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Frage zu Hobel Nr. 62

Verfasst: Mi 3. Apr 2019, 18:31
von Rudi1234

Guten Tag,

ich habe mir u.a. zum Bestoßen von Hirnholz einen Dick Nr.62 gekauft.
Leider habe ich ziemlich Startschwierigkeiten. Zunächst habe ich das Eisen soweit nachgeschärft, dass ich mir damit den Arm rasieren kann.
Nun habe ich ihn in der Stoßlade und verschiedene Einstelungen der Eisentiefe und Maulöffnung an Kiefer, Buche und Mahagoni ausprobiert.
Der Hobel trägt entweder nur ganz wenige Krümel ab oder er hackt und bleibt stecken.
Ich hoffe dass es sich um einen typischen Anfängerfehler ( es ist mein erster Metalhobel) handelt und jemand hier spontan einen Verdacht hat....
Ansonsten für genaueres bitte nochmal nachfragen...
Bilder könnte ich bei Bedarf auch machen....
Danke schonmal für Antworten


Re: Frage zu Hobel Nr. 62

Verfasst: Mi 3. Apr 2019, 21:27
von Horst Entenmann

Hallo Rudi,

Ferndiagnosen sind immer so eine Sache, aber ich versuchs mal.
Du hast geschrieben daß der Hobel entweder nur ganz wenig abnimmt oder richtig reinhackt.
Das mit dem reinhacken kenne ich auch, das kommt bei mir daher wenn das Messer, das bei dir ja gerade ist, mit voller Breite in das Werkstück reinhaut und gleichzeitig die Spandicke zu hoch ist.
Wenige Krümel sind dagegen ein Zeichen daß die Spandicke zu klein eingestellt ist.
Meine Vermutung wäre daher, daß das Eisen nicht richtig bis ganz vorne flach aufliegt im Hobelkörper sondern sich bewegen kann. Dann kann es sein, daß das Eisen bei dünner Spandicke nach oben gedrückt wird (dadurch wird die Spandicke noch kleiner) und bei etwas stärkerer Einstellung nach hinten (und damit gleichzeitig nach unten) wodurch die Spandicke größer wird. Und so springt dein Eisen möglicherweise zwischen zwei untauglichen Einstellungen hin und her.

Aber zuerst würde ich nachschauen ob das Eisen noch scharf ist, nicht daß sich die Schneide beim ersten Versuch gleich mal umgelegt hat.

Gruß Horst


Re: Frage zu Hobel Nr. 62

Verfasst: Do 4. Apr 2019, 09:05
von Friedrich Kollenrott

Hallo Rudi,

Wie schon Horst geschrieben hat: Es könnte sein, dass die Schneide umgeklappt ist (das ist mir beim Bestoßen mit einem sehr teuren Flachwinkler auch schon passiert).

Nun habe ich ihn in der Stoßlade und verschiedene Einstelungen der Eisentiefe und Maulöffnung an Kiefer, Buche und Mahagoni ausprobiert.


Du brauchst, damit die Schneide hält (gerade an solchen Hölzern) mindestens einen Keilwinkel von 35° am Eisen, 40° ist besser. Mit den 25°, die das Eisen (vermutlich) ab Werk hat, hat es keine Chance. Der beliebte, auch bei Dick zu findende Hinweis auf den vorteilhafte 37°- Schnittwinkel bei solchen Hobeln verrät nur, dass die Verfasser nie mit einem solchen Ding gearbeitet haben.

Friedrich Kollenrott


Re: Frage zu Hobel Nr. 62

Verfasst: Do 4. Apr 2019, 09:46
von Wolfgang_P
[In Antwort auf #151107]
Hallo Rudi
klingt danach, als ob die Hobelsohle nicht ganz plan ist. Wenn sie "hohl" ist, greift das Eisen überhaupt nicht. Dann fährt man das Eisen aus, bis es die "hohle" Stelle überbrückt hat und dann hakt es natürlich.

