier).

Und hier noch ein paar Bilder:

Hallo Beate,
ein sehr schöner Sitz wie ich finde. Die Idee ist auch klasse. Ich fahre selbst gern Rad, aber auf 2 Rädern, habe aber noch nicht so häufig daran gedacht, die beiden Vorlieben zu kombinieren. Halt uns doch ruhig auf dem Laufenden, wenn du den Sitz noch optimieren wirst.
Allzeit gute Fahrt!
Gruß Thomas

Hallo Thomas,

an diesem Exemplar werde ich wohl nicht mehr allzu viel optimieren. Wie ich schon schrieb, etwas mehr Platz für das Zugtrumm schaffen; ich hab vorhin geschaut, wie ich wohl mit der geringsten Materialwegnahme auskomme - und da gibt es tatsächlich zwei relativ kleine Stellen, auf die ich mich zunächst beschränken sollte. Und dann heißt es erstmal fahren, lernen, wie stabil das Teil ist, ob ich wirklich ohne Polsterung auskomme (Material habe ich schon da).

Wenn der Sitz wirklich hält, könnte das nächste Projekt für dieses Rad tatsächlich eine Teilverkleidung des Hinterrads werden - sowas wie eine aerodynamisch geschickt gemachte Heckhutze mit kleinem Gepäckfach, die gleichzeitig als hinteres Schutzblech wirkt. Die muss aber leider an den Haltepunkten des Sitzes befestigt werden bzw sogar am Sitz selbst. Die Angelegenheit wird also ziemlich tricky.

Ich greife das mal auf: der Sitz ist noch unverändert. Das Rad wird viel zu wenig gefahren, seit ich das Velomobil habe. Und das macht nochmal ne Nummer mehr Spaß. Aber eine Sitzauflage habe ich ihm gegönnt:
Für das Velomobil habe ich den Sitz ebenfalls gebaut, anders, experimenteller und vor allem versucht, ihn leichter zu bauen. Er wiegt dort 620g (zur Zeit), mit Auflage 780g. Zum Vergleich: 1.2 kg der bisherige Glasfasersitz (ohne Auflage), gut 500g die bisherige Halterung.

Es ist bereits jetzt klar, dass ich diesen Sitz neu bauen werde - die Passform muss für die deutlich längeren Strecken, die ich mit dem VM fahre (2x23 km zur Arbeit an zwei Wochentagen) angepasst werden.
Zur Zeit befindet er sich in einer Art Langzeittest; ich möchte herausfinden, was an der Konstruktion verbessert werden muss. Und weil ich sowieso eine Kleinigkeit reparieren muss, werde ich ein paar Löcher in die Wangen bohren. Verwendet habe ich übrigens Buchensperrholz 4mm. Und leider hat sich der Sitz etwas verzogen, als er zu lange im Auto herumlag.