Gruß

Wolfgang


Re: Frage zu Hobel Nr. 62

Verfasst: Do 4. Apr 2019, 19:36
von Reinhard Scheck

Hallo,
will niemandem zu nahe treten ...
aber ist die Hobelrichtung korrekt? Wenn's bei mir hackt (nicht: hakt), dann hobele ich in die falsche Richtung. Sonst hackt es zumindest bei mir nicht ... außer vielleicht an Aststellen ...
Zudem wurde noch nicht angesprochen, wie es mit dem Spalt vor dem Eisen aussieht. Ich weiß jetzt nicht, ob der Dictum eine Feineinstellung für den Spalt hat - wenn ja, dann könnte man auch damit ein wenig experimentieren. Erscheint mir aber eher unwahrscheinlich; bei einer falschen Einstellung würde man eher Ausrisse bekommen und nicht ein "Hacken".
Gruß
Reinhard

[schäm]
Sorry, Kommando zurück.
Hatte überlesen, dass es sich um Hirnholz handelt. Da ist mir Hacken noch nicht untergekommen, allerdings mache ich das auch eher selten
[/schäm]


Re: Frage zu Hobel Nr. 62

Verfasst: Fr 5. Apr 2019, 11:48
von Rudi1234

Hallo,
das Eisen wird mit einem 25 Grad schnittwinkel ausgeliefert. In einem Youtube Video von HolzwerkenTV wird 25Grad als optimal für Hirnholz angegeben und 35 für Längs.
Ich werds aber mal umschleifen und gucken was passiert.
Bei kleinen Leisten läufts mittlerweile auch gut aber bei etwas dickeren z.B. 3x3 cm Buche komme ich nicht weiter.
Ansonsten liegt das Eisen bis vorne auf, die Feststell-Klappe habe ich gut angezogen.

Gruß


Re: Frage zu Hobel Nr. 62

Verfasst: Fr 5. Apr 2019, 20:33
von Wolfgang J

Hallo Rudi,
ICH würde nicht Umschleifen sondern mir ein zweites Eisen mit 35 bzw. 40 Grad zulegen. So könntest du je nach Anwendung wechseln, und Hobel (bzw. Eisen) kann man nicht genug haben.....

Gruß Wolfgang


Re: Frage zu Hobel Nr. 62

Verfasst: Sa 6. Apr 2019, 14:41
von Rolf Richard

ICH würde nicht Umschleifen sondern mir ein zweites Eisen mit 35 bzw. 40 Grad zulegen. So könntest du je nach Anwendung wechseln, und Hobel (bzw. Eisen) kann man nicht genug haben.....


Würde ich auch nicht, insbesondere, weil das Zurückverwandelt in den flacheren Winkel ggf. viel zu aufwendig ist.

Gruss
Rolf


Re: Frage zu Hobel Nr. 62

Verfasst: So 7. Apr 2019, 14:48
von Thomas Heller

Hallo Rudi,
ich besitze auch seit kurzer Zeit einen Nr.62, allerdings einen anderen Hersteller.
Ich habe gleich ein zweites Eisen und zusätzlich ein Zahneisen mit erworben.
Das eine ist auf 35° umgeschliffen um damit zu putzen. Aber nur an der äussersten Spitze ! (ca. 1mm)
Das habe ich auf Empfehlung des Hobel-Herstellers so gemacht und würde es wieder so machen.

Damit kann ich Wolfgangs Rat nur unterschreiben!
Ein zweites Eisen ist wirtschaftlich und praktisch bei diesem Hobel besonders sinnvoll!

Die Ursache für Deinen Fehler vermute ich eher in der Sohle.
Hast Du die schon überprüft?

Mit freundlichen Grüßen,
Thomas



Re: Frage zu Hobel Nr. 62

Verfasst: Do 11. Apr 2019, 22:16
von Matthias_M
[In Antwort auf #151107]
Hallo Zusammen

Ich hänge mich als Anfänger und Lie Nielsen Nr62 auch grad noch an mit meinen Anfänger fragen:

1) Ich habe schon ziemlich viele Kratzer an der Unterseite nach ca. 1 Std. hobeln auf einem Nussbaumbrettchen 430mm x 120mm x 15mm. Ist das normal? Finde ich irgendwie schade.
2) Wenn ich Nussbaum hoble, was ist der ideale Winkel? Ich habe 12° und 25° Standardeisen drin.
3) Wenn ich nachschärfen muss, muss resp. kann ich auch eine Gegenfase anschleifen wie bei den Beveldown Hobeln?

Danke für eure Zeit und Antworten.

Liebe Grüsse
Matthias M.

P.S. Gerd's Steine sind fertig, zeige ich auch gleich mit Bild.